Knoblauch: Natürlicher Herzkreislaufschutz mit besonderer Note

Knob­lauch ist eine der ältes­ten Heil­pflan­zen. Ihre glo­ba­le Ver­brei­tung ist eng mit der Mensch­heits­ge­schich­te ver­knüpft. Das brei­te the­ra­peu­ti­sche Wirk­spek­trum ist erwie­sen und welt­weit hoch­ge­schätzt. Bei ihrer Ver­wen­dung jedoch schei­den sich die Geis­ter: Was die einen lie­ben, stinkt den ande­ren gewal­tig. Aller­dings: Lässt man die Vor­be­hal­te weg, über­wie­gen die medi­zi­ni­schen Vor­tei­le, die die Pflan­ze bie­ten kann.

Fri­sche Knoblauchknollen

Knob­lauch (Alli­um sati­vum L.) gehört zu den alten Kul­tur­pflan­zen der Mensch­heit, die als Heil‑, Würz oder Nah­rungs­mit­tel ver­wen­det wer­den. Wie Zwie­beln, Lauch, Por­ree oder Schnitt­lauch gehört sie zur gro­ßen Fami­lie der Lili­en­ge­wäch­se (Lili­aceae). Die ältes­ten über­lie­fer­ten Auf­zeich­nun­gen über Knob­lauch haben die Sume­rer hin­ter­las­sen (ca. 2600–2100 v. Chr.), die ihn bereits kul­ti­vier­ten. Der hohe medi­zi­ni­sche Nut­zen wur­de schon früh in medi­zi­ni­schen Wer­ken geprie­sen. Schrift­lich belegt ist bei­spiels­wei­se die Gabe von Knob­lauch als vor­beu­gen­des Nah­rungs­mit­tel gegen Krank­hei­ten bei den Arbei­tern, die beim Bau der Pyra­mi­den betei­ligt waren [1]. Ande­re Hin­wei­se sind in den Lehr­bü­chern der Brah­ma­nen, in Quel­len des Ayur­ve­da, im Tal­mud oder in den Wer­ken von Hip­po­kra­tes oder Galen zu fin­den. In Mittel‑, West- und Nord­eu­ro­pa wuchs Alli­um sati­vum zunächst nicht. Die Römer brach­ten ihn zu den kel­ti­schen Stäm­men, die bis dahin nur den Bär­lauch (Alli­um ursinum) kann­ten. Wesent­li­chen Anteil an der Ver­brei­tung des Knob­lauchs hat­te der Bene­dik­ti­ner-Orden. In deren Klos­ter­gär­ten wur­de die heil­kräf­ti­ge Pflan­ze ange­baut, weil die Mön­che glaub­ten, damit ein wert­vol­les Mit­tel gegen infek­tiö­se Seu­chen gefun­den zu haben. Nicht zu Unrecht, denn Knob­lauch hat tat­säch­lich aus­ge­präg­te anti­bak­te­ri­el­le Wir­kun­gen. Im Mit­tel­al­ter galt die Knol­le als Waf­fe gegen die Pest. Heil­kun­di­ge aus Basel hat­ten beob­ach­tet als dort die Pest wüte­te, dass die Juden, die regel­mä­ßig Knob­lauch aßen, weni­ger von der Seu­che betrof­fen waren. Die Heil­wir­kung zur Herz­stär­kung oder Ver­bes­se­rung des All­ge­mein­be­fin­dens wur­de eben­falls schon früh genutzt. Trotz aller posi­ti­ven medi­zi­na­len Hin­wei­se fand Knob­lauch nicht über­all begeis­ter­te Auf­nah­me. Wegen des star­ken Geruchs wur­de er auch abge­lehnt. Die Eng­län­der, die ihn bis heu­te wenig in ihrer Küche ver­wen­den, schätz­ten ihn schon damals nicht beson­ders. Ihre Abnei­gung fand in Shake­speares’ Som­mer­nachts­traum sogar lite­ra­ri­sche Wür­di­gung: “Eßt kei­nen Knob­lauch, denn wir sol­len süßen Odem von uns geben”.

