Eigenblut-Therapie

Begründer:

Es gibt ver­schie­de­ne Ver­fah­ren, die unter den Begriff Eigen­blut-The­ra­pie fal­len. Die jewei­li­gen Begrün­der bzw. Ent­wick­lun­gen sind nicht immer bekannt.

Begrün­der der Hae­ma­to­ge­nen Oxy­da­ti­ons­the­ra­pie (H.O.T.) ist der Schwei­zer Pro­fes­sor F. Wehr­li, der die­ses Ver­fah­ren der Eigen­blut-The­ra­pie vor etwa 50 Jah­ren entwickelte.

Ausführung:

Bei der ein­fa­chen Eigen­blut-The­ra­pie wird dem Pati­en­ten aus einer Arm­ve­ne eine klei­ne Men­ge Blut ent­nom­men, das dann sofort wie­der in den Kör­per inji­ziert wird — und zwar in einen Mus­kel der ande­ren Kör­per­sei­te. So wird Blut aus der rech­ten Arm­ve­ne (vor­zugs­wei­se) in den lin­ken Gesäß­mus­kel gespritzt. Das Ver­fah­ren muß mehr­mals wie­der­holt wer­den, so daß sich die Behand­lung über eini­ge Wochen erstreckt.

Bei bestimm­ten Krank­heits­bil­dern kann das ent­nom­me­ne Blut vor der Rück­füh­rung mit ultra­vio­let­ten oder kurz­wel­li­gen Strah­len auf­be­rei­tet wer­den. Man­che Heil­prak­ti­ker mischen dem Blut kleins­te Men­gen Gold­staub oder Amei­sen­säu­re­prä­pa­ra­te bei.

Bei der H.O.T. oder “Blut­wä­sche”, wie das Ver­fah­ren auch genannt wird, wer­den dem Pati­en­ten etwa 80 ccm Blut ent­nom­men. Das Blut wird unge­rinn­bar gemacht und etwa 30 Minu­ten durch eine Röh­re gelei­tet, in der es mit Sau­er­stoff auf­ge­schäumt und mit UV-Licht bestrahlt wird. Es sam­melt sich in einer Fla­sche und wird dem Pati­en­ten als Infu­si­on wie­der zuge­führt. Die­se Behand­lungs­sit­zung dau­ert etwa eine Stun­de. Es wer­den zehn Sit­zun­gen empfohlen
.

Ach­tung:
Die H.O.T. hat nichts mit der Dia­ly­se zu tun, die z. B. bei Nie­ren­krank­hei­ten erfor­der­lich ist.

Wirkungsweise:

Bei der regu­lä­ren Eigen­blut-The­ra­pie ver­än­dern sich die Eiweiß­stof­fe im Blut gering­fü­gig. Wird das Blut zurückin­ji­ziert, reagiert das kör­per­ei­ge­ne Abwehr­sys­tem (Immun­sys­tem), indem es die Zahl der Abwehr­zel­len (Leu­ko­zy­ten bzw. wei­ße Blut­kör­per­chen) im Blut erhöht. Die­se wen­den sich zuerst gegen das “frem­de” Blut, erken­nen es jedoch schnell als kör­per­ei­ge­nen Stoff und rich­ten sich dann gegen Krank­heits­er­re­ger. Das Immun­sys­tem wird also mit der Eigen­blut-The­ra­pie sozu­sa­gen aufgeweckt.

Wird dem Blut ein Zusatz bei­gemischt, ist die­ser geeig­net, einen krank­haf­ten Zustand wie etwa Rheu­ma direkt zu bekämpfen.

Bei der H.O.T. geht es erst in zwei­ter Linie dar­um, das Immun­sys­tem zu akti­vie­ren. Pri­mä­rer Gedan­ke ist, das Blut mit Sau­er­stoff anzu­rei­chern und dünn­flüs­si­ger zu machen. Der ver­mehr­te Sau­er­stoff im Blut kann bei Erschöp­fungs­zu­stän­den hel­fen, die Bestrah­lung bei Durch­blu­tungs­stö­run­gen und Fol­ge­er­schei­nun­gen wie Migrä­ne oder Herz-Kreislaufstörungen.

Status:

Eigen­blut-The­ra­pien sind in der Medi­zin bekannt. Da ihre Wir­kun­gen jedoch noch nicht voll­stän­dig erforscht und erklär­bar sind, wer­den die­se The­ra­pien (noch) nicht aner­kannt und von den Kas­sen nicht bezahlt.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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