Pfefferminzöl, ätherisches Ö, das hauptsächlich in Nordamerika, Japan und England meist aus kultivierter blühender Pfefferminze durch Destillation mit Wasser gewonnen wird (Ausbeute bis 1,25 Proz.), ist farblos, gelblich oder grüngelb, dünnflüssig, riecht durchdringend, erfrischend, schmeckt gewürzhaft brennend, dann kühlend, löst sich schwer in Wasser, leicht in Alkohol, spez. Gew. 0,90–0,91 und besteht aus Menthol (Menthakampfer, kampfer) C10H20O, zum Teil als Essigsäure- und Valeriansäureester, Menthon. Im amerikanischen P. sind 17 verschiedene Körper nachgewiesen worden. Aus Japan kommt P. mit bitterm Geschmack, als feste, ölgetränkte Kristallmasse, außerdem Menthol und der von letzterm getrennte flüssige Bestandteil des s. Das feinste P. ist das sächsische, dem das schlesische aus Gnadenfrei sehr ähnlich ist. Die Weltproduktion beträgt etwa 175,000 kg, wovon 90,000 auf Nordamerika, 70,000 auf Japan, 9000 auf England, 3000 auf Frankreich, 1200 auf Rußland, 800 auf Deutschland entfallen. P. dient zu Pfefferminzplätzchen, Likören, Parfümen sowie als magenstärkendes, Verdauung beförderndes und Blähungen treibendes Mittel. Wirksamer Bestandteil ist das Menthol. Japanisches P. aus Mentha arvensis DC. rar. piperascens und andern Varietäten ist zu Genußzwecken nicht brauchbar.
Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).