Cnicus L. (Heildistel, Benediktenkraut), Gattung der Kompositen mit der einzigen Art C. benedictus L. (Centaurea benedicta L., Kardobenediktenkraut, Bitterdistel, Bernhardinerkraut, Spinnendistel), ein einjähriges Gewächs in Südeuropa und Kleinasien, durch Gartenkultur bis in das südliche Norwegen und nach Nordamerika verbreitet, ist 40 cm hoch, mit spinnwebfilzigem Stengel, wechselständigen, buchtig fiederspaltigen, stacheligen, zottig behaarten Blättern und gelben Blüten in einzeln endständigen Köpfchen. Das Kraut schmeckt stark und sehr rein bitter, nicht aromatisch und enthält einen kristallisierbaren Bitterstoff, Cnicin. Die Samen sind als Stichkörner bekannt und wurden bei Dyspepsie, Bronchialkatarrh und Krankheiten des Pfortadersystems benutzt. Größere Dosen erregen leicht Übelkeit, selbst Erbrechen. Die Pflanze wurde von Arnoldus Villanovanus um 1350 in den Arzneischatz eingeführt, wird jetzt aber meist nur bei Tieren benutzt.
Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).