Eine interessante Pflanze

Knob­lauch­pflan­ze im Garten

Knob­lauch wird als Gewürz und zur Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln welt­weit ange­baut. Es fin­det nur die Knob­lauch-Zwie­bel Ver­wen­dung. Die Welt­pro­duk­ti­on beträgt etwa zwei Mio. Ton­nen. 60 Pro­zent wer­den in Asi­en, vor allem Chi­na, 20 Pro­zent in Euro­pa und jeweils 10 Pro­zent in Nord­ame­ri­ka und Afri­ka ange­baut. Der weit­aus größ­te Teil der pro­du­zier­ten Men­ge wird unmit­tel­bar nach der Ern­te zu Knob­lauch­pul­ver ver­ar­bei­tet. Abge­se­hen von der mas­sen­haf­ten Pro­duk­ti­on wächst die Pflan­ze auch in fast jedem Gar­ten. Knob­lauch ist eine schö­ne, inter­es­san­te Pflan­ze. Gar­ten­freun­de nut­zen sie als Gewürz­pflan­ze. Zum Ver­trei­ben von Läu­sen leis­tet sie außer­dem gute Diens­te. In unse­ren Brei­ten­gra­den wer­den Ende April, Anfang Mai ein­zel­ne Zehen in die Erde gesteckt. Dabei eig­nen sich im Prin­zip alle Knol­len, die auf dem Markt gekauft wer­den kön­nen. Zu beden­ken ist aller­dings, dass es sich oft um Import­wa­re aus Süd-Ost-Euro­pa han­delt. In die­sen Regio­nen ist es viel wär­mer als bei uns. Des­halb kann ihr Anpflan­zen in unse­ren Gär­ten Ent­täu­schun­gen im Ertrag ein­brin­gen. In käl­te­ren Regio­nen oder Höhen­la­gen führt der Kauf von Pflanz­knob­lauch aus Gärt­ne­rei­en zu bes­se­ren Pflanz­ergeb­nis­sen. Die Zehen trei­ben je nach Stand­ort 30–90 cm hohe, feder­kiel­ar­ti­ge, stiel­run­de, hoh­le, unver­zweig­te Stän­gel, die unten von roh­ri­gen Blatt­schei­den umklei­det sind. Der Stän­gel trägt nur bis zur Mit­te Blät­ter. Am obe­ren, kah­len Teil des Stän­gels ent­wi­ckelt sich spä­ter an der Spit­ze ein kuge­lig aus­se­hen­der Blü­ten­stand. Die­ser ist von einem spitz aus­ge­zo­ge­nen zylin­dri­schen Hoch­blatt umge­ben, des­sen Form an eine zip­fel­i­ge Kap­pe erin­nert. Der Blü­ten­stand, eine Schein­dol­de, umfasst bis zu sie­ben weiß­li­che Blü­ten, die von Juni bis August blü­hen. Inter­es­sant ist die Beob­ach­tung des Wachs­tums: Der Stän­gel win­det und krümmt sich in merk­wür­di­gen Schlin­gen- und Spi­ral­bil­dun­gen. Die Ursa­che liegt im stär­ke­ren Wachs­tum des Gewe­bes an der Außen­sei­te. Wenn die Blät­ter gelb wer­den und lang­sam ver­trock­nen, ist Ern­te­zeit. Dann kön­nen die Knol­len aus­ge­gra­ben und an den ver­welk­ten Blät­tern zusam­men­ge­bun­den wer­den. Wich­tig: Ach­ten Sie bei der Auf­be­wah­rung auf tro­cke­ne, luf­ti­ge Orte wie Dach­über­hän­ge oder Tro­cken­bö­den, damit sich kein Schim­mel bildet.

Wunder der Natur

Getrock­ne­ter Knob­lauch: Knol­le & Zehen

Die Knob­lauch­zwie­bel (Bul­bus allii sati­vi) und ihre Wirk­stof­fe sind bes­tens unter­sucht, doku­men­tiert und wis­sen­schaft­lich belegt. Mit ihrem brei­ten Wirk­spek­trum hat sie sich fast den Ruf erwor­ben, uni­ver­sell ein­setz­bar zu sein. Die Erfor­schung der Wirk­stof­fe beschäf­tig­te und beschäf­tigt immer noch vie­le Wis­sen­schaft­ler und ist seit dem 20. Jahr­hun­dert ein eige­nes For­schungs­ge­biet. Die the­ra­peu­ti­sche Wirk­sam­keit von Knob­lauch beruht auf der Zusam­men­set­zung zahl­rei­cher Inhalts­stof­fe. Zu ihnen gehö­ren schwel­fel­hal­ti­ge Ver­bin­dun­gen wie Alli­cin, Alli­in und γ‑Glutamylpeptide oder Ajoen; zahl­rei­che Enzy­me, Vit­ami­ne (A, B1, B2, C, Nia­cin), Fla­vo­no­ide oder die nur in Pflan­zen vor­kom­men­den Phe­nol­car­bon­säu­ren. [3] Den Wis­sen­schaft­lern gelang zwar die Iso­lie­rung ein­zel­ner Wirk­stof­fe, doch in vie­len Berei­chen blei­ben Geheim­nis­se um die Kom­ple­xi­tät der Wir­kung bestehen. Wie oft in der Phy­to­the­ra­pie gilt der Grund­satz: Die Sum­me ist mehr als ihre Ein­zel­tei­le – nur als Gan­zes ent­fal­tet Knob­lauch sei­ne vol­le, heil­sa­me Wirkung.

Eindeutige Studienlage

Es ist nicht mög­lich, hier alle Erkran­kun­gen zu beschrei­ben, bei denen Knob­lauch the­ra­peu­tisch wirk­sam ist. Zahl­rei­che Bücher wur­den dazu ver­öf­fent­licht. In der älte­ren Fach­li­te­ra­tur lag der Schwer­punkt der Unter­su­chun­gen auf der anti­bak­te­ri­el­len, bzw. anti­my­ko­ti­schen und in eini­gen Arbei­ten auf anti­vi­ra­len Wir­kun­gen. In den letz­ten 20 Jah­ren befass­ten sich die Wis­sen­schaft­ler in ihren phar­ma­ko­lo­gi­schen Stu­di­en hin­ge­gen mit erhöh­ten Blut­fet­ten, der Arte­ri­en­ver­kal­kung, Hyper­to­nie und anti­oxi­da­tiv­en Wir­kun­gen. Allein im Zeit­raum von 1986- 2000 wur­den über 30 kon­trol­lier­te, mit stan­dar­di­sier­ten Knob­lauch­pro­duk­ten (meist Pul­ver) durch­ge­führ­te Stu­di­en publi­ziert. Fol­gen­de vor­teil­haf­te Herz-Kreis­lau­f­ef­fek­te sind bekannt:

Fettstoffwechsel

Die Stu­di­en, die sich mit erhöh­ten Blut­fett- bzw. Cho­le­ste­rin­wer­ten beschäf­tig­ten, hat­ten beson­ders ein­deu­ti­ge, erfolg­rei­che Ergeb­nis­se. Wis­sen­schaft­ler stell­ten eine bedeut­sa­me Sen­kung des Gesamt-Cho­le­ste­rins und des “bösen” LDL-Cho­le­ste­rin fest. Die­se Blut­fet­te wer­den bei der Arte­rio­skle­ro­se (“Arte­ri­ken­ver­kal­kung”) in den Wän­den der Arte­ri­en ein­ge­la­gert. Durch spä­te­re “Ver­kal­kung” ver­en­gen sich die Gefä­ße, die Fließ­fä­hig­keit des Blu­tes wird erheb­lich beein­träch­tigt und die Nei­gung zu Blut­ge­rinn­sel­bil­dung (Throm­ben) wird erhöht. Häu­fi­ge Fol­gen sind z. B. Herz­in­farkt und Schlag­an­fall. Knob­lauch erhöht auch den Anteil des “guten” Cho­le­ste­rins HDL. Die­se Fett­frak­ti­on schützt u. a. aktiv vor Arte­ri­en­ver­kal­kung. Auch die Gefäß­in­nen­haut (Endothel)-schützende, anti­oxi­da­tive Effek­te wer­den Knob­lauch zuge­spro­chen. Belegt ist, dass die Gabe von Knob­lauch­pul­ver oder ‑öl über meh­re­re Wochen bis maxi­mal sechs Mona­te nicht nur der Arte­ri­en­ver­kal­kung ent­ge­gen­wirkt, son­dern die­se auch, wenn schon erkenn­bar vor­han­den, deut­lich zurückdrängt.

Throm­bo­zy­ten­ag­gre­ga­ti­on

Doch Alli­um sati­vum kann noch mehr für unse­re Gefä­ße tun: Beson­ders gefürch­tet ist die erwähn­te Bil­dung und anschlie­ßen­de Ablö­sung von Throm­ben, die Herz- oder Gehirn­ar­te­ri­en ver­stop­fen und so Herz­in­farkt oder Schlag­an­fall aus­lö­sen. Die Bil­dung von Throm­ben (Blut­ge­rinn­sel in Adern), z. B. im Rah­men eines Blut­hoch­drucks, wer­den durch die Wun­der­knol­le signi­fi­kant redu­ziert. Auch die Auf­lö­sung von Throm­ben (Fibri­no­ly­se) ist gestei­gert. Bei­spiel: Die Quo­te von Rein­fark­ten nach einem vor­aus­ge­gan­ge­nen Herz­in­farkt sinkt bei drei­jäh­ri­gem Knob­lauch­kon­sum signi­fi­kant. Ursa­che ist auch hier ver­mut­lich die posi­ti­ve Beein­flus­sung der Blut­fet­te und die anti­throm­bo­ti­sche Wirkung.

Blut­druck­sen­kung

Der erhöh­te Blut­druck (Hyper­to­nie), eine wegen ihrer Beschwer­de­lo­sig­keit beson­ders gefähr­li­che Erkran­kung, wird durch Knob­lauch eben­falls vor­teil­haft beein­flusst. Ob der mehr­fach beleg­te blut­druck­sen­ken­de Ein­fluss – sinn­voll zur phy­to­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung der Hyper­to­nie – durch eine direk­te Gefäß­er­wei­te­rung (Vaso­dila­ta­ti­on) mit blut­druck­sen­ken­dem Effekt zustan­de kommt, oder über ande­re Mecha­nis­men, ist noch unklar. Sum­ma sum­ma­rum: Zahl­rei­che epi­de­mio­lo­gi­sche Stu­di­en zur Fra­ge der vor­beu­gen­den Wir­kung von Knob­lauch hin­sicht­lich der koro­na­ren Herz­krank­heit bele­gen ein­deu­tig die vor Arte­rio­skle­ro­se und ihren fata­len Fol­gen schüt­zen­de Wirk­sam­keit. Das Herz­kreis­lauf­sys­tem pro­fi­tiert also nicht nur the­ra­peu­tisch, son­dern auch pro­phy­lak­tisch von regel­mä­ßi­gen Knob­lauch­kon­sum. [2]

Zulas­sun­gen

Klar ist, dass nur gele­gent­li­cher Knob­lauch-Kon­sum als Küchen­ge­würz kaum medi­zi­nal vor­teil­haf­te Wir­kun­gen hat. Erst täg­li­che Ein­nah­me von fri­schem Knob­lauch oder ent­spre­chen­der Prä­pa­ra­te über einen län­ge­ren Zeit­raum (min­des­tens ein Monat und län­ger) führt zu den beleg­ten lipidsen­ken­den und gefäß­schüt­zen­den Effek­ten. Zu unter­schei­den sind die ver­schie­de­nen Dar­rei­chungs­for­men: Fri­sche Zehen, Dra­gees, Mazer­a­te oder Press­saft. In Deutsch­land besteht eine Arz­nei­mit­tel-Zulas­sung von Knob­lauch­prä­pa­ra­ten aus­schließ­lich für den Anwen­dungs­be­reich “Zur Unter­stüt­zung die­tä­ti­scher Maß­nah­men bei Erhö­hung der Blut­fett­wer­te. Zur Vor­beu­gung alters­be­ding­ter Maß­nah­men”. In der Schweiz wur­de die Indi­ka­ti­on von swiss­me­dic (Schwei­ze­ri­sches Heil­mit­tel­in­sti­tut) deut­lich wei­ter gefasst: “Zur Lin­de­rung der Beschwer­den der Arte­rio­skle­ro­se, die sich mit Leis­tungs­ab­fall, nach­las­sen­dem Gedächt­nis, Kon­zen­tra­ti­ons­man­gel und Müdig­keits­ge­fühl äußern.”

Darreichungsformen

Kno­b­lauch­­pul­­ver-Dra­­gees:

Das Pul­ver ent­steht durch die Ver­ar­bei­tung von Zehen, die in Schei­ben geschnit­ten, und bei max. 50 Grad inner­halb von 3–4 Tagen getrock­net, spä­ter zer­rie­ben wer­den. Die schwe­fel­hal­ti­gen Inhalt­stof­fe Alli­in, Alli­cin wer­den zum Teil bei der Ver­ar­bei­tung zer­stört. Die­se wird jedoch durch eine opti­ma­le Anrei­che­rung von Alli­in wie­der beho­ben. Die Dosie­rung bei den Dra­gees (z. B. Kwai, Licht­wer oder Knob­lauch Dra­gées kd, Ub Inter­ph­arm) liegt bei 600–900 mg täg­lich (3x tägl. 2 Kap­seln). Pul­ver­prä­pa­ra­te wer­den auf Alli­in (1,0–1,4%) bzw. ein Alli­cin­äqui­va­lent stan­dar­di­siert. Aus­ser­dem ist an die­ser Stel­le zu erwäh­nen, dass die obi­gen, durch­ge­führ­ten Stu­di­en, meis­tens auf Grund­la­ge der Kno­b­lauch-Dra­­gees durch­ge­führt wurden.

Kno­b­lauch-Mazer­a­­te: Ent­ste­hen durch kal­te Extrak­ti­on (Mazer­a­ti­on), die mit fet­ten Ölen gewon­nen wer­den, aus die­sem Grund blei­ben alle Wirk­stof­fe erhal­ten. Zer­klei­ner­te Knob­lauch­ze­hen wer­den mit Pflan­zen­ölen (Mais‑, Wei­zen­keim­öl) zer­setzt. Die lipophi­len Wirk­stof­fe gehen in das Öl über. Anschlie­ßend wird das Öl durch Abpres­sen von fes­tem Rück­stand befreit. In der Schweiz sind Ölma­zer­a­te und Destil­la­ti­ons­öle stan­dar­di­siert. Dosie­rung: 270 mg Knob­lauch­ma­zer­at (A. Vogel Kno­b­lauch-Kap­­seln), 3x tägl. 1–2 Kapseln.

Press-Saft: Aus fri­schen Knob­lauch­ze­hen gepresst. (Dr. Dün­ner: Schoe­nen­ber­ger natur­rei­ner Heil­pflan­zen­saft, Knob­lauch). 4x tägl. 10 ml. oder 1 Ess­löf­fel, ver­dünnt mit Was­ser oder Tee. Die Fla­sche muss im Kühl­schrank auf­be­wahrt und inner­halb von 14 Tagen auf­ge­braucht werden.

Fri­scher Knob­lauch: 4 gr. fri­sche Knob­lauch­zwie­beln, 1–2 Zehen je nach Grö­ße über den Tag ver­teilt ein­neh­men. Ent­spricht einer Men­ge von 40 mg Alli­in und ca. 20 mg Alli­cin [3].

Alle Knob­lauch-Prä­pa­ra­te und auch fri­scher Knob­lauch sind nur begrenzt halt­bar. Durch Rest­feuch­tig­keit voll­zieht sich ein kon­ti­nu­ier­li­cher enzy­ma­ti­scher Abbau­pro­zess mit all­mäh­li­cher Ver­flüch­ti­gung der betei­lig­ten schwe­fel­hal­ti­gen Inhalts­stof­fe, die die medi­zi­na­le Wir­kung beiinhalten.

Neben­wir­kun­gen

In der Mono­gra­phie E der deut­schen Arz­nei­mit­tel­zu­las­sungs­be­hör­de wird “Sel­ten Magen-Darm-Beschwer­den, all­er­gi­sche Reak­tio­nen” als mög­li­che Neben­wir­kun­gen ange­ge­ben. Man­che Her­stel­ler wei­sen zusätz­lich dar­auf hin, dass Knob­lauch-Prä­pa­ra­te nicht ohne ärzt­li­che Ver­ord­nung ein­ge­nom­men wer­den soll­ten. Wegen even­tu­el­ler Wech­sel­wir­kun­gen mit z. B. ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Prä­pa­ra­ten soll­te der behan­deln­de Arzt grund­sätz­lich auch über die Ein­nah­me von frei­ver­käuf­li­chen Arz­nei­mit­teln aus Knob­lauch infor­miert wer­den. Die Knob­lauch-Pro­duk­te sind ohne Rezept in Dro­ge­rien oder oder Apo­the­ken erhält­lich. Die Prä­pa­ra­te sind nicht erstat­tungs­fä­hig. Der Hin­weis, der in der Alli­um-sati­vum-Mono­gra­phie noch zu fin­den ist, “Ver­än­de­rung des Geruchs, von Haut und Atem­luft”, ist wohlbekannt.

Fra­gen (F) und Ant­wor­ten (A) zum Knoblauch:

F: Geht beim Schnei­den oder Pres­sen in der Knob­lauch­pres­se Wirk­stoff verloren?

A: Ja. Die enzy­ma­ti­schen Pro­zes­se begin­nen sofort nach dem Schnei­den oder Pres­sen. Alles soll­te frisch und sofort ver­wen­det werden.

F: Soll der Mit­tel­teil der Zehe mit ver­wen­det werden?

A: Vie­le Köche emp­feh­len beim Kochen, die­sen Teil weg­zu­las­sen. Die Trieb­spit­ze ent­hält Bitterstoffe.

F: Ist roher Knob­lauch in klei­ne Stü­cken geschnit­ten mit Milch verträglicher?

A: Ja, die Fett­an­tei­le der Milch sor­gen für eine bes­se­re Resorbtion.

F: Gibt es Mög­lich­kei­ten, den typi­schen Geruch einzuschränken?

A: A. Vogel, Schwei­zer Pio­nier der Phy­to­the­ra­pie, emp­fahl sei­nen Pati­en­ten fri­sche Peter­si­lie klein zu hacken und jeweils 1 Eßlöf­fel mit­zu­es­sen. Das Blatt­grün soll dazu bei­tra­gen, den Geruch stark ein­zu­schrän­ken. Eine moder­ne Form wäre, Chlo­ro­phyll-Pas­til­len zu kau­fen und gleich­zei­tig mit Knob­lauch einzunehmen.

* Die Tipps gab: San­dro Wyss, Mar­ke­ting-Lei­ter, Bio­f­orce, Schweiz

Autorin
• Mari­on Kaden, Natür­lich (2005).
Quel­len
[1] Koch, P. Hein­rich, Hahn Gott­fried: Knob­lauch, Urban & Schwar­zen­berg, Mün­chen, 1988, S. 4
[2] Weiß, Rudolf Fritz: Lehr­buch der Phy­to­the­ra­pie, Hip­po­kra­tes Ver­lag Stutt­gart, 7. erwei­ter­te Auf­la­ge, 1991, S. 234
[3] Wag­ner, Wie­sen­au­er: Phy­to­the­ra­pie, Gus­tav Fischer Ver­lag, Stutt­gart 1995, S. 63

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben