Panax L. (“Zaubermittel”, Kraftwurz, Ginseng), Gattung der Araliazeen, ausdauernde Kräuter mit dicker, knolliger Wurzel, einfachem Stengel, quirlständigen, gefingerten Blättern mit gestielten, eiförmigen bis linealen Blättchen, meist einfacher, endständiger Blütendolde und zwei- bis dreifächeriger Frucht mit etwas fleischiger Außenwand. Sechs Arten in Nordamerika, Nord- und Ostasien. Von P. trifolius L., in Nordamerika, von Kanada bis Carolina, ist die Wurzel (Dwarf Ginseng, Ground mit) ein Surrogat der Süßholzwurzel und findet sich sehr häufig der Senegawurzel beigemischt. Sie enthält einen dem Glycyrrhizin einigermaßen ähnlichen Stoff, das Panaquilon. P. Ginseng C. A. Mey., ausdauernd, 30–60 cm hoch, mit 3–4 im Wirtel stehenden, fünffingerigen Blättern, endständiger, einfacher Blütendolde und scharlachroter Frucht, in der Mandschurei und Korea, kultiviert in Japan und China, in neuerer Zeit auch in Nordamerika, liefert die spindelförmige, an der Spitze geteilte, oft menschen ähnliche (daher der Name Ginseng) Ginsengwurzel ( Pentsao), die durch Brühen fast durchscheinend wird. Man schreibt ihr sehr bedeutende arzneiliche Kräfte zu. Früher glaubte man auch in Europa, wo sie durch Bourdelin 1697 bekannt wurde, an ihre Kräfte; jetzt gilt sie als indifferente, schleimige, zugleich etwas bitterlichsüße, wertlose Droge. Als die besonders geschätzte wilde Ginsengwurzel in China selten wurde, führte man aus Nordamerika die Wurzel von P. quinquefolius L. ein, die aber geringeres Ansehen genießt.
Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).