Jede vierte Frau hat regelmäßig körperliche und seelische Beschwerden (zum Beispiel Brustspannen, Krämpfe oder Depressionen) während der ‚Tage vor den Tagen‘ – das prämenstruelle Syndrom (PMS). “Bei leichteren Fällen können Ernährungsumstellungen diese beseitigen,” sagt Frauenarzt Prof. Dr. Hans-Peter Zahradnik, Uni Freiburg, “und sogar bei schwerer PMS noch lindern. ”
Habe ich PMS?
Vor Beginn einer Anti-PMS-Ernährung, notieren Sie drei Monate lang täglich alle Veränderungen (Beschwerden; Beginn, Dauer, Stärke der Blutung). Wenn Sie während 1–14 Tage vor der Regel Beschwerden haben (und für etwa 10 Tage nachher nicht mehr), ist es PMS.
Welcher PMS-Typ bin ich?
Das hängt von der Haupt-Beschwerde ab: Typ A – Wassereinlagerung (Ödem) und Folgen (Brust-Spannen, ‑Schmerzen, dicke Füße, Blähungsgefühl) Typ B – seelische Veränderungen (Stimmungsschwankung, Gereiztheit, Aggressivität, Depression)
Typ A‑Ernährung
Wegen Hormon-Umstellungen vor der Regel lagern viele Frauen mehr Wasser als sonst ein (=Gewichtszunahme). Vermeiden Sie es, deshalb weniger zu trinken (Gefahr: verschlechterte Entgiftung) oder nicht-verordnete Entwässerungs-Tabletten zu nehmen (Gefahr: Mineralstoff-Mangel)! Sondern: “Trinken Sie vor der Regel besonders viel. So täuschen Sie Ihre Nieren, ” rät Zahradnik, “und scheiden sogar vermehrt Wasser aus”. Ratsam sind 2–3 l Wasser, Kräuter- und Früchtetee pro Tag. Gut ist Brennnesseltee (1–2 Tassen pro Tag), weil er die Wasser-Ausscheidung sanft anregt. Wichtig: Keine stark gesalzenen Lebensmittel (Fertignahrung, eingelegte Fische, Chips), Kaffee oder Schwarztee, da sie Ödeme fördern!
Typ B‑Ernährung
Die Zunahme des Hormons Progesteron vor der Regel erhöht den Energie-Verbrauch. Viele leiden dann an Heißhunger-Attacken.
- Verringern Sie jetzt Ihren Nahrungs-Fettanteil um 15%. Und ersetzen ihn durch stärkereiche Lebensmittel (Obst, Nudeln, Reis, Müsli, Vollkornbrot). “Dies bessert leichte PMS-Beschwerden deutlich,” so Zahradnik.
- Nehmen Sie statt stark Gezuckertem (Kuchen, Süßigkeiten) Lebensmittel, bei denen die Zucker-Aufnahme länger dauert (Rosinen, Datteln, Feigen). Dies hemmt Heißhunger-Attacken.
- Essen Sie weniger tierische (gesättigte) Fette (Butter, Pommes, Fleisch) und mehr pflanzliche (ungesättigte) Fette und Öle (z.B. Oliven‑, Distel-Öl, Fisch). Dies ist auch gut gegen Unterleibskrämpfe vor der Regel.
Helfen Ihnen die folgenden Ernährungs-Tipps (nach 2‑Monats-Test), sollten Sie die Lebensmittel (in üblicher Menge, jeweils 2–4x pro Woche) verwenden.
- Gefühlsschwankungen, Angst, Beklemmungen können mit Magnesium-Mangel zusammenhängen. Ergänzen Sie Ihr Essen mit magnesiumreichen Lebensmitteln (Weizenkleie, Sojaprodukte, Hirse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen).
- Krämpfe oder Kopfschmerzen vor der Regel werden bei manchen Frauen durch kalziumreiche Lebensmittel (Milch, Käse, Milchprodukte, Bohnen, Kohl) gelindert.
- Veränderte Blutung (verlängert, unregelmäßig, Schmierblutung) gesunder Frauen kommt manchmal durch Östrogen-Mangel. Lebensmittel mit pflanzlichen Östrogenen (Tofu, Soja-Sprossen, ‑Flocken, Leinsamen) können das ‘Hormonkleid’ und damit die Blutungen normalisieren.
Tipp
Vermeiden Sie vor der Regel Alkohol, weil er die Blutzufuhr ins Gehirn verringert und so PMS-Kopfschmerzen verstärkt.
Beginnen Sie eine Diät immer nach der Regelblutung, weil der Energieumsatz dann geringer ist.
Autor
• Rainer H. Bubenzer, Heilpflanzen-Welt (2006).
weitere Infos
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