Ringelblume lässt Wunden schneller heilen

Rin­gel­blu­me (Cal­en­du­la offi­ci­na­lis)

Ent­zün­dun­gen im Mund-/Ra­chen­raum und Wun­den, die ein­fach nicht hei­len wol­len – das sind die Ein­satz­ge­bie­te, bei denen eine ein­hei­mi­sche Heil­pflan­ze, die Rin­gel­blu­me, zur Höchst­form auf­läuft. Die leuch­tend gel­ben Blü­ten­köp­fe der Heil­pflan­ze ver­bes­sern die Wund­hei­lung und wir­ken gleich­zei­tig entzündungshemmend.

War­um die Rin­gel­blu­me ein so guter “Wun­den-Kil­ler” ist – das ist bis heu­te noch nicht abschlie­ßend geklärt. Zwar kennt die moder­ne Wis­sen­schaft die Inhalts­stof­fe der Heil­pflan­ze bis in Detail (es han­delt sich um Sapo­nine, Fla­vo­no­ide, Caro­ti­no­ide, Viel­fach­zu­cker und äthe­ri­sche Öle), weiß jedoch nicht, wel­cher oder wel­che die­ser Stof­fe für die wund­hei­lungs­för­dern­de Wir­kung ver­ant­wort­lich sind. Der der­zei­ti­ge Wis­sens­stand: Offen­sicht­lich tra­gen meh­re­re der Wirk­stof­fe zum Gesamt­ef­fekt bei: Die Sapo­nine wir­ken abschwel­lend, die Fla­vo­no­ide ent­zün­dungs­hem­mend und die Caro­ti­no­ide (Vor­stu­fen von Vit­amin A) för­dern die Neu­bil­dung von Gewebe.

Wenn Sie Rin­gel­blu­men­blü­ten bei Ent­zün­dun­gen in Mund in Rachen ein­set­zen wol­len, kön­nen Sie einen Tee­auf­guss erstel­len und mehr­mals täg­lich damit gur­geln. Für den Tee über­gie­ßen Sie 1–2 TL Dro­ge (Apo­the­ke) mit 150 ml kochen­dem Was­ser, las­sen alles zehn Minu­ten zie­hen und sei­hen dann ab. Alter­na­tiv kön­nen Sie eine ver­dünn­te Tink­tur her­stel­len und eben­falls zum Gur­geln ver­wen­den. Geben Sie dazu 1–2‑TL Rin­gel­blu­men-Tink­tur (Apo­the­ke) auf ¼ bis ½ l Wasser.

Sol­len Rin­gel­blu­men­blü­ten bei schlecht hei­len­den Wun­den und Geschwü­ren, etwa beim “offe­nen Bein” ein­ge­setzt wer­den, kommt nur die äußer­li­che Anwen­dung in Fra­ge – also Spü­lun­gen, Umschlä­ge oder ent­spre­chen­de Heil­sal­ben. Zur Spü­lung und Rei­ni­gung von Wun­den eig­net sich vor allem eine ver­dünn­te Tink­tur (10 ml Tink­tur auf ¼ bis ½ l Was­ser). Für Umschlä­ge set­zen Sie 1 EL Dro­ge mit ½ l kal­tem Was­ser an, kochen kurz auf und sei­hen dann ab. Trän­ken Sie eine Mull­bin­de oder ein Lein­tuch mit dem Aus­zug und machen Sie zwei- bis drei­mal täg­lich einen Umschlag. Übri­gens: Ein Tee­auf­guss aus Rin­gel­blu­men ist auch zur Rei­ni­gung ver­schmutz­ter Wun­den geeig­net. Für die­se Anwen­dung soll­ten aller­dings nur die Blü­ten­blät­ter ohne Kelch (Calan­du­lae flos sine caly­ci­bus) ver­wen­det wer­den, um das Risi­ko all­er­gi­scher Reak­tio­nen mög­lichst gering zu hal­ten. Rin­gel­blu­men gehö­ren näm­lich zu den Korb­blüt­lern, die bekann­ter­ma­ßen ein gewis­ses All­er­gie­ri­si­ko in sich bergen.

Und noch etwas soll­ten Sie unbe­dingt beach­ten: Machen Sie einen gro­ßen Bogen um selbst her­ge­stell­te Rin­gel­blu­men-Pro­duk­te, bei denen die pflanz­li­chen Wirk­stof­fe mit Schwei­ne­schmalz oder Ham­mel­talg extra­hiert wur­den. Zum einen steht es mit der Qua­li­tät die­ser Pro­duk­te nicht immer zum bes­ten. Zum ande­ren sind die im Pro­dukt ent­hal­te­nen Fett­säu­ren oft che­misch ver­än­dert (oxi­diert) und kön­nen in die­ser Form Haut­rei­zun­gen aus­lö­sen. Vor­sicht also beson­ders bei Neurodermitikern!

Autor
• Jens Mey­­er-Wege­­ner, Heil­pflan­­zen-Welt (2002).
Quel­len
• “Leit­fa­den Phy­to­the­ra­pie” (Schilcher/​​Kammerer), Urban & Fischer Verlag.
wei­te­re Infos
Ringelblume/​​Ringelblumenblüten
Cal­en­du­lae flos (Rin­gel­blu­men­blü­ten).
Tee­re­zept: Ringelblumenblüten

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben