Pressemitteilung Oktober 2002 Wirksam, sicher und einfach Mit Thymian und Primelwurzel gegen Kinder-Husten

Ber­lin. 80% aller Medi­ka­men­te, die Ärz­te unse­ren Kin­dern oder Jugend­li­chen ver­schrei­ben, sind hin­sicht­lich Dosie­rung, Wir­kung oder mög­li­chen Neben­wir­kun­gen nicht aus­rei­chend unter­sucht 1. Und: Mehr als die Hälf­te die­ser Medi­ka­men­te haben kei­ne Zulas­sung für Kin­der 2. Dies gilt auch für die meis­ten pflanz­li­chen Arz­nei­mit­tel, wie Exper­ten bei einem Fach­kon­gress in Ber­lin 3 ver­gan­ge­ne Woche erklär­ten. Zum Schutz der klei­nen Pati­en­ten soll­ten des­halb Wirk­sam­keit, Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit auch bei Arz­nei­mit­teln für Kin­der belegt wer­den. Pas­send zu die­ser For­de­rung wur­de bei dem Ber­li­ner Kon­gress erst­mals eine Stu­die mit einem pflanz­li­chen Kom­bi­na­ti­ons­mit­tel aus Thy­mi­an und Pri­mel­wur­zel (Bron­chi­cum® Eli­xir S) vor­ge­legt, die des­sen gute Wirk­sam­keit, Ver­träg­lich­keit und Anwend­bar­keit bei Klein­kin­dern und Kin­dern ein­deu­tig belegt.

Thy­mi­an (Thy­mus vul­ga­ris)

Thy­mi­an (Thy­mus vul­ga­ris) und Pri­mel­wur­zel (Pri­mu­la offi­ci­na­lis, Früh­lings­schlüs­sel­blu­me) sind hoch­wirk­sa­me, bewähr­te und seit alters her oft bei Hus­ten, aku­ter und chro­ni­scher Bron­chi­tis, Keuch­hus­ten oder erwei­ter­ten Lun­gen­bläs­chen (Emphy­sem) ein­ge­setz­te Pflan­zen­heil­mit­tel. Ins­ge­samt wur­den im Rah­men der bun­des­wei­ten Stu­die, so berich­te­te Stu­di­en­lei­ter und Heil­pflan­zen­ex­per­te Dr. Chris­ti­an Nau­ert aus Köln, 312 Klein­kin­der (1 bis 4 Jah­re) und 324 Kin­der (über 4 bis 12 Jah­re) mit aku­tem Hus­ten, Ent­zün­dung und/​oder Ver­schlei­mung der Luft­we­ge infol­ge einer Erkäl­tung mit dem Heil­pflan­zen­ex­trakt behan­delt. Die Behand­lungs­dau­er betrug durch­schnitt­lich sie­ben Tage. Vie­le Pati­en­ten hat­ten wei­te­re typi­sche Erkäl­tungs­be­schwer­den wie Schnup­fen, Fie­ber, Mit­tel­ohr­ent­zün­dung oder einen ent­zün­de­ten, dicken Hals. Die Kin­der beka­men je nach Alter und Kör­per­grö­ße bis zu 6x täg­lich 2,5 ml (Klein­kin­der) oder 5 ml (Kin­der) des pflanz­li­chen Hus­ten­saf­tes. Die Ein­nah­me mit einem spe­zi­el­len Mess­be­cher war so ein­fach, dass die Eltern die vom Arzt ange­ord­ne­te Dosie­rung fast immer bis zum Ende der Behand­lung pro­blem­los befolgten.

Wei­te­re Ergeb­nis­se: Bereits vier Tage nach Behand­lungs­be­ginn waren die Hus­ten-Beschwer­den bei über 90% der klei­nen Pati­en­ten deut­lich gelin­dert. Auch die Zahl der Hus­ten­an­fäl­le ging rasch zurück – tags­über und vor allem Nachts. Dies bes­ser­te das Durch­schla­fen und die Schlaf­qua­li­tät der Kin­der erheb­lich. Nach sechs Tagen war der Hus­ten bei mehr als zwei Drit­tel aller Kin­der schon wie­der völ­lig ver­schwun­den. Die 108 behan­deln­den Kin­der­ärz­te und Haus­ärz­te bewer­te­ten die Wirk­sam­keit des Mit­tels zu über 85% als “gut” oder “sehr gut”. Nur in drei Fäl­len der 636 behan­del­ten Kin­der kam es durch das Natur­prä­pa­rat zu leich­tem Juck­reiz der Haut als ein­zi­ger Neben­wir­kung. Die Ver­träg­lich­keit wur­de des­halb mit “sehr gut” bewertet.

Die Behand­lung mit dem Pflan­zen­heil­mit­tel aus Thy­mi­an und Pri­mel­wur­zel, so fass­te Nau­ert zusam­men, bie­tet Eltern von Kin­dern mit Hus­ten und Bronchialkatarrh:

Schlüs­sel­blu­me (Pri­mu­la offi­ci­na­lis)

  • voll­stän­di­ge Lin­de­rung aller Beschwer­den wie z.B. Hus­ten schon nach kur­zer Zeit
  • rasche Ver­rin­ge­rung der Hus­ten­at­ta­cken tags­über und nachts
  • nach­weis­li­che Ver­bes­se­rung des Nacht­schlafs der erkrank­ten Kinder
  • weit­ge­hen­de Rück­bil­dung von Hus­ten, Ver­schlei­mung der Atem­we­ge und/​oder Bron­chi­al­ka­tarrh inner­halb einer Woche
  • gute Ver­träg­lich­keit die­ser sinn­vol­len Pflan­zen­kom­bi­na­ti­on bei Klein­kin­dern und Kindern
  • die gute und ein­fa­che Dosier­bar­keit des Heil­mit­tels unterstützt:
    die genaue Gabe der für Klein­kin­der und Kin­der indi­vi­du­ell nöti­gen Arz­nei­men­gen, wie sie jetzt erst­mals wis­sen­schaft­lich belegt sind.
    die Sicher­heit, Ver­träg­lich­keit und gerin­ge Nebenwirkungshäufigkeit.
    die wich­ti­ge Befol­gung der ärzt­li­chen The­ra­pie-Anwei­sung (=regel­mä­ßi­ge Ein­nah­me) durch Eltern und Kin­der (sog. Compliance).
  • das von den Kas­sen bezahl­te Medi­ka­ment ent­spricht dem Wunsch der Eltern nach einem wirk­sa­men natür­li­chen Pflanzenheilmittel.

Ergänzende Infos zum Tymian

Thy­mus vul­ga­ris (ech­ter Thy­mi­an) [zitiert nach: Fin­tel­mann, V., Weiss, R.F.: Lehr­buch der Phy­to­the­ra­pie. Hip­po­kra­tes, Stutt­gart, 2002.]
Ent­spre­chend der Viel­falt sei­ner Bestand­tei­le ist auch die Wir­kung des Thy­mi­ans kom­plex. Im Vor­der­grund steht das äthe­ri­sche Thy­mi­an­öl, das sekre­to­ly­tisch (schleim­lö­send), sekre­to­mo­to­risch (den Aus­wurf von Schleim för­dernd), bron­cho­ly­tisch (Ver­kramp­fun­gen der unte­ren Atem­we­ge in den Lun­gen lösend) sowie leicht des­in­fi­zie­rend (anti­bak­te­ri­ell) wirkt.
Das Thy­mi­an­öl wird bei ora­ler Ein­nah­me zum größ­ten Teil in die Lun­gen­alveo­len (Lun­gen­bläs­chen – Ort der Sau­er­stoff­auf­nah­me) und somit über die Lun­gen aus­ge­schie­den, kommt also am Ort der Erkran­kung kon­zen­triert zur Wirkung.
Sei­ne Eigen­schaft als Expek­tor­ans (aus­wurf­för­dern­des Arz­nei­mit­tel) mit krampf­lö­sen­der Wir­kung bestimmt die Anwen­dung des Thy­mi­ans. Bei krampf­haf­tem aku­tem und chro­ni­schem Hus­ten kann Thy­mi­an hel­fen. Selbst beim Emphy­sem (erwei­ter­te Lun­gen­bläs­chen), sogar bei Asth­ma bewäh­ren sich sei­ne spas­mo­ly­ti­schen (krampf­lö­sen­den) Eigen­schaf­ten, auch wenn Thy­mi­an nur als Adju­vans (Ergän­zung) zur sons­ti­gen The­ra­pie ein­ge­setzt wird. Der Anwen­dungs­be­reich von Thy­mi­an ist also sehr groß. Sei­ne Bedeu­tung für Luft­röh­re und Bron­chi­en ent­spricht der der Pfef­fer­min­ze für Magen und Darm.
Die Mono­gra­phie der Kom­mis­si­on E (Exper­­ten-Arz­n­ei­­mi­t­­tel­­be­­schrei­­bung des ehe­ma­li­gen Bun­des­ge­sund­heits­am­tes) beschreibt als Anwen­dungs­ge­bie­te des Thy­mi­ans Sym­pto­me der Bron­chi­tis (Ent­zün­dung der Atem­we­ge in den Lun­gen) und des Keuch­hus­tens sowie Katar­rhe (Ent­zün­dung mit Flüs­sig­keits­ab­son­de­rung) der obe­ren Luft­we­ge (Nase, Rachen, Kehl­kopf, Luftröhre).

