Begründer:
Die Pulsdiagnostik ist ebenso wie die Zungendiagnostik Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Sie wird in abgewandelter Form in der Schulmedizin verwendet.
Ausführung:
Der Therapeut ertastet mit Zeige‑, Mittel- und Ringfinger drei verschiedene Punkte an der Arterie der Handgelenke und fühlt dabei den Puls in verschiedenen Tiefen. Geübte Pulsdiagnostiker können den Puls in etwa 30 verschiedene Kategorien einteilen, die sie mit Adjektiven wie kraftlos, schwach, schnell, drängend, unregelmäßig usw. beschreiben.
Diese Art der Pulsdiagnostik wird auch in der Ayurveda Medizin und bei der Akupunktur verwendet.
Der Schulmediziner hingegen tastet den Puls mit drei Fingern unterhalb des Daumens nur in einer Ebene und mißt die Pulsfrequenz (Schläge pro Minute).
Wirkungsweise:
Die chinesische und die ayurvedische Medizin erfaßt die Pulsqualität und schließt danach auf den energetischen Zustand des Patienten und auf mögliche Erkrankungen. Dabei gibt die Kraft in den Meridianen Aufschluß über die folgende Therapie.
Die Schulmedizin sieht den Puls als Spiegel der Herztätigkeit. Sie mißt die Pulsfrequenz, wodurch Rückschlüsse auf Herzrhythmus und Blutdruck möglich sind.
Status:
Die Pulsdiagnostik eignet sich nicht dazu, Krankheiten exakt zu diagnostizieren. Sie kann lediglich zusätzlich zu anderen Diagnoseverfahren eingesetzt werden, um wertvolle Zusatzinformationen zu gewinnen.
Quelle
© Mit freundlicher Genehmigung des Honos Verlages, Köln, 2010.