Vollwertkost

Grund­le­gen­de Prin­zi­pen der Voll­wert­kost sind:

  • Pflanz­li­che Nah­rungs­mit­tel soll­ten mög­lichst natur­be­las­sen (roh) ver­zehrt oder so scho­nend wie mög­lich gegart wer­den. Scho­nen­de Gar­for­men für Gemü­se sind Düns­ten und Dämpfen.
  • Vor­be­han­del­te Pro­duk­te wie geschäl­ter Reis, raf­fi­nier­ter Zucker, Aus­zugs­mehl, Kon­ser­ven­obst und ‑gemü­se, Fer­tig- und Instant­pro­duk­te wer­den ganz gemieden.
  • Getrei­de­pro­duk­te wie z. B. Brot und Nudeln sol­len aus dem vol­len Korn her­ge­stellt wer­den. Unge­schäl­ter Reis oder Natur­reis wird bevor­zugt. Kar­tof­feln wer­den sehr emp­foh­len, jedoch nicht als Kar­tof­fel­pro­duk­te (Pom­mes Fri­tes, Fertigpüree).
  • Fet­te soll­ten einen hohen Anteil von unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren ent­hal­ten. Bevor­zugt wer­den z. B. kalt­ge­preß­te Öe.
  • Fleisch, Fisch und Geflü­gel soll­ten in Maßen geges­sen werden.
  • Zum Süßen wird statt Zucker Honig oder Ahorn­si­rup verwendet.
  • Egal wel­che Ernäh­rungs­wei­se gewählt wird, wich­tig ist in jedem Fall auch aus­rei­chen­des Trin­ken (etwa zwei Liter täg­lich). Bei gesun­den Men­schen ist Mine­ral­was­ser, Frucht­saft mit Was­ser und Kräu­ter­tee emp­feh­lens­wert. Men­schen mit Magen-Darm­pro­ble­men kön­nen Heil­wäs­ser oder stil­les Was­ser und ent­spre­chen­de Tees wäh­len. Die Auf­nah­me von zucker­hal­ti­gen Säf­ten und Limo­na­den soll­te ver­mie­den werden.

Wirkungsweise:

Der mensch­li­che Kör­per braucht Koh­len­hy­dra­te, Eiweiß und Fett sowie eine Viel­zahl von lebens­wich­ti­gen Vit­ami­nen, Mine­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten, damit er sei­ne Funk­tio­nen, Stoff­wech­sel­vor­gän­ge und Regel­krei­se auf­recht­erhal­ten kann. Ein Nähr­stoff-Defi­zit macht ihn krank. Die lebens­not­wen­di­gen Stof­fe wer­den mit einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung zuge­führt. Es kann jedoch nicht ver­mie­den wer­den, daß der Kör­per mit der Nah­rung auch schäd­li­che und belas­ten­de (schwer ver­dau­li­che) Stof­fe auf­nimmt, die er ver­ar­bei­ten und wie­der aus­schei­den muß. Um dem Kör­per die Arbeit zu erleich­tern, soll­te Nah­rung so aus­ge­wählt wer­den, daß sie nähr­stoff­reich ist, dabei aber wenig belas­tend wirkt und schäd­li­che Stof­fe nur in gerin­gen Men­gen ent­hält. Die Kraft, die der Kör­per bei der Ver­dau­ungs­ar­beit und bei der “Schad­stoff­be­kämp­fung” spart, kann er ander­wei­tig in Leis­tung umset­zen. Bei­spiel: Nach einem reich­hal­ti­gen, fet­ti­gen Essen wird der Mensch müde, weil der Kör­per ver­mehrt Blut in den Ver­dau­ungs­trakt zieht, um die Nah­rung zu ver­ar­bei­ten. Das Gehirn wird dadurch weni­ger durch­blu­tet und schal­tet auf “Spar­flam­me”. Nach einem leich­ten, nähr­stoff­rei­chen Essen fühlt sich der Mensch jedoch fit und gestärkt. Er kann schnell wie­der geis­ti­ge und kör­per­li­che Leis­tung vollbringen.

Status:

Ernäh­rungs­the­ra­pien stel­len in Schul­me­di­zin und Natur­heil­kun­de einen grund­le­gen­den Teil der Krank­heits­be­hand­lung dar. Dabei wer­den ein­zel­ne The­ra­pien jedoch ver­schie­den bewer­tet und ein­ge­setzt. Daß eine aus­ge­wo­ge­ne, voll­wer­ti­ge Ernäh­rung der Gesund­erhal­tung des Kör­pers dient, ist eben­falls in bei­den Berei­chen unbe­strit­ten. Ernäh­rungs­be­ra­tun­gen fin­den des­halb sowohl auf schul­me­di­zi­ni­scher Ebe­ne als auch im natur­heil­kund­li­chen Bereich ein­zeln oder beglei­tend wäh­rend einer Behand­lung statt.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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