Um Paracelsus oder Theophrastus Bombastus von Hohenheim ranken sich viele Legenden. Noch nicht einmal beim Namen, der vollständig vielleicht Philippus Aureolus lauten könnte, sind sich Historiker im Klaren. Auch beim Geburtsdatum oder beruflichem Werdegang kommen Fachleute nicht auf einen Nenner: Denn zu unterschiedlich sind wissenschaftliche Herangehensweise oder Bewertung der historischen Dokumente aus dem 16. Jahrhundert. In einem sind sich die Biographen jedoch einig: Paracelsus war ein Querdenker und widersprüchlicher Mensch mit ganz besonderen Fähigkeiten. Deswegen wundert es nicht, dass Paracelsus mit seinen Ideen selbst noch Jahrhunderte später Gelehrte, Musiker und Schriftsteller in den Bann ziehen konnte. Goethe ließ zum Beispiel im “Faust” die Paracelsus-Figur des Homunculus, einem künstlich erschaffenen Menschen im Reagenzglas, wieder auferstehen. Und in der Romantik wurden Elementargeister, die Paracelsus beschrieben hatte, in Musik und Gedichten künstlerisch verarbeitet. Vor allem aber in der Medizin war Paracelsus Vordenker und Wegbereiter von neuen, damals ungeheuerlichen Gedanken. Er entwickelte erstmals eine methodische Herangehensweise bei der Beurteilung von Erkrankungen. Sie beruhte auf Beobachtung und eigenen Rückschlüssen. Paracelsus legte damit Grundsteine in verschiedenen Fachrichtungen der modernen Medizin.
Paracelsus war, wie wir es heute bezeichnen würden, ein Rundum-Genie. Er war nicht nur berühmter Arzt, sondern auch Chemiker und Naturforscher. Er schrieb philosophische und theologische Bücher in denen er sein Weltbild darstellte. Und als Astrologe befasste er sich mit den Wirkungen der Sterne auf den Menschen. Die Vielfalt seiner Interessen, seine Bücher, die oft schwer lesbar und nachvollziehbar waren brachten ihm nicht nur Bewunderer ein. Seine Kritiker hielten ihn für einen Größenwahnsinnigen, bezeichneten ihn als Magier oder beschimpften ihn als Scharlatan.
Leben in einer Zeit des Umbruchs
Um Paracelsus Leben und Wirken besser verstehen zu können ist es wichtig, die Geschichte mit einzubeziehen. Paracelsus wurde in eine Zeit des Umbruchs hineingeboren: Die Renaissance kennzeichnet eine Ära der Neuzeit in der große Umwälzungen im Bewusstsein der Menschen, der Kultur und Geistesgeschichte stattfanden. Paracelsus wurde entweder 1493 oder 1494 in Einsiedeln/ Schweiz geboren. Sein Vater, Wilhelm von Hohenheim, war unehelich und entstammte wahrscheinlich dem altschwäbischen Rittergeschlecht der Bombaste von Hohenheim (Schloss Hohenheim südlich von Stuttgart). Seine Mutter war, so wird vermutet, eine Leibeigene eines Klosters. Als Theoprastus neun Jahre alt war, ging Wilhelm von Hohenheim mit seinem Sohn nach Villach, um dort als Arzt zu arbeiten. Vom Verbleib der Mutter ist nichts bekannt. Paracelsus’ Schulausbildung und Studium konnte nicht durch historische Dokumente belegt werden. Laut einer eidesstattlichen Erklärung, die Paracelsus in einem Rechtstreit abgeben musste, studierte er im italienischen Ferrara und erwarb dort auch seinen Doktortitel. Danach soll er zehn Jahre lang durch Europa gewandert sein. Er selbst schrieb in der Grossen Wundartzney (1536), eines seiner Werke, dass er: mich nit alein derselben [gemeint sind die deutschen, italienischen und französischen Hochschulen] leren und gschriften, büchern ergeben wöllen, sonder weiter gwandert gen Granaten, gen Lizabon, durch Hispanien, durch Engeland, durch den Mark, durch Prüchsen [Preußen], durch Litau [Littauen], durch Poland, Ungern, Walchi, Sibenbürgen, Carbaten, Windisch mark [Krain/ Slowenien], auch sonst andere lender nit not zu erzölen, und in allen den enden und orten fleißig und empsig nachgefragt, erforschung gehapt, gewisser und erfarner warhaften künsten der arznei [1].
Während dieser Zeit, soll Paracelsus auch als Militär- und Feldarzt tätig gewesen sein. Es gibt dafür keine Beweise – aber seine Beiträge zur Wundversorgung, die heute als Vorläufer der chirurgischen Infektionsvermeidung (Antisepsis) betrachtet werden, könnten Hinweise sein [2]. Es wäre eine Teilnahme am Venedischen Krieg (1517), Niderlendischen Krieg (1519) und am Denemerkischen Krieg (1920) denkbar. Paracelsus legte großen Wert auf die Feststellung, dass er bei seinen Reisen nicht nur bei den Doktoren nach ihren Erfahrungen gefragt habe. Er wollte auch das Wissen von scherern, badern, gelerten erzten, weibern, schwarzkünstlern, alchimisten, bei den klöstern, edlen und unedlen, bei den gescheiden und einfeltigen einholen. Denn er war auf der Suche nach einer ‘wahrhaften Medizin’. Da Paracelsus auf viele seiner Fragen keine befriedigenden Antworten erhielt, wollte er sogar, wie er in der Grossen Wundartzney beschrieb, aufhören zu praktizieren. Nur wegen seines christlichen Auftrages, den Kranken zu helfen, sei er widerumb in dise kunst getrungen [3].
Die Zeit in Salzburg und Straßburg
Erst ab 1524 lässt sich Paracelsus’ Leben anhand von Dokumenten wirklich nachvollziehen. Er kam nach Salzburg, sein Aufenthalt konnte anhand einer Inventarliste belegt werden, musste aber nach kurzer Zeit die Stadt wieder verlassen. Paracelsus hatte einige theologische Schriften verfasst, in der er sich gegen die Kirche wandte – beispielsweise sprach er sich gegen ‘unnützen Kirchengang, demonstratives Beten in der Öffentlichkeit, tägliches Almosen geben und Gebräuche wie Wallfahrten oder Fasten’ aus. Ob diese Schriften oder eine Beteiligung am ‘Salzburger-Bauernkrieg’, (indem Bauern für die Verbesserung ihrer Rechte kämpften), ihn zum fluchtartigen Verlassen von Salzburg bewegten, lässt sich nicht belegen. Paracelsus schrieb selbst: Ihr klaget sehr und fast [fest], ich hab euch die pauren widerspennig gemacht, daß sie nimmer opfernen und wenig auf euch halten.. [4].
1526 kam Paracelsus nach Straßburg. Er musste sich als Arzt einen Namen gemacht haben, denn er wurde zur Behandlung des erkrankten Markgrafen Philip I von Baden hinzugezogen. Paracelsus wurde eine hohe Belohnung bei Genesung des Landesoberhaupts zugesichert. Doch als der Markgraf tatsächlich wieder gesund war, schrieben sich die Leibärzte den Erfolg zu und strichen die Belohnung ein. Paracelsus ging leer aus. Er war sehr erbost darüber, so dass er diesen Vorfall sogar in der Vorrede einer seiner Bücher – Paragranum – erwähnte.
Vielleicht hatte Paracelsus sein bisheriges unruhiges Wanderleben satt? 1526 erwarb er das Bürgerrecht von Straßburg, das mit einem Eintrag im Bürgerbuch dokumentiert wurde: “Item Theophrastus von Hohenheim der artzney doctor hatt das burgrecht kaufft und dient zur Lutzernen. Actum Mittwoch nach Andree appostoli”.
In Straßburg zählten noch weitere hohe und angesehene Bürger zu seinen Patienten, wie zum Beispiel der Domsekretär Nikolaus Gerbel. Richtig berühmt wurde Paracelsus aber erst mit der Behandlung des bekannten Buchdruckers Johannes Froben aus Basel. Dessen Ärzte hatten ihm wegen einer nicht verheilenden Wunde am Fuß zur Amputation geraten. “Der Arzt von auswärts”, wie Erasmus von Rotterdam, in einem Brief beschrieb, diagnostizierte die Beschwerden und gelang die Heilung des Fußes. Diese Behandlung brachte Paracelsus viel Anerkennung ein, vielleicht sogar eine Berufung zum Stadtarzt nach Basel. Paracelsus übernahm die Stelle des Stadtarztes, die zwei Jahre lang nicht besetzt gewesen war, und damit wichtige Aufgaben: Die Bekämpfung von Seuchen stand an erster Stelle. Außerdem war er zuständig für die medizinische Betreuung Armer und Kranker des öffentlich finanzierten Spitals.
Der Querdenker sorgt für Unruhe und Kampf
Paracelsus blieb nur elf Monate in seinem neuen Amt. Um die Umstände der nachfolgenden Auseinandersetzungen besser verstehen zu können, ist es nötig, die damalige unruhige politische Lage mit einzubeziehen: Der Stadtrat Basels war fortschrittlich und reformerisch gesinnt. Die Universitäts-Ärzte hingegen hielten an konservativen Vorstellungen fest. Sie legten Wert auf Ehrerbietung, Stand-Wahrung und Hierarchie und wollten nichts von Erneuerungen, die ihren Stand möglicherweise in Gefahr brachten wissen. Beispielsweise wurden die Vorlesungen noch in lateinischer Sprache gehalten, zur Amtseinführung gehörte Promotionsnachweis und Schwur auf die Fakultät. Nach seiner Berufung wollte Paracelsus wie sein Vorgänger an der Universität Vorträge halten. Er stieß jedoch auf Widerstand. Die Universitäts-Ärzte verlangten einen Promotionsausweis, und da Paracelsus sich weigerte diesen zu erbringen, wurde er nicht offiziell zum Ordinarius berufen.
Aus verschiedenen Dokumenten geht hervor, dass Paracelsus undiplomatisch auf Missstände hinwies und Streit, wann immer möglich, herausforderte. Die gegnerischen Parteien Basels einigten sich darauf, dass der neue Stadtarzt ohne als Ordinarius berufen zu sein, Vorlesungen halten durfte. Sofort schrieb Paracelsus seine Einladung zur ersten Vorlesung, die gleich einen Skandal auslöste. Paracelsus schrieb: Um in meine eigene Lehrmethode ein wenig einzuführen, werde ich, durch ausgiebige Honorierung der Herren von Basel, dazu in den Stand gesetzt, täglich in zwei Stunden praktischer und theoretischer Heilkunde sowohl der inneren Medizin wie der Chirurgie Lehrbücher, deren Verfasser ich selbst bin, mit höchstem Fleiß und hohem Nutzen der Hörer öffentlich erklären. Diese Lehrbücher sind nicht etwa aus Hippokrates und Galenos oder irgendwelchen anderen Lehrbüchern zusammengebettelt, sondern vermitteln das, was mich die höchste Lehrerin Erfahrung und eigene Arbeit gelehrt haben. Demnach dienen mir als Beweishelfer Erfahrung und eigene Erwägung statt Berufung auf Autoritäten [5].
Noch niemals zuvor hatte jemand in Basel gewagt (und in Deutschland), die klassischen Autoritäten der Medizin wie Hippokrates und Galen anzuzweifeln. Seit dem Mittelalter waren deren Lehrsätze Grundlage der Medizin. Paracelsus ging dann noch einen Schritt weiter. Er hielt seine Vorlesungen nicht in lateinischer Sprache wie bisher üblich, sondern auf Deutsch und heizte damit die Auseinandersetzungen noch mehr an. Neben seinem Streit mit der Universität zettelte Paracelsus noch Kämpfe mit Kollegen an: Er machte sich unbeliebt, indem er die Ärzte kritisierte: Ihre Behandlungen seinen falsch und unangemessen – im Grunde stellte er sie als Nichtskönner und Quacksalber hin. Mit den Apothekern der Stadt ging er nicht anders um. Diese bezeichnete er als Parasiten, weil sie sich in Zusammenarbeit mit den Ärzten durch unsinnige Verschreibungen eine goldene Nase verdienten, anstatt an die leidenden Menschen zu denken. Kein Wunder also, dass es Paracelsus gelang, sich innerhalb kürzester Zeit viele Feinde zu schaffen. Diese fingen sogar an, Schmäh- und Schandverse am Münster der Stadt aufzuhängen. Als Paracelsus versuchte, sich zur Wehr zu setzen und den Beistand des Stadtrats einzuholen, war es zu spät. Paracelsus hatte sich zu viele Feinde geschaffen – sogar der Stadtrat distanzierte sich von ihm. Als der Stadtarzt ein zweites Mal die Erfahrung machen musste, dass ihm sein stattliches Honorar nach erfolgreicher Behandlung nicht ausgezahlt wurde, ging er vor Gericht. Paracelsus unterlag im Rechtsstreit gegen den Domherren, beschimpfte den Richter, der die öffentliche Meinung hinter sich hatte, und musste Basel fluchtartig verlassen.
Syphilis, Aderlass und Guajak-Holz
Die Zeit in Basel kann beispielhaft zur Beschreibung von Paracelsus’ Charakter dienen (siehe z. B. Äußerungen des Zeitzeugen Johannes Oporinus): Mit außerordentlichen Fähigkeiten begabt schaffte er Vertrauen, erzielte ungewöhnliche Heilungen, die damals fast an Wunder grenzten. Gleichzeitig zerstörte er sich das Wohlwollen seiner Gönner durch Kritik und heftige Auseinandersetzung mit den Autoritäten. Die letzte Phase seines Lebens war nicht weniger aufregend und unruhig: Weitere Stationen führten ihn nach Kolmar, Nürnberg wo er von 1529–31 seine Gedanken über die Behandlung von Syphilis ausarbeitete. Diese neue Erkrankung, die Franzosen-Krankheit, war seuchenartig über Deutschland hereingebrochen. Die Ärzte versuchten der Epidemie mit Aderlässen und giftigem Quecksilber Herr zu werden. Vor allem das neu eingeführte Guajak-Holz aus Südamerika, auf das die Fugger ein Handelsmonopol besaßen, galt als Wundermittel gegen Syphilis. Paracelsus erkannte schnell die Behandlungsfehler seiner Kollegen. Er wetterte nicht nur gegen Aderlass sondern entlarvte auch die hohe Dosierung des Quecksilbers als totbringend und betrügerisch. Selbst vor den Mächtigsten schreckte er nicht zurück: Paracelsus hatte sich im Spital-Buch, das er den “armen Kranken” widmete, mit der Franzosenkrankheit und deren Behandlung mit Guajak-Holz beschäftigt. Das Guajak-Holz galt damals bei den Ärzten als wirksamstes Mittel. Paracelsus wandte sich gegen den Einsatz des aus Südamerika eingeführten Holzes. Mit seinen aufklärenden Schriften wandte er sich somit auch gegen die Fugger (zu jener Zeit das mächtigste Handelshaus Europas), die ihre Machtstellung im Guajak-Holzhandel bedroht sahen. Die Fugger verhinderten den Druck des Spital-Buches und schließlich musste Paracelsus auch Nürnberg verlassen.
Paracelsus wanderte weiter und lebte zwei Jahre in St. Gallen. Hier schrieb er sein großes Werk Opus Paramirum (1531). In diesem Werk legte er die Grundsteine für seine “neue Medizin”. Er schrieb aber auch Schriften in denen er sich mit astrologischen Themen Ußlegung des Commeten erschynen im hochbirg (1531) oder theologische Schriften wie Psalter-Auslegungen oder Vita-beata-Schriften, in denen er “das Wesen des Menschen vor Gott” zu erläutern versuchte [5]. 1535 war Paracelsus in Ulm. Hier wurde ein Jahr später die Grosse Wundartzney gedruckt. Trotz seiner regen schriftstellerischen Tätigkeit – er schrieb insgesamt 14 Bücher – blieb dieses das einzige Buch, das zu seinen Lebzeiten gedruckt wurde.
Paracelsus sollte bis an sein Lebensende nicht mehr sesshaft werden. St. Gallen, Wien, verschieden kleine Ortschaften – überall behandelte er kranke Menschen. 1541 kam Paracelsus nach Salzburg, das die Endstation seines Lebens werden sollte. Er starb am 24. September 1941. Die Todesursache ist nicht bekannt, Neueste Gerichtsuntersuchungen ergaben erhöhte Quecksilberwerte in den noch erhaltenen Skelettknochen.
Was waren seine wahren Leistungen?
Paracelsus wagte, gegen die bestehende Lehre der Medizin, die sich auf die Säftelehre von Hippokrates und Galen begründete, aufzulehnen. Anstatt den mittelalterlichen Vorstellungen Glauben zu schenken, gründete er seine Behandlungen auf eigene Beobachtungen und Erfahrungen. Er war auch der erste Mediziner, der methodisch Krankheitsverläufe von Syphilis oder geistigen Erkrankungen aufschrieb und seine eigenen Schlüsse daraus zog. Seine Kollegen, die an den alten Lehren festhielten, brachten beispielsweise ihre Syphilis-Patienten mit zu hohen Quecksilberdosierungen um. Sie hinterfragten ihre Behandlungen nicht, sondern wandten weiter mittelalterliche Methoden an. Paracelsus kritisierte seine Berufskollegen, weil er beobachtet hatte, dass sie ihre Patienten im Grunde genommen mit hochdosierten Quecksilberbehandlungen umbrachten. Er entdeckte hingegen entdeckt, dass eine genaue Dosierung von Arzneimitteln (auch Quecksilber) ausschlaggebend für einen Heilungsprozess sein konnte. Paracelsus war ständig auf der Suche nach Neuem, um Patienten vom Leid zu befreien. Da er vom Schwitzen, Erbrechen oder Aderlassen, den üblichen Methoden der alten Medizin, nichts hielt, fand er Hilfe in der Natur. Dort hatte er Ähnlichkeiten zwischen Formen bei Pflanzen gefunden, die sich beim Menschen wiederkehrten: Zum Beispiel benutzte er Samen eines Grantapfels als Heilmittel gegen Zahnbeschwerden, weil Formen-Ähnlichkeiten zwischen Samen der exotischen Frucht und Zähnen bestand. Paracelsus gilt daher als Begründer der Signaturenlehre.) Diese wurde später weiterentwickelt. Sie spielt bis heute in der Homöopathie oder manchen Zweigen der Naturheilkunde eine bedeutende Rolle [6].
Da Paracelsus viele Wege beschritt, benutzte er auch Astrologie. Seinen Vorstellungen entsprechend übte der Kosmos (Makrokosmos) große Einflüsse auf den Menschen (Mikrokosmos) aus. Für ihn spiegelte sich im Körper des Menschen ein kleiner Teil des universellen Ganzen wider – eine Sichtweise, die wir auch heute noch in der Naturheilkunde wiederfinden. Und als letzter Alchimist des Mittelalters begründete er die Iatrochemie, eine Frühform der Chemie im Dienste der Medizin. Er führte chemisch-metallische Arzneimittel ein, die seither in der Pharmakopoe aufgenommen wurden. Auch wenn Paracelsus Gedanken und Vorstellungen in späteren Jahrhunderten teilweise verändert, erweitert oder wiederlegt wurden, so spann er für vieles den Anfangsfaden, der sich bis in unsere heutige Zeit zieht.
Autorin
• Marion Kaden, Heilpflanzen-Welt (2002).
Quellen
1. Benzenhöfer, U.: Paracelsus, rororo-Monographie, Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, November 1997, S. 32.
2. Toellner, R. et al. (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Medizin. Andeas & Andreas, Vaduz 1986. Forgue, E. et al. (S. 978 ff.): Die Geschichte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts: Paracelsus (1493–1541).
3. Benzenhöfer, U.: ebenda S. 34.
4. Benzenhöfer, U.: ebenda S. 98.
5. Benzenhöfer, U.: ebenda S. 56.
6. Jütte, R.: Paracelsus heute – im Lichte der Natur, Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1994, S. 48.