Schwangerschaftsstreifen

Massage mit Pflanzenölen therapeutisch wirksam

Manch jun­ge Mut­ter ruft bei ihrem Arzt einen ver­zwei­fel­ten Blick bei der Fra­ge zum opti­ma­len Umgang mit Schwan­ger­schafts­strei­fen (Striae gra­vi­dar­um) her­vor. Außer monat­li­chen Tri­chlores­sig­säu­re-Pee­lings (TCA) oder wie­der­hol­ten Laser­be­hand­lun­gen (bei­des auch kom­bi­niert hin­ter­ein­an­der) gibt es bis­lang kaum eine Behand­lungs-Opti­on mit kli­nisch unter­such­ter Wirk­sam­keit. Beim Euro­päi­schen Der­ma­to­lo­gen­kon­gress 2005 in Lon­don stell­te Dr. Karin Bohn­sack aus Ham­burg eine ande­re – und zudem weit­aus lebens­prak­ti­sche­re – Behand­lungs­op­ti­on vor [1]: Die län­ge­re Mas­sa­ge-Anwen­dung eines Haut­öls mit hohem Lin­ol­säu­re­ge­halt und Vit­amin E [2].

Studienergebnisse:

Bei 30 Frau­en, die das Haut­öl sechs Mona­te bis 2 Jah­re nach der Geburt zwei­mal täg­lich über einen Zeit­raum von 6 Mona­ten ange­wen­det haben, wur­den Aus­deh­nung und Erschei­nungs­bild der Schwan­ger­schafts­strei­fen erheb­lich redu­ziert und die Mikro­zir­ku­la­ti­on im Gewe­be deut­lich erhöht. Die erheb­li­che Ver­rin­ge­rung der von Deh­nungs­strei­fen betrof­fe­nen getes­te­ten Haut­area­le betrug 33%, der Umfang wur­de im Mit­tel um 18% redu­ziert, so Bohn­sack. Die Haut­ver­träg­lich­keit wur­de als aus­ge­zeich­net bewer­tet, uner­wünsch­te Haut­re­ak­tio­nen tra­ten bei kei­ner Pro­ban­din auf. Die kos­me­ti­schen Eigen­schaf­ten des Pro­duk­tes wur­den durch­weg als gut bewer­tet. Doch auch die­ses Ver­fah­ren hat einen klei­nen Haken: Die zwei­mal täg­li­che Appli­ka­ti­on des Öls auf den defi­nier­ten Test­area­len des Bau­ches ist mit einer jeweils 10minütigen Mas­sa­ge ver­knüpft. Dies Vor­ge­hen ent­spricht den Emp­feh­lun­gen zur Vor­beu­gung von Striae gra­vi­dar­um, wie sie von vie­len Gynä­ko­lo­gen schon lan­ge gege­ben wer­den [3].

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Heil­pflan­­zen-Welt (2005).
Quel­len
1. Bohn­sack, K, Hein­rich U, Scher­din U, Fil­bry A, Oberst S, Ripp­ke F, Tron­nie H: Effi­ca­cy and Tole­r­a­bi­li­ty of a medi­cal Skin Care Oil in Sub­jects with Striae Dis­ten­sae. Vor­ge­stellt bei: 14th EADV (Euro­pean Aca­de­my of Der­ma­to­lo­gy and Vene­reo­lo­gy) Con­gress, Lon­don 12–16th Octo­ber 2005.
2. Das unter­such­te Öl ent­hält 100% pflanz­li­che Öle aus Heli­an­thus annus L. (Son­nen­blu­men­ker­ne), Maca­da­mia ter­ni­fo­lia F. v. Muell. (Maka­da­mi­a­nüs­se), Sesa­mum indi­cum L. (Sesam­sa­men), Sim­mond­sia chi­nen­sis Schneid. (Jojoba­sa­men), Pru­nus dul­cis D. A. Webb. (Man­del), Theo­broma cacao L. (Kakao­sa­men) sowie Toco­phe­rol (Vit­amin E).
3. Wier­ra­ni F, Kozak W, Schramm W, Grun­ber­ger W: Ver­such einer vor­beu­gen­den Behand­lung der Striae gra­vi­dar­um mit­tels pro­phy­lak­ti­scher Mas­sa­ge­sal­ben­ap­pli­ka­ti­on. Wien Klin Wochen­schr. 1992;104(2):42–4.

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