Erste Hilfe zu Weihnachten und Neujahr

Stress, reich­li­ches Essen, Alko­hol und zu wenig Schlaf sind haupt­säch­lich für Gesund­heits-Stö­run­gen rund um die Weih­nachts­fei­er­ta­ge ver­ant­wort­lich. Die Hin­wei­se des Gesund­heits­be­ra­ters von Heilpflanzen-Welt.de sol­len hel­fen, mit die­sen Pro­ble­men zügig und erfolg­reich fer­tig zu wer­den. Doch beden­ken Sie: Bereits weni­ger (schwe­res) Weih­nachts­es­sen, weni­ger Alko­hol sowie geruh­sa­mer Schlaf beu­gen vie­len Gesund­heits­stö­run­gen vor.

Magen-Darm­pro­ble­me mit Übel­keit, Erbre­chen, Bauch­schmer­zen und Durch­fall ent­ste­hen zum Bei­spiel durch ver­dor­be­ne Nah­rung (=Ver­gif­tung, Erre­ger) oder Schleim­haut-Rei­zung (Alko­hol, zu viel Essen). Beson­ders bei Kin­dern schlägt auch Stress leicht auf den Magen. Zur Beschwer­de­lin­de­rung trin­ken Sie 3–4mal täg­lich 1 Tas­se Magen­tee (Kamil­len­blü­ten, Hop­fen­zap­fen, Pfef­fer­minz­blät­ter, ange­sto­ße­ne Küm­mel­früch­te zu glei­chen Tei­len. 2 Tee­löf­fel der Mischung mit 1/​4 Liter sie­den­dem Was­ser über­gie­ßen, 10 Minu­ten bedeckt zie­hen las­sen, absei­hen. Hop­fen wirkt zudem beru­hi­gend!). Eini­ge Tas­sen Ing­wer­wur­zel-Tee mil­dern Übel­keit (etwa 1 Gramm grob geras­pel­te Wur­zel pro 1/​4 Liter Was­ser). Bei Völ­le­ge­fühl, zum Bei­spiel durch viel fet­tes Essen, hel­fen 1–2 Gläs­chen kla­rer Schnaps oder Magen­bit­ter. Noch bes­ser: Arti­scho­cken-Prä­pa­ra­te, die den Gal­len­fluss und damit die Ver­dau­ung anre­gen (zum Bei­spiel Arti­scho­cken-Press­saft, 2–3mal täg­lich 1 Ess­löf­fel). Gegen sau­res Auf­sto­ßen und Sod­bren­nen hilft säu­re­bin­den­de und schleim­haut­schüt­zen­de Heil­erde (täg­lich 1–5mal oder nach Bedarf jeweils 1 Tee­löf­fel in 1 Glas Was­ser auf­ge­rührt, 1–2 Stun­den vor oder nach dem Essen). Bei Blä­hun­gen und Durch­fall neh­men Sie drei­mal täg­lich 2–3 Tablet­ten gift­bin­den­de medi­zi­ni­sche Aktiv­koh­le. Blä­hun­gen mit kur­zem, krampf­ar­ti­gem Bauch­schmerz ent­spannt ein honig­ge­süß­ter Tee aus ange­sto­ße­nen Anis‑, Fen­chel- und Küm­mel­früch­ten (2 Tee­löf­fel pro 1/​3 Liter sie­den­des Was­ser). Gut ist auch eine Wärm­fla­sche auf dem Bauch. Star­ker Mine­ra­li­en­ver­lust bei Durch­fall wird mit Mine­ral­stoff-Tablet­ten aus­ge­gli­chen (zum Bei­spiel Fru­bi­a­se® 50+, ein­mal täg­lich 1 Brau­se­ta­blet­te). Wich­tig: Müs­sen Sie häu­fi­ger als 3–4mal am Tag erbre­chen, hal­ten Schmer­zen, Erbre­chen oder Durch­fall län­ger als einen Tag an oder sind Kin­der erkrankt, rufen Sie den not­ärzt­li­chen Dienst (Gel­be Seiten).

