Echinacea gegen Erkältung

Pur­pur­ner Son­nen­hut (Echinacea pur­pu­rea)

Schnee, Regen, Käl­te, win­di­ge, unge­müt­li­che Tage bestim­men die nächs­ten zwei Mona­te. Unser Immun­sys­tem muss auf Hoch­tou­ren arbei­ten, um die bevor­ste­hen­den Viren­an­stür­me zu bekämp­fen. Mit einer bewähr­ten Heil­pflan­ze kön­nen wir unse­ren Kör­per unter­stüt­zen: Son­nen­hut oder Echinachea pur­pu­rea.

Echinacea- Die Indianerpflanze

Die Echinacea stammt ursprüng­lich aus Nord­ame­ri­ka. Die India­ner nutz­ten sie als All­heil­mit­tel und kann­ten auch ihre immun­sti­mu­lie­ren­den Wirk­stof­fe. Echinacea gilt heu­te als die Heil­pflan­ze zur Unter­stüt­zung des kör­per­ei­ge­nen Immun­sys­tems und wird in Nord­ame­ri­ka wie Euro­pa ger­ne als natür­li­ches Heil­mit­tel verwendet.

Wurzel aus Nordamerika

Die Echinacea ist nicht nur schön, son­dern auch pfle­ge­leicht. Sie könn­te jeden Gar­ten zie­ren, doch weil die Pflan­ze erst vor etwa 70 Jah­ren in Euro­pa ein­ge­führt wur­de, ist sie noch rela­tiv sel­ten in unse­ren Gär­ten zu fin­den. Die Heil­pflan­ze gehört zu der Fami­lie der Korb­blüt­ler (Aster­aceae) und wird bota­nisch in drei Arten unter­teilt: Schmal­blätt­ri­ger Son­nen­hut (Echinacea angusti­fo­lia D.C) , der pur­pur­ne (rote) Son­nen­hut (Echinacea pur­pu­rea (L.) MOENCH) und der blas­se Son­nen­hut (Echinacea pall­i­da NUTT. ). Das Wis­sen um die Heil­wir­kung der Pflan­ze stammt von den nord­ame­ri­ka­ni­schen India­nern, die den mitt­le­ren Wes­ten (zen­tra­les Tief­land von Illi­nois, Iowa, Mis­sou­ri, Arkan­sas bis nach Texas) besie­del­ten. Die India­ner zer­quetsch­ten Pflan­zen­tei­le zwi­schen Stei­nen und nutz­ten den Pflan­zen­brei zur äuße­ren Behand­lung von Wun­den, Ver­bren­nun­gen, Lymph­drü­sen­schwel­lun­gen oder auch Mumps. Bei der inne­ren Anwen­dung wur­den Wur­zeln gekaut, um all­ge­mei­ne Schmer­zen, Zahn- oder Hals­schmer­zen zu bekämp­fen. Auch bei Hus­ten oder Erkäl­tun­gen ver­wand­ten die India­ner die Wur­zeln. Echinacea galt prak­tisch als All­heil­mit­tel und wur­de eben­so als Gegen­gift bei Schlan­gen­bis­sen ein­ge­setzt. 1871 erfuhr der in Nebras­ka leben­de Arzt H.C.F. Mey­er von der Wir­kung der Pflan­ze und setz­te sie zunächst als ‚Blut­rei­ni­gungs­mit­tel‘ ein. Spä­ter erwei­ter­te der Arzt sei­ne Echinacea-Anwen­dun­gen auf ver­schie­dens­te Erkran­kun­gen wie bei­spiels­wei­se Rheu­ma­tis­mus, Migrä­ne, Dys­pep­sie, Syphi­lis oder Hämor­ri­den. Das Wis­sen um die Heil­wir­kung der Pflan­ze ver­brei­te­te sich schnell unter der zuge­wan­der­ten Bevöl­ke­rung vor allem durch die Ent­wick­lung ver­schie­de­ner Echinacea-Prä­pa­ra­te. Die­se fan­den haupt­säch­lich zur Bekämp­fung von Infek­ti­ons­krank­hei­ten Ver­wen­dung. Etwa um 1930 gelang­ten die Echinacea-Arten nach Deutsch­land. Der bekann­te Schwei­zer Natur­arzt und Phy­to­the­ra­peut Alfred Vogel sorg­te 1950 für die Ein­füh­rung und Kul­ti­vie­rung der Pflan­ze in sei­ner Hei­mat. Heu­te erfreut sich die Heil­pflan­ze sowohl in Ame­ri­ka wie auch in Euro­pa einer gro­ßen Bekannt­heit und Beliebt­heit und wird vor­wie­gend wegen ihrer unspe­zi­fi­schen, immun­sti­mu­lie­ren­den Wir­kung eingesetzt.

Warum der Indianer keinen Schmerz kennt …

(Aus­zug aus: Die Apo­the­ke des Manitou)

Aus der Echinacea angusti­fo­lia DC.; Pur­ple Con­e­flower, Wild Nig­ger­head, Black Sampson, Kan­sas Niggerhead

Aus der geschnit­te­nen Wur­zel wur­de ein Tee gewon­nen, der die Schmerz­emp­fin­dung redu­zier­te und die anti­sep­ti­sche Blut­qua­li­tät ver­bes­ser­te. Dosis: 1 Tee­löf­fel gra­nu­lier­ter Wur­zel auf 1 Tas­se kochen­des Was­ser. Eine hal­be Stun­de zie­hen las­sen, absie­ben, hier­von drei bis sechs­mal täg­lich einen Ess­löf­fel voll. Gleich­zei­tig wur­de das getrock­ne­te Wur­zel­pul­ver auf die Wun­de gestreut und ent­fal­te­te dort eine hohe anti­sep­ti­sche und hygro­sko­pi­sche Wirkung.

Stam­mel Heinz J.: Die Apo­the­ke Mani­tous. Das Heil­wis­sen der India­ner. Roh­wolt Taschen­buch Ver­lag GmbH, Rein­beck bei Ham­burg, April 2000, S. 160.

ISBN‑3–499–60925 8, € 9,90 Kos­ten­freie Lie­fe­rung durch Ama­zon.

Eine schöne Gartenpflanze

Blas­ser Son­nen­hut (Echinacea pall­i­da)

Der Son­nen­hut ist eine aus­dau­ern­de Stau­de, die eine kräf­ti­ge Pfahl­wur­zel und zahl­rei­che Neben­wur­zeln bil­det. Sie mag nicht zu schwe­ren sieb­fä­hi­gen Boden. Stei­ni­ge oder zu schwe­ren Böden hin­dern sie bei der Wur­zel­bil­dung. Der Son­nen­hut bevor­zugt, wie der Name schon sagt, einen son­ni­gen Stand­ort. Je nach Art wird der auf­rech­te, kah­le Stän­gel etwa von 30 bis 120 cm lang. Die Pflan­ze hat dun­kel­grü­ne Blät­ter, die ganz­ran­dig und rau behaart sind. Ein typi­sches Erken­nungs­merk­mal und Cha­rak­te­ris­ti­kum als Korb­blüt­ler ist der von einem Kranz von Strah­len­blü­ten ein­ge­fass­te Blü­ten­bo­den – das Körb­chen. Die­ses ist kegel­för­mig und von ihm aus ragen igel­ar­tig Röh­ren­blü­ten her­aus. Sie sind bräun­lich bis dun­kel­vio­lett rot und bis etwa fünf Zen­ti­me­ter lang. Die Pflan­ze trägt des­halb auch den Namen Igel­kopf oder Kegel­blu­me. Das Wort ‚Echinacea‘ kommt vom latei­ni­schen Wort ‚echi­nus‘, was ‚Igel‘ bedeu­tet und eine Ent­spre­chung im Grie­chi­schen mit dem ‚echi­nos‘ hat. Es bezieht sich auf die von den stei­fen Streu­blät­tern umge­be­nen, sta­che­li­gen Frucht­bö­den. Ihre Zun­gen­blü­ten, die pur­pur oder rosa­far­ben sind, wer­den meh­re­re Zen­ti­me­ter lang, ste­hen deut­lich zur Sei­te ab oder hän­gen wie vor allem bei der Pur­pu­rea stark her­ab. Die Pflan­ze mit ihren wun­der­schö­nen Blü­ten wird ger­ne als Gar­ten­pflan­ze kul­ti­viert. Sie blüht von Juli bis Okto­ber. Die Echinacea ist mehr­jäh­rig (3–4 Jah­re). Der Boden benö­tigt anschlie­ßend eine Anbau­pau­se bis zu vier Jah­ren, weil Echinacea selbst­un­ver­träg­lich ist (auch zu ande­ren Korbblütlern).

