Begründer:
Die Zungendiagnostik ist ebenso wie die Pulsdiagnostik Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin, wird in abgewandelter Form aber auch in der Schulmedizin angewandt.
Ausführung:
In der chinesischen Medizin wird die Zunge in verschiedene Areale eingeteilt. Jeder Bereich soll dabei einen Organbereich widerspiegeln. Stellt der Therapeut fest, daß nur ein bestimmtes Areal der Zunge verändert oder belegt ist, schließt er daraus, daß das entsprechende Organ angegriffen ist.
Der Schulmediziner achtet bei der Diagnose auf den Gesamtzustand der Zunge und auf die Art des Belags. Er diagnostiziert keine Einzelerkrankung, sondern schließt auf den Allgemeinzustand des Patienten.
Wirkungsweise:
Die Chinesische Medizin geht davon aus, daß die Zunge über das vegetative Nervensystem mit den einzelnen Organbereichen verbunden ist und sich Störungen auf der Zunge zeigen. Wissenschaftlich bewiesen ist diese Annahme nicht.
Status:
Die Zungendiagnostik eignet sich nicht dazu, Krankheiten exakt zu diagnostizieren. Sie kann lediglich zusätzlich zu anderen Diagnoseverfahren eingesetzt werden, um wertvolle Zusatzinformationen zu gewinnen.
Quelle
© Mit freundlicher Genehmigung des Honos Verlages, Köln, 2010.