Ver­bren­nung, Ver­brü­hung: Für 20 Minu­ten unter flie­ßen­des, kal­tes Was­ser; dann eis­kal­te Plas­tik­kühl­beu­tel (Cool-Packs) auf­le­gen und bei Bedarf mit Mull­bin­de fixie­ren; wech­seln, wenn warm. So ver­mei­den Sie Infek­tio­nen: Bla­sen nicht auf­ste­chen und nichts auf die ver­letz­te Stel­le auftragen!

Schnitt-Ver­let­zung: Unter flie­ßen­dem Was­ser säu­bern; bei Bedarf mit Povi­don-Jod-Lösung des­in­fi­zie­ren; mit Cal­en­du­la-Tink­tur betup­fen; Pflas­ter aufkleben.

Biss- und Kratz­wun­de (Haus­tie­re): Aus­wa­schen, Des­in­fi­zie­ren, Teta­nus­schutz über­prü­fen; blu­ten­de Wun­den mit ste­ri­lem Ver­band­mull abdecken.

Erkäl­tung und Fie­ber mit Hals­weh, Kopf- und Glie­der­schmer­zen und Fie­ber kön­nen inner­halb weni­ger Stun­den zuschla­gen. Ursa­chen: Stress, geschwäch­tes Abwehr­sys­tem oder zu vie­le Viren in der Luft (=vie­le Men­schen auf engem Raum, rauch­ge­schwän­ger­te Luft, wenig gelüf­te­te Räu­me). Am bes­ten legen Sie sich ins Bett, neh­men ein abwehr­an­re­gen­des Son­nen­hut-Prä­pa­rat (zum Bei­spiel Echinacin®, 3–4 Tablet­ten täg­lich), machen einen drei­la­gi­gen Hals­wi­ckel (innen: feucht-war­mes Tuch, Mit­te: tro­cke­nes Tuch, außen: dicker Woll­schal; zwei­mal täg­lich für 30 Minu­ten) und schla­fen sich ordent­lich aus. Müs­sen Sie rasch wie­der auf die Bei­ne kom­men, ergän­zen Sie dies Pro­gramm mit 3mal täg­lich 1 Tablet­te ASS (Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re, 500mg-Tablet­te). Dies senkt Fie­ber, lin­dert Schmer­zen und wirkt anti­ent­zünd­lich. Alter­na­tiv neh­men Sie ein rein pflanz­li­ches Mit­tel aus Wei­den­rin­de (zum Bei­spiel Assa­lix®, 3mal täg­lich 1–2 Tabletten).

Regel­be­schwer­den wie krampf­ar­ti­ge Unter­leibs­schmer­zen, Übel­keit oder star­ke see­li­sche Ver­stim­mung wer­den durch Stress und Über­las­tung in der Weih­nachts­zeit oft schlim­mer. Als Sofort­hil­fe die­nen Anti­rheu­ma-Wirk­stof­fe wie zwei­mal täg­lich 1 Tablet­te Ibu­profen (200 mg-Tablet­te), da sie Regel­schmer­zen wirk­sam lin­dern. Zusätz­lich hilft auch eine Wärm­fla­sche auf dem Unter­leib. Oder 3–4mal täg­lich 1 Tas­se Schaf­gar­be- oder Frau­en­man­tel-Tee (pro Tas­se: 1 Tee­löf­fel Schaf­gar­be oder 2 Tee­löf­fel Frau­en­man­tel­kraut neh­men), am bes­ten wäh­rend einer Ruhe­pau­se getrunken.

Schlaf­lo­sig­keit: pflanz­li­che Bal­dri­an-Tablet­ten (zum Bei­spiel Bal­du­rat® ein­mal täg­lich); homöo­pa­thi­sche Kom­bi­na­ti­ons­mit­tel (zum Bei­spiel Neurexan®-Tablet­ten); Melis­sen­tee; Ohrstöpsel.

Depres­si­ve Ver­stim­mung: aus­rei­chend hoch dosier­tes Johan­nis­kraut (zum Bei­spiel Jar­sin® 300mg, 1–3 Tablet­ten täglich).

Kater: Aspi­rin gegen Kopf­schmer­zen, bei Bedarf Roll­mops (Mine­ral­stoff-Ersatz!).

Plötz­li­ches Zahn­weh ent­steht z. B. durch Zahn­fäu­le (“Kari­es”) oder Ent­zün­dun­gen von Zahn­wur­zeln oder Zahn­fleisch. Ver­schlim­mernd wir­ken beson­ders Süßig­kei­ten. Sofort­hil­fe: Rei­ben Sie den Zahn mit Sal­bei­blät­ter-Gel ein (zum Bei­spiel Ape­ri­san®) oder spü­len Sie den Mund mit Sal­bei­tee. Auch das Kau­en fri­scher Nel­ken lin­dert Schmer­zen (alter­na­tiv: Nel­ken­blü­te zwi­schen Zahn und Wan­ge legen). Schmerz­mit­tel wie ASS hel­fen über die Nacht hin­weg. Sind die Schmer­zen auch am nächs­ten noch unver­min­dert da, gehen Sie zum zahn­ärzt­li­chen Not­dienst (Gel­be Sei­ten), da sich even­tu­el­le Zahn­wur­zel-Ent­zün­dun­gen auch auf den Kie­fer aus­brei­ten können.

Plötz­li­cher Hexen­schuss mit ste­chen­den, Bewe­gung ein­schrän­ken­den Rücken­schmer­zen, zum Bei­spiel durch ein­sei­ti­ges Heben oder Tra­gen, tritt oft an Fei­er­ta­gen und Wochen­en­de. Als ers­tes sind Bett­ru­he und Wär­me wich­tig. Am bes­ten legen Sie ein elek­tri­sches Heiz­kis­sen für 1–2 Stun­den unter den Rücken. Für die Nacht durch­wär­men­de Sal­ben aus Cayenne­pfef­fer-Extrakt (zum Bei­spiel Ther­mo® Bür­ger Sal­be) auf­tra­gen. Strah­len die Schmer­zen bis in die Bei­ne aus (“wie von 1000 Nadeln gepiekst”), ist Bewe­gung fast unmög­lich oder fühlt sich die Haut eines Beins taub an, müs­sen Sie umge­hend Ihren not­ärzt­li­chen Dienst benach­rich­ti­gen. Es droht die Gefahr einer Ner­ven­schä­di­gung durch Bandscheibenvorfall.

Notdienste

Rufen Sie den Ärzt­li­chen Not­dienst, bei star­kem oder län­ger als 1 Tag anhal­ten­dem Schmerz (egal wo), Ver­stau­chung oder Kno­chen­bruch (Eis­beu­tel lin­dern Schmer­zen und ver­hin­dern Schwel­lung), Fie­ber über 39,5°C, län­ger als 12–24 Stun­den, Rücken­schmerz mit Bewe­­gungs-Unfä­hi­g­keit (zum Bei­spiel durch Hexen­schuss), Infek­tio­nen zum Bei­spiel von Haut (Eite­rung, Rötung, Schmer­zen) oder Harn­bla­se (Harn­drang, Schmer­zen beim Wasserlassen).

Zum Zahn­ärzt­li­chen Not­dienst müs­sen Sie bei plötz­li­chem oder star­kem Zahn­schmerz (zum Bei­spiel abge­bro­che­ner Zahn).

Den Notarzt/​​Rettungswagen (bun­des­weit 112) rufen Sie bei schwe­rem Druck­ge­fühl hin­term Brust­bein, bis in Rücken und Arme aus­strah­len­dem Schmerz, Angst, Bläs­se, kal­tem Schweiß (zum Bei­spiel durch Herz­in­farkt), aku­ter Atem­not (zum Bei­spiel bei Asth­ma, Herz­enge, Fremd­kör­per in der Luft­röh­re, zum Bei­spiel durch eine Grä­te), grö­ße­ren Ver­bren­nun­gen (Haut­schwär­zung, betrof­fe­ne Haut­flä­che bei Erwach­se­nen mehr als hand­tel­ler­groß), krampf­ar­ti­gen hef­ti­gen Leib­schmer­zen mit Schweiß­aus­bruch, Erbre­chen und viel­leicht sogar Kreis­lauf­kol­laps (zum Bei­spiel durch eine Nie­­ren- oder Gallen-Kolik).

Autor
Autor/​​In: Rai­ner H. Buben­zer (Dezem­ber 2006).

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