Alle Pflanzenteile enthalten Wirkstoffe

Blas­ser Son­nen­hut (Echinacea pall­i­da)

Zur Roh­stoff-Gewin­nung wird die Pflan­ze vor­wie­gend in Nord­ame­ri­ka, Deutsch­land, Schweiz, Ita­li­en und den Nie­der­lan­den kul­ti­viert. Alle drei Echinacea-Arten fin­den arz­nei­li­che Ver­wen­dung. Sämt­li­che Pflan­zen­tei­le wer­den genutzt, wobei es bei den Arten Unter­schie­de gibt: Von der Echinacea angusti­fo­lia wie Echinacea pall­i­da wer­den die fri­schen getrock­ne­ten Wur­zeln ver­ar­bei­tet. Bei der Echinacea pur­pu­rea wer­den die fri­schen, zur Blü­te­zeit geern­te­ten ober­ir­di­schen Tei­le der Pflan­ze ver­wen­det. Die Roh­stof­fe die­nen zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung zu Press­säf­ten, Tink­tu­ren, Dra­gees und auch Homöo­pa­thi­ka. Wie bei allen natur­heil­kund­li­chen Prä­pa­ra­ten sind es nicht ein­zel­ne, wis­sen­schaft­lich exakt zu benen­nen­de Wirk­stof­fe, die die Heil­wir­kung aus­ma­chen, son­dern ihre Viel­falt und die ein­zig­ar­ti­ge Zusam­men­wir­kung der­sel­ben. Als Bestand­tei­le, die in allen drei Echinacea-Arten vor­kom­men, kön­nen äthe­ri­sche Öle, Polyine, Alka­mi­de, Kaf­fee­säu­re­de­ri­va­te, Polys­ac­cha­ri­de genannt werden.

Wann hilfts’ am besten?

Pur­pur­ner Son­nen­hut (Echinacea pur­pu­rea)

Bekannt­lich gibt es zahl­rei­che Fak­to­ren, die das kör­per­ei­ge­ne Immun­sys­tem schwä­chen kön­nen. Äuße­re Fak­to­ren wie kal­te und feuch­te Wit­te­rung kön­nen dem Kör­per zu schaf­fen machen und wenn dann nicht mit ange­mes­se­ner Klei­dung reagiert wird, ist eine Erkäl­tung vor­pro­gram­miert. Über­hitz­te Räu­me, Zug­luft oder die Ansamm­lung von vie­len erkäl­te­ten Men­schen, brin­gen das Alarm­sys­tem des Kör­pers auf Hoch­tou­ren. Außer­dem kann Rau­chen oder fal­sche Ernäh­rung den Kör­per schwä­chen. Zuwe­nig Bewe­gung an der fri­schen Luft oder inne­re Fak­to­ren wie psy­chi­scher Stress, zuwe­nig Schlaf oder kör­per­li­che und geis­ti­ge Über­for­de­rung über län­ge­ren Zeit­raum, brin­gen die kör­per­ei­ge­ne Abwehr an die Leis­tungs­gren­zen. Ein wei­te­rer Fak­tor kann das Ein­neh­men vie­ler, unter­schied­li­cher Arz­nei­mit­tel oder eine not­wen­dig gewor­de­ne Anti­bio­ti­ka-The­ra­pie sein. Häu­fi­ger wird die Fra­ge dis­ku­tiert, wann eine Sti­mu­lie­rung der Abwehr­kraft sinn­voll erscheint. Nüt­zen pflanz­li­che Mit­tel nur bei aku­tem Hus­ten und Schnup­fen oder ist es dann längst zu spät? Vie­le Exper­ten emp­feh­len die Ein­nah­me von Echinacea-Prä­pa­ra­ten, wenn sich ers­te Anzei­chen z.B. einer Erkäl­tung wie Nase­krib­beln oder Glie­der­schmer­zen zei­gen. Aber auch wenn Schnup­fen, Hus­ten oder Bla­sen-Ent­zün­dung schon aus­ge­bro­chen sind. Die Mit­tel hel­fen dann, Sym­pto­me zu mil­dern und den Krank­heits­ver­lauf abzu­kür­zen. Es gibt eine Viel­zahl von Echinacea- Prä­pa­ra­ten, die als Press­säf­te, Tink­tu­ren, Dra­gees oder Homöo­pa­thi­ka ange­bo­ten wer­den. Bit­te las­sen Sie sich von Ihrem Arzt etwas ver­schrei­ben oder im Fal­le der Selbst­me­di­ka­ti­on, vom Apo­the­ker, Dro­ge­ris­ten etwas emp­feh­len. Da die einen auf homöo­pa­thi­sche Prä­pa­ra­te schö­ren, die ande­ren hin­ge­gen den geschmack­lich kräf­ti­gen Press­saft der Ein­nah­me von Tablet­ten oder Tink­tu­ren vor­zie­hen, soll an die­ser Stel­le auf Rat­schlä­ge oder Tipps ver­zich­tet wer­den. Aller­dings: Bei völ­lig Gesun­den hat die Ein­nah­me von abwehr­stei­gern­den Heil­mit­teln kei­ner­lei Wir­kung! Sich vor­beu­gend “etwas Gutes” tun zu wol­len, ist sinn­los und eher eine Geldverschwendung.

