Erdrauch (Fumaria officinalis)
Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Körper zu entschlacken und fit für den Sommer zu machen. Denn jetzt stehen Ihnen reichlich frische Kräuter, Obst und Gemüse zur Verfügung, die den Organismus entgiften. Besonders wenn Sie an der sprichwörtlichen Frühjahrsmüdigkeit leiden, werden Sie von einer sanften Entschlackungskur profitieren.
Im Winter fällt es dem Organismus besonders schwer, Stoffwechselrückstände abzubauen. Er speichert Überschüsse an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten – von naturheilkundlich orientierten Ärzten als “Schlacken” bezeichnet. Diese Schlacken lagern sich in Zellzwischenräumen ab und behindern den Stoffaustausch zwischen Blut und Organen. Das kann eine Reihe von Beschwerden nach sich ziehen, von erhöhter Infektanfälligkeit und Muskelschmerzen über Körpergeruch und unreine Haut und bis hin zur viel diskutierten Frühjahrsmüdigkeit. Höchste Zeit also, unseren Körper einen Frühjahrsputz zu unterziehen.
Das A und O der Frühjahrs-Entschlackung besteht darin, die Aussscheidungsorgane zu unterstützen, die für die Entsorgung von Stoffwechselrückständen zuständig sind (Darm, Nieren, Haut, Leber und Lunge), und gleichzeitig dem Körper möglichst wenig neue Schlacken zuzuführen. Und Kräuter, Obst & Co. sind für diese Aufgabe wie geschaffen. Sie enthalten nämlich reichlich Biostoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. All diese Substanzen unterstützen die Ausscheidungsorgane und sind selbst extrem schlackenarm.
Die Grundregeln für eine Frühjahrskur: Essen Sie ein bis zwei Wochen lang zu jeder Mahlzeit frisches Obst und/oder Gemüse, viele Gedämpftes und Gekochtes, aber wenig Gebratenes. Jede Art von Obst, Gemüse, Reis und Getreide wie Hirse und Dinkel ist erlaubt. Mageres Fleisch darf ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter stilles Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee und verzichten Sie in dieser Zeit komplett auf Kaffee, Alkohol, fette Wurst- und Fleischwaren, Frittiertes und Süßigkeiten. Gemüsesäfte, die Sie zu dem Hauptmahlzeiten trinken können, fördern die körpereigene Ausscheidung zusätzlich. Besonders empfehlenswert ist ein Entschlackungstee, den Sie sich in der Apotheke mischen lassen können (50 g Erdrauchkraut, 30 g Löwenzahnwurzel mit Kraut und 20 g Tausendgüldenkraut). Übergießen Sie 1 EL dieser Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen Sie alles 10 bis 15 Minuten ziehen. Abseihen und dreimal täglich eine Tasse trinken.
Besonderer Tipp: Ein Vollbad mit Kräuterauszügen kann im Rahmen einer Frühjahrskur wahre Wunder wirken. Übergießen Sie für ein Vollbad 200 g getrocknete Kräuter aus der Apotheke mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud 15 Minuten ziehen und geben Sie den Kräuterzusatz nach dem Abseihen in Ihr Badewasser. Wählen Sie Ihre Kräuter dabei entsprechend der gewünschten Wirkung aus: Melisse wirkt beruhigend uns schlaffördernd, Rosmarin erfrischend und belebend, Thymian vitalisierend und kräftigend für die Atemwege und Kamille hautberuhigend und entzündungshemmend.
Autor
• Jens Meyer-Wegener, Heilpflanzen-Welt (2002).
Quellen
• Natur & Gesundheit 5/2000.
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