Cinnamomum zeylanicum Breyne (Zimt), ein etwa 10 m hoher, immergrüner Baum aus der Familie der Laurazeen, mit gegen- oder wechselständigen, kurzgestielten, oval-lanzettlichen, ganzrandigen, lederartigen, dunkelgrünen Blättern, die bei ihrer Entfaltung intensiv rot sind, endständigen Rispen und einsamigen Beeren. Der Baum ist in den Wäldern Ceylons heimisch, und bis 1770 gewann man den Zimt nur von wild wachsenden Bäumen. Seitdem wird er kultiviert, doch eignet sich zur Kultur nur ein 20 km breiter Küstenstreifen im Südwesten der Insel. Anbauversuche in andern Tropengebieten sind fehlgeschlagen, nur das Kamerungebiet scheint in Höhen von 500‑1000 m günstige Verhältnisse darzubieten. Man vermehrt den Zimtbaum meist durch Stecklinge oder Ableger und sorgt in den Plantagen für Beschattung durch Schattenbäume. Im 3.–5. Jahre beginnt man mit der Ernte der Rinden. Die jungen Stämmchen werden dicht über dem Boden abgeschnitten, wenn sie 3–4 cm Durchmesser haben, und die Stockausschläge, wenn sie 1,5–2 m Länge erreicht haben und die Rinde braun geworden ist, geerntet. Sehr bald bilden sich neue Triebe, und so kann man zweimal im Jahr ernten. An den geschnittenen und entblätterten Trieben wird die Rinde in Abständen von 30 cm ringsum eingeschnitten, dann der Länge nach gespalten, mit einem Messer abgeschält und zuletzt durch Schaben von der äußern Schicht befreit. Die äußerst dünnen Rinden werden getrocknet, von den Zimtschmeckern auf ihren Geschmack geprüft und dann verpackt. Die Abfälle sind als Cinnamom chips im Handel.
ABB. Gewürzpflanzen, Ab. 6.
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Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).