Strophanthus hispidus DC.

Stro­ph­an­thus hispi­dus DC., ein hol­zi­ger Klet­ter­strauch aus der Fami­lie der Apo­cy­na­ze­en, in Ober­gui­nea, mit kreuz­ge­gen­stän­di­gen, gan­zen, rauh­haa­ri­gen Blät­tern, end­stän­di­gen, reich­blü­ti­gen Dichasi­en und geschwänz­ten Blu­men­kro­nen­zip­feln, win­det sich an den höchs­ten Bäu­men empor und trägt paar­wei­se ste­hen­de, 30 cm lan­ge Kap­seln, die bis 200 Samen ent­hal­ten. Die 2 cm lan­gen, schma­len und fla­chen, brau­nen, sei­den­glän­zend behaar­ten Samen tra­gen an der fein aus­ge­zo­ge­nen Spit­ze einen fast 9 cm lan­gen Stiel mit zar­tem Pap­pus. S. Kom­bé Oli­ver, mit arm­blü­ti­gen Blü­ten­stän­den an kur­zen, wenig beblät­ter­ten Sei­ten­äs­ten, am Sam­be­si, lie­fert 17 mm lan­ge, bis 5 mm brei­te, hell grün­lich­brau­ne, glän­zend behaar­te Samen, auch benut­zen die Ein­ge­bor­nen die Pflan­ze zur Berei­tung eines Pfeil­gif­tes (Kom­bé, Inee, Ona­ge). Die Samen ent­hal­ten als wirk­sa­men Bestand­teil Stro­phan­tin C20H34O10, ein wei­ßes, kris­tal­li­ni­sches stick­stoff­frei­es Gly­ko­sid, das sehr bit­ter schmeckt, in Was­ser und Alko­hol leicht lös­lich ist und bei 185° schmilzt.

Es stei­gert die Kon­trak­ti­li­tät der Mus­keln, beson­ders des Herz­mus­kels, ohne Ver­dau­ungs­stö­run­gen oder kumu­la­ti­ve Wir­kun­gen zu zei­gen. Man benutzt es des­halb wie Digi­ta­lis bei Herz­krank­hei­ten und asth­ma­ti­schen Anfäl­len. In grö­ßern Dosen führt es schnell töd­li­che Mus­kel­star­re her­bei. Offi­zi­nell ist eine aus 1 Teil Samen u. 10 Tei­len Wein­geist berei­te­te Tinktur.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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