Ergänzende Infos zur Schlüsselblume

Pri­mu­la offi­ci­na­lis (Schlüs­sel­blu­me) [zitiert nach: Fin­tel­mann, V., Weiss, R.F.: Lehr­buch der Phy­to­the­ra­pie. Hip­po­kra­tes, Stutt­gart, 2002.]
Der Anteil an Sali­cyl­säu­re­de­ri­va­ten (Bestand­teil auch der Wei­den­rin­de, aus dem auch Aspi­rin besteht) macht eine zusätz­lich anti­phlo­gis­ti­sche Wir­kung (Ent­zün­dungs­hem­mung) wahrscheinlich.
Für die expek­to­rie­ren­de Wir­kung (aus­wurf­för­dern­de) der Sapo­nine (zucker­ar­ti­ger wich­tigs­ter Bestand­teil der Pri­mel­wur­zel) wer­den in ers­ter Linie eine Magen­schleim­haut­rei­zung und die dadurch aus­ge­lös­ten para­sym­pa­thi­schen Refle­xe (auto­ma­ti­scher Wir­kung auf den Anteil des Ner­ven­sys­tems, der auch Hus­ten aus­löst) ver­ant­wort­lich gemacht.
Die Kom­mis­si­on E (Exper­­ten-Arz­n­ei­­mi­t­­tel­­be­­schrei­­bung des ehe­ma­li­gen Bun­des­ge­sund­heits­am­tes) nennt als Anwen­dungs­ge­biet Katar­rhe der Luft­we­ge (Ent­zün­dun­gen mit Flüssigkeitsabsonderung).
Als Expek­tor­ans (aus­wurf­för­dern­des Arz­nei­mit­tel) mit vor­wie­gend Sapo­nin­wir­kung (also Hus­ten­för­de­rung) kommt die Pri­mel für alle For­men der chro­ni­schen Bron­chi­tis (chro­ni­sche Ent­zün­dung der Atem­we­ge in den Lun­gen, z.B. oft bei Rau­chern) in Betracht, vor allem bei ein­fa­chem, sich län­ger hin­zie­hen­den Hus­ten mit unge­nü­gen­dem Aus­wurf (wird der sich bil­den­de Schleim nicht aus­ge­hus­tet, sam­meln sich dar­in Bak­te­ri­en und die Ent­zün­dung ver­schlimm­mert sich).

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Heil­pflan­­zen-Welt (2002).
Quel­len
1. Pres­se­mit­tei­lung “Arz­nei­mit­tel­si­cher­heit für Min­der­jäh­ri­ge: Es geht nicht ohne kli­ni­sche Prü­fung an Kin­dern und Jugend­li­chen” des AOK Bun­des­ver­ban­des vom 19.11.2001.
2. Rede von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­rin Ulla Schmidt anläss­lich der Ver­an­stal­tung “Glo­ba­le Medi­zin – gemein­sa­mer Gesund­heits­markt in Euro­pa” am 10.06.2002 in Berlin.
3. Sym­po­si­um “Phy­to­phar­ma­ka und Phy­to­the­ra­pie – For­schung und Pra­xis”. Gemein­sa­mes Sym­po­si­um der Deut­schen Gesell­schaft für Kli­ni­sche Phar­ma­ko­lo­gie und The­ra­pie e.V. (GKPh­arm – VIII. Sym­po­si­um), der Gesell­schaft für Phy­to­the­ra­pie e.V. (GPht – 13. Tagung) und der Gesell­schaft für Arz­nei­pflan­zen­for­schung e.V. (GA). Ber­lin (Cha­ri­té) 10.–12. Okto­ber 2002.
wei­te­re Infos
Pri­mu­lae flos (Schlüs­sel­blu­men­blü­ten).
Tee­re­zept: Thymiankraut
Schlüs­sel­blu­me (gelb)

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