Die Wirkung – auf Grundlage von Labor-Versuchen erklärt:

Echinacea wird vor allem wegen der unspe­zi­fi­schen Aus­wir­kung auf das all­ge­mei­ne Immun­sys­tem geschätzt. Die Wirk­stof­fe stei­gern die kör­per­li­chen Abwehr­kräf­te durch geziel­te Bot­schaf­ten an das Abwehr­sys­tem. Durch zahl­rei­che Labor­tests wur­de her­aus­ge­fun­den, dass Roter Son­nen­hut eine Ver­meh­rung von erre­ger­tö­ten­den, wei­ßen Fress­zel­len im Blut bewirkt. Damit kön­nen Bak­te­ri­en und Viren schnel­ler aus dem Kör­per ent­fernt wer­den. Außer­dem wer­den Boten­stof­fe des Abwehr­sys­tems akti­viert. Somit kön­nen Abwehr­zel­len orga­ni­sier­ter und effek­ti­ver gegen Erre­ger vorgehen.

Kleines Anwendungs-Ein mal eins:

  • Je frü­her ver­wen­det, des­to bes­ser die Wir­kung. Bei­spiel: Spü­ren Sie das Anrü­cken einer Infek­ti­on (jähr­li­che Früh­jahrs-Erkäl­tung), soll­ten Sie sofort das Mit­tel ein­neh­men (bes­ser: 3–10 Tage vorher)
  • all­ge­mei­ne Nei­gung zu Erkäl­tun­gen: Regel­mä­ßig im Herbst wegen der Wet­ter­um­stel­lung; Oder bei all­ge­mei­ner Schwä­chung durch zu wenig Schlaf oder zu viel Stress als Abwehr­re­ak­ti­on: Hier ist eine kur­mä­ßi­ge, vor­beu­gen­de Anre­gung des Abwehr­sys­tems rat­sam. Am bes­ten für 4–6 Wochen, 2 x jähr­lich (z.B. im Früh­ling und Herbst, wenn Erkäl­tun­gen am häu­figs­ten sind).
  • Die Ein­nah­me von Anti­bio­ti­ka kön­nen vor­rü­ber­ge­hend das Abwehr­sys­tem schwä­chen. Ergän­zend ein­ge­nom­me­ne Immun­sti­mu­lan­zi­en kön­nen dies verhindern.
  • Ver­schlim­mern sich chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen (z.B. eit­ri­ger Aus­wurf und Fie­ber bei Dau­er-Bron­chi­tis), soll­te die Stan­dard­be­hand­lung mit einem pflanz­li­chen Immun­sti­mu­lanz ergänzt werden.
  • Bestehen Heil­pflan­zen-All­er­gien, beson­ders gegen Korb­blüt­ler, müs­sen Sie auf deren Ein­nah­me ver­zich­ten. Sonst droht die Gefahr der Allergie-Verstärkung.
  • ist das Abwehr­sys­tem selbst erkrankt (z. B. Aids) oder medi­ka­men­tös unter­drückt (z. B. nach Organ-Ver­pflan­zung), dür­fen kei­ne pflanz­li­chen Immun­sti­mu­lan­zi­en ein­ge­nom­men wer­den! Oder nur dann wenn der behan­deln­de Arzt aus­drück­lich zustimmt!
  • Auch bei fol­gen­den Erkran­kun­gen ist der Ein­satz von Echinacea eher frag­lich: Schwe­re Immun­man­gel­syn­dro­men wie Aids nach HIV-Infek­tio­nen, Tuber­ku­lo­se, mul­ti­pler Skle­ro­se oder ande­ren Autoimmunerkrankungen.
  • kei­ne Echinacea-Prä­pa­ra­te bei hoch­fieb­ri­gen, schwe­ren Krankheitszuständen
  • Viel hilft nicht viel! Viel­fa­che Über­do­sie­run­gen kön­nen zu Umkehr­ef­fek­ten füh­ren – der Kör­per kann sogar geschwächt werden
  • Die Dau­er der Anwen­dun­gen (Selbst­me­di­ka­ti­on) soll­te nicht län­ger als 3–5 Wochen betragen.

Die am besten untersuchteste Pflanze

Genaue Zah­len zur Wirk­sam­keit von pflanz­li­chen Immun­sti­mu­lan­zi­en lie­gen nur für den Son­nen­hut vor. Die Pflan­ze gehört neben Knob­lauch über­haupt zu einer der am bes­ten unter­such­tes­ten bei den Phy­to­phar­ma­ka – über 500 Arbei­ten lie­gen vor. Nach­fol­gend ein Aus­schnitt: Alle Anga­ben wur­den im Ver­gleich zu pla­ceb­obe­han­del­ten Pati­en­ten erar­bei­tet. Bei der Akut­be­hand­lung wird die Zeit bis zur Beschwer­de­ver­bes­se­rung hal­biert (4 ver­sus 8 Tage); die Krank­heits­dau­er bei nor­ma­ler Erkäl­tung wird um 40 Pro­zent ver­kürzt (6 ver­sus 10 Tage). Bei frü­he­rer, vor­beu­gen­der Ein­nah­me ver­rin­gert sich die Erkäl­tungs-Häu­fig­keit bei Behan­del­ten um ein Drit­tel (40 ver­sus 60 Pro­zent); der Zeit­raum bis zu einer Erkäl­tung ver­dop­pelt sich fast (40 ver­sus 25 Tage); 20 Pro­zent der Pati­en­ten haben einen leich­ten Erkäl­tungs­ver­lauf (78,6 ver­sus 68 Pro­zent), d.h. weni­ger star­ke Beschwer­den (Hus­ten, abstei­gen­de Infek­ti­on mit Bron­chi­tis, Fie­ber usw.); ins­ge­samt ver­rin­gert sich die Erkran­kungs­dau­er um knapp ein Drit­tel (6 ver­sus 9 Tage); und zwar auch bei deut­lich Abwehr­ge­schwäch­ten (- 29 Pro­zent: 5,34 ver­sus 7,54 Tage).

Placebo

Echinacea Pla­ce­bo
Behand­lung -
Krank­heits­dau­er [1]
6 Tage 9 Tage
Pro­phy­la­xe -
infek­ti­ons­frei [2]
35,2% 25,9%
Pro­phy­la­xe -
Dau­er bis Infek­ti­on [2]
40 Tage 25 Tage
Pro­phy­la­xe -
Erkran­kungs­schwe­re [2]
78,6% leich­te Fälle 68% leich­te Fälle
Pro­phy­la­xe -
Erkran­kungs­dau­er (bei Immun­ge­schwäch­ten) [2]
5,34 Tage 7,54 Tage
Behand­lung -
Ent­wick­lung einer ech­ten Erkäl­tung [3]
40% 60%
Behand­lung -
Erkäl­tungs-Voll­bild: Dau­er bis zur Bes­se­rung [3]
4 Tage 8 Tage
Behand­lung -
Erkäl­tungs-Voll­bild: Krank­heits­dau­er [3]
6 Tage 10 Tage
1. Schul­ten B, Bulit­ta M, Bal­le­ring-Bruhl B, Kos­ter U, Scha­fer M: Effi­ca­cy of Echinacea pur­pu­rea in pati­ents with a com­mon cold. A pla­ce­bo-con­trol­led, ran­do­mi­sed, dou­ble-blind cli­ni­cal tri­al. Arz­nei­mit­tel­for­schung 2001;51(7):563–8. (Med­li­ne).
2. Schön­ber­ger D: Immun­sti­mu­lie­ren­de Wir­kung von Echinacin® Mad­aus Liqui­dum auf Ver­lauf und Schwe­re­grad von Erkäl­tungs­krank­hei­ten – Ergeb­nis­se einer Dop­pel­blind­stu­die. Forum Immu­no­lo­gie 1992, Heft 8.
3. Hoh­ei­sel O, Sand­berg M, Bert­ram S, Bulit­ta M, Schä­fer M: Echi­na­gard Tre­at­ment Shor­tens the Cour­se of the Com­mon Cold: A Dou­ble-Blind, Pla­ce­bo-Con­trol­led Cli­ni­cal Tri­al. Euro­pean Jour­nal of Cli­ni­cal Rese­arch 1997; 9: 261–269.

Ohne Zwei­fel: Echinacea ist in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren zu einem der bedeu­tends­ten Arz­nei­mit­tel in der Selbst­me­di­ka­ti­on in den USA und Euro­pa auf­ge­stie­gen. Dies liegt zum einen dar­an, dass die “Schul­me­di­zin” bis heu­te nur äußerst neben­wir­kungs­rei­che Wirk­stof­fe zur unspe­zi­fi­schen Stei­ge­rung der Abwehr­kraft vor­ge­schla­gen hat. Sehr klei­ne Anwen­dungs­be­rei­che (z. B. chro­ni­sche Bla­sen­in­fek­te) oder star­ke Neben­wir­kun­gen (z. B. Inter­fe­ron-Grup­pe) die­ser neu­en Immun­sti­mu­lan­zi­en schlie­ßen die Selbst­an­wen­dung voll­stän­dig aus. Zum ande­ren konn­ten zwar die gro­ßen Infek­ti­ons­krank­hei­ten im Wes­ten zurück­ge­drängt wer­den, “bana­le” bak­te­ri­el­le oder vira­le Infek­tio­nen stö­ren jedoch wei­ter­hin das erreich­te Maß an Gesund­heit und Lebens­qua­li­tät. Hier ver­spre­chen Pro­duk­te aus oder mit Echinacea-Extrak­ten Abhil­fe. Doch stren­ge Ver­tre­ter der Natur­heil­kun­de war­nen: Das ver­ständ­li­che Absatz­in­ter­es­se der Her­stel­ler soll­te nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass der natur­heil­kund­li­che Ansatz der Echinacea-Ver­wen­dung – näm­lich Hil­fe zur Selbst­hil­fe zu geben – nicht über­stra­pa­ziert wer­den darf! Die wirk­sa­me Heil­pflan­ze soll­te in ers­ter Linie zur Vor­beu­gung und Behand­lung von ernst­haf­ten Krank­hei­ten und Krank­heits-Anfäl­lig­kei­ten ver­wen­det wer­den. Nicht aber jedoch, um “bana­le” Infek­te – z. B. ein­fa­cher viral aus­ge­lös­ter Schnup­fen – zu ver­scheu­chen. Die­se sind schließ­lich für vie­le Men­schen in städ­ti­schen Wohn­ge­bie­ten des Wes­ten zur letz­ten natür­li­che Sti­mu­la­ti­on ihres Immun­sys­tems gewor­den – die­se Chan­ce soll­te nicht ver­tan werden!

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