Kapuzinerkresse bekämpft Keime in den Harn- und Atemwegen

Kapu­zi­ner­kres­se (Tro­paeo­lum majus)

Sie stammt aus Peru und Boli­vi­en und ver­brei­te­te sich über Spa­ni­en schließ­lich in ganz Euro­pa. Die meis­ten ken­nen die Kapu­zi­ner­kres­se heu­te als anspruchs­lo­se, schnell wach­sen­de Gar­ten­pflan­ze. Nur die wenigs­ten wis­sen, dass die Pflan­ze mit den oran­ge­ro­ten Blü­ten und den satt­grü­nen, schild­för­mig-run­den Blät­tern auch Heil­kräf­te besitzt. Sie eig­net sich vor allem zu unter­stüt­zen­den Behand­lung bei Infek­ten der ablei­ten­den Harn­we­ge sowie bei Hus­ten und Bronchitis.

Der Kapu­zi­ner­kres­se (Tro­paeo­lum majus) bekam ihren deut­schen Namen des­halb, weil ihre Blü­ten den Kopf­be­de­ckun­gen von Kapu­zi­nern glei­chen. Der latei­ni­sche Name lei­tet sich von Wort “tro­pae­um” (= Sie­ges­zei­chen) ab. Frü­her wur­den näm­lich Hel­me (so ähn­lich sehen die Blü­ten der Pflan­ze aus) und Schil­de (so sehen die Blät­ter aus) als Sie­ges­zei­chen zur Schau gestellt.

Ziem­lich kämp­fe­risch also, die Namens­ge­bung unse­rer Heil­pflan­ze. Und tat­säch­lich besitzt die Kapu­zi­ner­kres­se reich­lich Kampf­geist. Sie macht sich beson­ders gern über Krank­heits­er­re­ger in den ablei­ten­den Harn­we­gen und in den Atem­we­gen her. Mehr noch: Inner­halb der pflanz­li­chen Mit­tel gegen Harn­wegs­in­fek­te ist die Kapu­zi­ner­kres­se der effek­tivs­te Keim-Hem­mer über­haupt. Sie stoppt das Wachs­tum von Bak­te­ri­en und Viren und wirkt sogar gegen Pilze.

Ver­ant­wort­lich für den star­ken keim­hem­men­den Effekt sind bestimm­te Inhalts­stof­fe der Kapu­zi­ner­kres­se, die so genann­ten Senf­öl­gly­ko­si­de. Aus die­sen Sub­stan­zen ent­steht im mensch­li­chen Kör­per frei­es Senf­öl. Und genau hier offen­bart die Kapu­zi­ner­kres­se auch ihre Schat­ten­sei­ten: Senf­öl wirkt einer­seits zwar gegen Kei­me, reizt auf der ande­ren Sei­te aber auch die Schleim­häu­te. Aus die­sem Grund soll­ten Zube­rei­tun­gen aus der Kapu­zi­ner­kres­se nicht län­ger als vier bis sechs Wochen ange­wen­det wer­den, da es ansons­ten zu Schleim­haut­rei­zun­gen im Magen-Darm-Trakt kom­men kann. Auch bei Kon­takt mit der Haut ist Vor­sicht gebo­ten. Senf­öle wir­ken beim Auf­brin­gen auf die Haut als Kontaktallergen.

Wenn Sie Heil­kraft der Kapu­zi­ner­kres­se bei Harn­wegs­in­fek­ten oder Hus­ten und Bron­chi­tis nut­zen wol­len, wird emp­foh­len, drei- bis fünf­mal täg­lich 30–50 Trop­fen einer ent­spre­chen­den Tink­tur aus der Apo­the­ke ein­zu­neh­men (Rp Tinc­tu­ra Tro­paeo­li herb. 1:10 mit Etha­nol 50 Vol.% 100,0 g). Für den Ein­satz bei Harn­wegs­in­fek­ten ste­hen Ihnen zusätz­lich Fer­tig­arz­nei­mit­tel zur Ver­fü­gung, die Kom­bi­na­tio­nen von Kapu­zi­ner­kres­se mit Meer­ret­tich­wur­zeln oder Aus­zü­gen aus Bir­ken­blät­tern, Schach­tel­halm­kraut, Hau­he­chel­wur­zel oder Gold­ru­ten­kraut enthalten.

Autor
• Jens Mey­­er-Weg­­ner, Heil­pflan­­zen-Welt (2002)
Quel­len
Schilcher/​​Kammerer: Leit­fa­den Phy­to­the­ra­pie, Urban & Fischer 2000.

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben