Die Milchzähne von Kindern entwickeln sich bereits in der frühen Schwangerschaft in den Zahnleisten. Obwohl es nach der Geburt einige Monate dauert, bis die Zähne durchbrechen, wachsen sie bereits. Sie zeigen sich normalerweise im Unterkiefer, entweder paarweise oder einzeln. Klassischerweise erscheint der erste Zahn mit sechs Monaten, dann kommt jeden Monat ein neuer dazu. Mit einem Jahr hat das Baby also durchschnittlich sechs Zähne. Manche Säuglinge bekommen allerdings ihren ersten Zahn bereits mit zwölf Wochen, einige andere lächeln ihre Eltern auch an ihrem ersten Geburtstag noch zahnlos an. Im Alter von zweieinhalb Jahren sind jedoch meist alle Milchzähne durchgebrochen. Die Kleinkinder haben dann ihr erstes vollständiges Gebiss mit 20 Zähnen.
Zahnen – häufig eine schwierige Zeit für Babys und Eltern
Zahnen ist ein ganz normaler Vorgang. Viele Babys bekommen ihre Zähne ohne Probleme, andere sind hingegen regelrecht krank. Manchmal wird das Zahnen von einem grippalen Infekt oder Fieber begleitet, weil sich der Körper des Kindes voll und ganz auf das Durchbrechen der Zähne konzentriert und deshalb das Immunsystem geschwächt ist. Es gibt einige sichere Indizien dafür, dass Babys bald Zähne bekommen. Sie fangen verstärkt an zu sabbern und beißen auf allem herum, was sie in die Finger bekommen. Die Kleinen wissen instinktiv, was ihnen bei schmerzendem Zahnfleisch gut tut: kauen, kauen, kauen. Die Babys haben gute Gründe zu quengeln, zu weinen und schlecht zu schlafen: Der Kieferknochen fängt an zu spannen, und viele Babys haben geschwollenes, gerötetes und empfindliches Zahnfleisch, wenn die Zähne sich Platz verschaffen. Häufig sind auch die Wangen der Kleinen rot und heiß, sie haben keinen Appetit, aber eine regere Verdauung.
Damit nicht immer die eigenen Finger oder die der Eltern als “Beißriegel” herhalten müssen, sollte man seinem Nachwuchs am besten ein festes Stück Gemüse, beispielsweise Möhre oder Kohlrabi, eine harte Brotkruste oder einen gekühlten Löffel zum Darauf-herum-Beißen geben. Das Kind sollte diese Gegenstände jedoch nicht unbeaufsichtigt in den Mund stecken, damit es sich nicht verschluckt. Bewährt haben sich auch Beißringe in allen möglichen Ausführungen. Wichtig ist, dass sie keine Weichmacher wie Phtalate oder PVC enthalten. Ringe mit Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) sind dagegen unbedenklich.
Es gibt auch spezielle Beißringe, die im Kühlschrank gekühlt werden können, was vielen zahnenden Babys Linderung bringt. Sie sollten allerdings nie ins Gefrierfach gelegt werden, weil sie dort zu kalt werden und dann mehr schaden als nützen. Eiswürfel sind für empfindliche Babymünder ebenfalls nicht geeignet. Manchen Kindern hilft es auch, wenn man ihr Zahnfleisch mit den Fingern massiert, sodass es weniger juckt. Bleibt das Baby trotz dieser Hilfsmittel quengelig, kann man versuchen, es mit homöopathischen Präparaten oder Zahnungsgels, die das Zahnfleisch örtlich betäuben, zu beruhigen. Bei Medikamenten sollte man sich allerdings genau informieren, denn manche Zahnungstropfen oder ‑gels enthalten viel Zucker oder sogar Alkohol.
Zahnpflege von Anfang an
Mit dem Zähneputzen sollte unmittelbar nach dem Zahndurchbruch begonnen werden. Bei den ganz Kleinen reinigt man die Zähne am besten mit einem feuchten Wattestäbchen oder einer Fingerzahnbürste aus der Apotheke. Sind schon mehrere Zähne vorhanden, können diese mit einer Kinderzahnbürste geputzt werden. Zahnpasta ist in der ersten Zeit nicht notwendig. Nach dem zweiten Geburtstag sollte eine Kinderzahnpasta mit Fluorid verwendet werden. Das tägliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahncreme wird von Ärzten als die wirkungsvollste Vorbeugung gegen Karies bewertet. Der regelmäßige Besuch eines Zahnarztes empfiehlt sich schon bei Kleinkindern.
Autor/In
• dgk-Newsletter, (2008).
Quellen
• Deutsche Gesundheits-Korrespondenz, Jg. 49, 6 – 2008, und www.lobby-fuer-das-kind.de