Universität Rostock – Lehrstuhl für Naturheilkunde

Ros­tock. Schon im Janu­ar 1999 tra­fen sich der Kul­tus­mi­nis­ter des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern und der Rek­tor der Uni­ver­si­tät Ros­tock, um über eine Initia­ti­ve der Ärz­te­ge­sell­schaft für Erfah­rungs­heil­kun­de e. V. und der Hufe­land­ge­sell­schaft für Gesamt­me­di­zin e. V. zu bera­ten: Näm­lich an der Uni Ros­tock einen Stif­tungs­lehr­stuhl für Natur­heil­kun­de ein­zu­rich­ten. Dies ist Ende 2002 gesche­hen und im Mai 2003 bezieht die neue Lehr­stuhl­in­ha­be­rin Prof. Dr. Karin Kraft nun auch ihren neu­en uni­ver­si­tä­ren Arbeits­platz, wie der Pres­se­spre­cher der Uni Ros­tock Ende April 2003 mitteilt.

Die Initia­ti­ve eines Stif­tungs­lehr­stuhls für Natur­heil­kun­de war zuvor vom Göt­tin­ger Unter­neh­mer Dr. Hans-Jür­gen Ebel sowie Dr. Ewald Fischer vom Haug-Ver­lag in Hei­del­berg auf­ge­grif­fen wor­den. Bei­de inves­tier­ten in die Stif­tung. So stellt der Haug-Ver­lag eine umfang­rei­che wis­sen­schaft­li­che Biblio­thek zur Ver­fü­gung. Nach der offi­zi­el­len Aus­schrei­bung konn­te 2002 Dr. Kraft für den Lehr­stuhl gewon­nen wer­den. Sie lei­te­te bis­her an der Uni­ver­si­tät Bonn in der medi­zi­ni­schen Poli­kli­nik die Ambu­lanz für Natur­heil­ver­fah­ren. Sie wur­de unter den zahl­rei­chen ande­ren Bewer­bern für die Stif­tungs­pro­fes­sur als die wis­sen­schaft­lich am bes­ten qua­li­fi­zier­te aka­de­mi­sche Leh­re­rin aus­ge­wählt. Der Lehr­stuhl­in­ha­be­rin ste­hen neben der uni­ver­si­tä­ren For­schungs­ein­rich­tung mit der Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik “Moor­bad” Bad Doberan für die Anwen­dun­gen von Natur­heil­ver­fah­ren eine Fach­kli­nik zur Ver­fü­gung. Die dort ange­bo­te­nen kli­ni­schen Leis­tun­gen wer­den auf­grund ent­spre­chen­der Ver­sor­gungs­ver­trä­ge von allen gesetz­li­chen und pri­va­ten Kran­ken­kas­sen ersetzt.

Mit dem Kon­zept die­ser Stif­tungs­pro­fes­sur wird ein in Deutsch­land bis­her ein­ma­li­ger Schritt getan: Die Ergeb­nis­se natur­heil­kund­li­cher For­schung wer­den unmit­tel­bar in die kli­ni­sche Pra­xis umge­setzt, wodurch auch die Prak­ti­ka­bi­li­tät neu­ent­wi­ckel­ter Ver­fah­ren geprüft wer­den kann. Mit der uni­ver­si­tä­ren Leh­re wer­den sie der Gesamt­me­di­zin zugäng­lich. Bis­lang hat­ten Natur­heil­ver­fah­ren in Deutsch­land einen gerin­gen Stel­len­wert, trotz der Tat­sa­che, dass und obwohl seit eini­gen Jah­ren Stu­di­en immer wie­der bele­gen: 83 Pro­zent der Bevöl­ke­rung ste­hen Natur­heil­ver­fah­ren auf­ge­schlos­sen gegen­über. Letzt­end­lich reagie­ren Uni­ver­si­tät und Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik “Moor­bad” Bad Doberan auf das in den letz­ten Jah­ren immer stär­ker wer­den­de Inter­es­se an Natur­heil­ver­fah­ren in der Öffent­lich­keit. Ihnen ist bewusst, Schul­me­di­zin und Natur­heil­kun­de sind heu­te kein Gegen­satz mehr, sie wer­den idea­ler­wei­se gemein­sam ver­ant­wort­lich aus­ge­übt. Chef­arzt Dr. Peter Kupatz sagt: “Kli­ni­sche Natur­heil­kun­de fin­det im Moor­bad die Gele­gen­heit, sich auf einem natur­wis­sen­schaft­lich ein­wand­frei­en Niveau zu eta­blie­ren. In unse­rer Kli­nik wer­den die Ergeb­nis­se uni­ver­si­tä­rer Leh­re und For­schung umge­setzt, das ist eine bei­spiel­haf­te Ver­bin­dung für Deutschland.”

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Heil­pflan­­zen-Welt (2003).

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