Curcuma L.

Cur­cu­ma L., Gat­tung der Zin­gi­be­ra­ze­en, aus­dau­ern­de Kräu­ter mit flei­schi­gen, gerin­gel­ten Wur­zel­stö­cken, zwei­zei­li­gen, gro­ßen, lang­ge­stiel­ten Blät­tern, sei­ten- oder end­stän­di­gen, dich­ten, zap­fen­ähn­li­chen Blü­ten­stän­den und kugel­för­mi­gen Kap­seln mit weni­gen Samen; 30 Arten im tro­pi­schen Asi­en, Afri­ka und Aus­tra­li­en. C. lon­ga L. (Gelb­wurz, Gilb­wurz, gel­ber Ing­wer), mit grund­stän­di­gen, breit lan­zett­för­mi­gen, lang­ge­stiel­ten Blät­tern und gel­ben Blü­ten, stammt wohl aus Süd­asi­en, ist aber in wil­dem Zustand nicht bekannt. Sie wird in Chi­na, Indi­en und auf den süd­asia­ti­schen Inseln ange­baut und lie­fert die Gelb­wurz (Gilb­wurz, Kur­ku­ma, Gur­ge­mei, gel­ber Ing­wer, Tume­rik­wur­zel, Rhi­zo­ma Cur­cu­mae). Die­se ist sehr dicht und schwer, horn­ar­tig sprö­de, außen grau, gelb bestäubt, innen gelb­rot, wachs­glän­zend, riecht aro­ma­tisch, schmeckt feu­rig gewürz­haft und ent­hält äthe­ri­sches Ö und Kur­ku­min (Kur­ku­ma­gelb). Sie ist in ihrer Hei­mat als Gewürz und Arz­nei seit dem höchs­ten Alter­tum sehr beliebt; frü­her wur­de sie auch in Euro­pa arz­nei­lich und in der Fär­be­rei benutzt, jetzt dient sie nur noch zum Fär­ben von Gebäck, Käse, Ö, Fir­nis, Sal­ben etc.; in der eng­li­schen Küche bil­det die Kur­ku­ma­wur­zel einen Haupt­be­stand­teil des Cur­ry­po­w­der. C. Zedo­aria Rosc. (C. Zer­um­bet Roxb.), mit grund­stän­di­gen, kurz­ge­stiel­ten, lan­zett­li­chen, in der Mit­te pur­pur­far­big wol­ki­gen Blät­tern und sei­ten­stän­di­ger, vor den Blät­tern erschei­nen­der, lan­ger Blü­ten­äh­re mit roten Deck­blät­tern, ist im wil­den Zustand nicht bekannt, wird in Indi­en ange­baut und lie­fert in ihrem Wur­zel­stock die Zit­wer­wur­zel (Rhi­zo­ma Zedo­ariae). Die­se ist außen gräu­lich­weiß, innen grau, riecht und schmeckt mil­der, mehr kamp­fer­ar­tig und bit­ter. Sie ent­hält äthe­ri­sches Ö, Harz und viel Stär­ke­mehl, wur­de im Mit­tel­al­ter durch die Ara­ber in Euro­pa ein­ge­führt und war um 1150 in Deutsch­land wohl­be­kannt. Man benutzt sie zu gewür­zi­gen Tink­tu­ren und Magen­li­kö­ren. Von C. angusti­fo­lia Roxb., in Tikor, und C. leu­corrhi­za Roxb., in Ost­in­di­en, lie­fern die Wur­zel­stö­cke ost­in­di­sches Arrow­root. Auch C. rubes­cens Roxb. lie­fert Stär­ke­mehl und bil­det in Tra­van­kur einen gro­ßen Teil der Nah­rung der Ein­ge­bor­nen. Meh­re­re Arten wer­den als Zier­pflan­zen im Warm­haus kultiviert.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben