Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Getrock­ne­te Pilze

Krank­heits­be­stim­mung: Die Nie­re ist ener­ge­tisch schwach, das Leber-Yang ist in den Kopf gestie­gen. Der­ar­ti­ge Dia­gno­sen eines Arz­tes der Tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin (TCM) wer­fen Fra­gen auf. “Bei unse­ren Pati­en­ten muss eine Bereit­schaft bestehen, sich auf Neu­es ein­zu­las­sen”, erklärt René Och­sen­bein, Zürich, “denn die ver­schie­de­nen Facet­ten der TCM oder ihre Anwen­dun­gen kön­nen die wenigs­ten Euro­pä­er wirk­lich ver­ste­hen”. Och­sen­bein ist Chef­arzt und Lei­ter der acht Häu­ser der Medi­Qi-Grup­pe. Der Fach­arzt für Rheu­ma­to­lo­gie schloß zudem eine Zusatz­aus­bil­dung in chi­ne­si­scher Medi­zin bei der ‘Deut­schen Gesell­schaft für Aku­punk­tur’ ab. Och­sen­bein erläu­tert das Kon­zept, das für alle Häu­ser gilt: In jeder Ambu­lanz arbei­ten zwei TCM-Ärz­te aus Chi­na. Sie wer­den für jeweils zwei Jah­re ver­pflich­tet und garan­tie­ren eine “ech­te” TCM-Leis­tung. Denn sie absol­vier­ten die in Chi­na aner­kann­te, fünf­jäh­ri­ge Aus­bil­dung und ver­fü­gen über min­des­tens 14 Jah­re Berufs­er­fah­rung. Außer­dem gehört, so Och­sen­bein wei­ter, eine enge Ver­net­zung und Zusam­men­ar­beit mit der Schul­me­di­zin zum Konzept.

Alternative zur Schulmedizin

“Wir bie­ten eine Alter­na­ti­ve an und betrach­ten unse­re Leis­tun­gen als Ergän­zung zur Schul­me­di­zin”, erklärt Och­sen­bein. Vie­le Über­wei­sun­gen erfol­gen über Haus­ärz­te – die Behand­lun­gen wer­den über Zusatz­ver­si­che­run­gen für Kom­ple­men­tär­me­di­zin abge­rech­net. Bei Pati­en­ten, die ohne Über­wei­sung in die Medi­Qi-Kli­ni­ken kom­men, wird zunächst eine schul­me­di­zi­sche Unter­su­chung durch­ge­führt. “So ist eine schul­me­di­zi­ni­sche Abklä­rung gewähr­leis­tet, bevor eine TCM-Dia­gno­se und ‑The­ra­pie in unse­ren Häu­sern beginnt. Eine Über­prü­fung ist wich­tig, denn Schmer­zen kön­nen zum Bei­spiel auch durch einen Tumor bedingt sein”, sagt der Chef­arzt. Der­zeit kom­men die meis­ten Pati­en­ten über Emp­feh­lun­gen von ande­ren zu den chi­ne­si­schen Behand­lun­gen. Laut inter­ner Auf­schlüs­se­lun­gen sind davon etwa die Hälf­te Schmerz­pa­ti­en­ten (Kopf‑, Rücken- oder Gelenk­schmer­zen, Rheu­ma und Neur­al­gi­en), ande­re lei­den an funk­tio­nel­len Erkran­kun­gen des Magen-Darm-Trak­tes oder All­er­gien. Eben­so gehö­ren Pati­en­ten zum Kli­en­tel der TCM-Kli­ni­ken, die an Befind­lich­keits­stö­run­gen oder Erkran­kun­gen lei­den, die psy­cho­so­ma­tisch bedingt sind (Schlaf­pro­ble­me, Burnout-Syndrom).

Konsultation mit einem Übersetzer

Jiu Hua Shan: Laden vol­ler getrock­ne­ter Pilze

An den Skep­ti­ker Micha­el O., Zürich, erin­nert sich Och­sen­bein beson­ders gut: “Sei­ne Frau hat­te ein Macht­wort gespro­chen und ihn geschickt”, so der Arzt. Der Pati­ent litt wegen Band­schei­ben­ab­nut­zung unter Dau­er­schmer­zen. Eine Ope­ra­ti­on hat­te nicht die erhoff­te Bes­se­rung gebracht. Nun fürch­te­te sich der Pati­ent vor einer mög­li­chen Tablet­ten­ab­hän­gig­keit, die wegen der ste­tig stär­ke­ren Medi­ka­men­ten-Dosie­rung nicht abzu­wen­den schien. “Bei jeder Erst­kon­sul­ta­ti­on erfolgt eine umfang­rei­che Ana­mne­se mit Hil­fe eines Über­set­zers”, erklärt Och­sen­bein. Die Fra­gen bezie­hen sich nicht nur auf die mög­li­chen aktu­el­len Schmer­zen, son­dern bei­spiels­wei­se auf den Schlaf, sei­ner Qua­li­tät (Tie­fe, Erho­lung) oder Essens­ge­wohn­hei­ten. Der chi­ne­si­sche Arzt inter­es­siert sich eben­so für die sport­li­chen- oder Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten, per­sön­li­che Eigen­hei­ten oder geis­tig-see­li­schen Belas­tun­gen durch Fami­lie wie Arbeit. Danach führt der TCM-Arzt eine Puls- und Zun­gen­dia­gno­se durch. “Bei Micha­el O. dia­gnos­ti­zier­te der chi­ne­si­sche Arzt einen Stau der Grund­en­er­gie Qi im Nie­ren­me­ri­di­an, der schließ­lich auch zur Qi-Schwä­chung geführt hat­te. Ziel einer anschie­ßen­den The­ra­pie ist immer, die ener­ge­ti­sche Stö­rung wie­der zu har­mo­ni­sie­ren”, erklärt Och­sen­bein. Micha­el O. wur­den Tiuna-Mas­sa­gen, Aku­punk­tur und eine Kräu­ter­the­ra­pie ver­ord­net. Wei­te­re The­ra­pie­an­ge­bo­te sind Moxi­bus­ti­on oder das Schröp­fen. Die meis­ten Pati­en­ten bekom­men zwei Behand­lun­gen pro Woche. Zunächst sind zehn bis fünf­zehn Sit­zun­gen vor­ge­se­hen. Die sub­jek­ti­ve Beur­tei­lung der Pati­en­ten (z.B. Ver­min­de­rung des Schmer­zes, Ver­rin­ge­rung der Medi­ka­ti­on) und die Ver­laufs­be­ur­tei­lung des TCM-Arz­tes bil­den die Grund­la­ge dafür, ob und wie wei­ter­ge­macht wird. Meist reicht die­se Anzahl an Behand­lun­gen aber aus, um einen lang­fris­ti­gen The­ra­pie­er­folg zu errei­chen”, erklärt Ochsenbein.

Lebenslanges Lernen nötig

Getrock­ne­te Heilkräuter

Der Rücken­ge­plag­te Micha­el O. begann par­al­lel zur Behand­lung noch Qi Gong zu erler­nen. Die­se chi­ne­si­sche Medi­ta­ti­ons-und Bewe­gungs­form erfor­dert Kon­zen­tra­ti­on und viel Übung. Die sehr lang­sam aus­ge­führ­ten Bewe­gun­gen, bei denen der Kör­per, Geist und Atem in Ein­klang zu brin­gen sind, erfor­dern Durch­hal­te­ver­mö­gen. Kom­pro­mis­se müs­sen die chi­ne­si­schen Ärz­te bei den Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen machen. Denn die Ernäh­rungs­the­ra­pie ist ein wei­te­rer Grund­pfei­ler der TCM. Doch am Ver­ständ­nis der Regeln hapert es wegen feh­len­der phi­lo­so­phi­scher Hin­ter­grund-Kennt­nis­se (sie­he Kas­ten) und ist für die meis­ten euro­päi­sche Pati­en­ten kaum durch­führ­bar. Eine Umstel­lung der Ess­ge­wohn­hei­ten bei­spiels­wei­se, das Ver­mei­den soge­nann­ter Yang-Spei­sen (z. B. Schar­fes, bestimm­te Gemü­se­sor­ten) lässt sich nur von Chin­a­be­geis­ter­ten durch­hal­ten, die wil­lens sind, sich wirk­lich ein­zu­las­sen. “Unse­re Ärz­te geben vor allem all­ge­mei­ne Hin­wei­se: Dass Pati­en­ten zum Bei­spiel Süßes ver­mei­den oder bei fest­ge­stell­ter Yin-Las­tig­keit kei­ne Spei­sen direkt aus dem Kühl­schrank essen sol­len”, so Och­sen­bein. Wei­te­re Kom­pro­mis­se sind auch bei der Kräu­ter­the­ra­pie nötig: Aus dem reich­hal­ti­gen Kräu­ter­schatz wur­den 470 chi­ne­si­sche Kräu­ter aus­ge­wählt, die von der Medi­Qi-Grup­pe in Zusam­men­ar­beit mit dem chi­ne­si­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für TCM im Direkt­im­port ein­ge­führt wer­den. “Die Kräu­ter kom­men in pul­ve­ri­sier­ter, hygie­nisch abge­pack­ter Form und wer­den auf Ver­un­rei­ni­gun­gen hin genau unter­sucht. Aus ihnen wer­den für unse­re Pati­en­ten indi­vi­du­el­le Kom­bi­na­tio­nen aus vier bis acht Kräu­tern zusam­men gestellt”, sagt Och­sen­bein. Oft sieht er sei­nen chi­ne­si­schen Kol­le­gen über die Schul­ter oder führt inter­es­san­te Dis­kus­sio­nen mit ihnen. “Bei der tat­säch­li­chen Bedeu­tung des Qi oder der Yin-Yang-Leh­re gibt es immer wie­der neue Aspek­te zu erör­tern – es ist ein lebens­lan­ges Ler­nen”, bekennt Och­sen­bein. “Des­halb habe ich mei­ne Mühe damit, wenn Ärz­te TCM-Wochend­se­mi­na­re bele­gen und sich anschlie­ßend als TCM-qua­li­fi­ziert titu­lie­ren”. Er kann nur Kol­le­gen akzep­tie­ren, die sich auf den lan­gen Marsch nach Chi­na bege­ben haben, dort län­ger vor Ort ler­nen und selbst in regel­mä­ßi­ge Fort­bil­dun­gen investieren.

Theorie:

Die TCM ent­wi­ckel­te sich im Lau­fe von etwa zwei Jahr­tau­sen­den. Dabei ent­stan­den viel­schich­ti­ge Ansät­ze, hier die wesentlichsten:

1.) Die reli­gi­ös-phi­lo­so­phi­sche Basis beruht auf Vor­stel­lun­gen von qua­li­ta­tiv ent­ge­gen­ge­setz­ten Grund­aspek­ten, genannt Yin und Yang. Aus den all­täg­lich erfahr­ba­ren dua­len Pola­ri­tä­ten wie Licht/​Schatten, Tag/​Nacht, Sommer/​Winter ent­stand ein umfang­rei­ches Sys­tem, des­sen Gegen­satz­paa­re zuletzt sämt­li­che Berei­che des mensch­li­chen Seins erfass­te. Trotz der Dua­li­tät bedin­gen sich die­se Grund­qua­li­tä­ten immer gegen­sei­tig – die eine ist ohne die ande­re nicht denk­bar. Anders als west­li­che dua­lis­ti­sche Phi­lo­so­phien mit ihrer sta­ti­schen Pola­ri­tät von Gegen­sät­zen, pos­tu­liert die chi­ne­si­sche Vor­stel­lung bestän­di­ge Ver­än­de­run­gen, vor allem der dyna­mi­sche Über­gang von einem in den ande­ren Zustand. Yin und Yang befin­den also sich in ste­ti­gem Wandel.

2.) Das Wer­den und Ver­ge­hen in der Welt wur­de in der chi­ne­si­schen Phi­lo­so­phie mit der Leh­re der Fünf-Wand­lungs­pha­sen (wu xing) und ihren Ele­men­ten Holz, Feu­er, Erde, Metall, Was­ser (sie­he Tabel­le) erweitert.

3.) Qi: Der Begriff wird ger­ne, aber fälsch­lich als “Lebens­en­er­gie” (vis vita­lis) über­setzt, doch sei­ne Bedeu­tung umfasst mehr. Denn sowohl Beleb­tes wie auch Unbe­leb­tes hat Qi. Es ist, um es salopp aus­zu­drü­cken, die Kraft, die den gesam­ten Kos­mos durch­zieht und zusam­men­hält (ent­spre­chend moder­ner phy­si­ka­li­schen Model­le, z. B. der Brane-Theorie).

Entsprechungen der Fünf-Wandlungsphasen und Elemente

Wand­lungs­pha­sen Holz Feu­er Erde Metall Was­ser
Jah­res­zei­ten Früh­ling Som­mer Spät­som­mer Herbst Win­ter
Him­mels­rich­tun­gen Osten Süden Mit­te Wes­ten Nor­den
Wit­te­rungs­ein­flüs­se Wind Hit­ze Feuch­tig­keit Tro­cken­heit Käl­te
Far­ben grün/​blau rot gelb weiss schwarz
Geschmä­cker sau­er bit­ter süß scharf sal­zig
&nbsp: &nbsp: &nbsp: &nbsp: &nbsp: &nbsp:
Yin-Organ­ge Leber Herz Milz Lun­ge Nie­re
Yang-Orga­ne Gal­len­bla­se Dünn­darm Magen Dick­darm Bla­se
Emo­tio­nen Wut/​ Ärger Freu­de Grü­beln Trau­er Angst
Kör­per­öff­nun­gen Augen Zun­ge Mund Nase Ohren
Kör­per­struk­tu­ren Seh­nen Blut­ge­fä­ße Mus­keln Haut/​ Haa­re Kno­chen

Behandlungsmöglichkeiten

Gesund­heit ist dann gege­ben, wenn der mensch­li­che Orga­nis­mus in Har­mo­nie mit der ihn umge­ben­den Welt ins­ge­samt lebt. Krank­heit kann ent­ste­hen, wenn die­se Har­mo­nie ein­ge­schränkt ist, z. B. durch Zuwi­der­hand­lung gegen uni­ver­sel­le Lebens­re­geln oder durch äuße­re Stö­run­gen wie zum Bei­spiel krank­ma­chen­de Kli­ma­ein­flüs­se oder ein­sei­ti­ge Ernäh­rung. Als wich­tigs­te Krank­heits­ur­sa­chen wer­den der “Man­gel” (z. B. Käl­te­ge­fühl) bzw. der “Über­fluss” von Qi (z. B. Fie­ber) ange­se­hen. Um sol­che Dis­har­mo­nien zu behan­deln, bedie­nen sich TCM-Ärz­te ver­schie­de­ner Möglichkeiten:

1.) Aku­punk­tur: Das Qi “durch­strömt” auf 14 Ener­gie­leit­bah­nen (Meri­dia­ne) den mensch­li­chen Kör­per. Stö­run­gen wer­den über das Ste­chen von Aku­punk­tur­na­deln an den soge­nann­ten Aku­punk­tur­punk­ten behoben.

2.) Moxi­bus­ti­on: Fest gepress­te, klei­ne Bei­fuß­ke­gel wer­den ent­we­der auf bereits gesto­che­ne Aku­punk­tur­na­deln oder auf eine Ing­wer­schei­be (direkt auf die Haut und Aku­punk­tur­punk­te) gesetzt und ange­zün­det. Die Moxa­ke­gel glim­men dann lang­sam her­un­ter und erzeu­gen zusätz­li­che “Hit­ze” – Qi wird “auf­ge­füllt”.

3.) Tui­na-Mas­sa­gen: Mas­seu­re arbei­ten mit Fin­gern, Faust, Ellen­bo­gen, Knien. Mit den sehr kräf­ti­gen Mas­sa­gen wer­den ent­lang der Meri­dia­ne durch die Klei­dung hin­durch Qi-Blo­cka­den auf­ge­löst. Zudem wer­den über äuße­re phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Rei­ze inne­re Orga­ne stimuliert.

4.) Qi Gong: Eine Bewe­gungs­the­ra­pie mit medi­ta­ti­ven Ele­men­ten. Sie wird mit lang­sam, flie­ßen­den Bewe­gun­gen, tie­fer Atmung und Kon­zen­tra­ti­on auf­ge­führt. Qi Gong wird auch als “Kul­ti­vie­rung des Geis­tes und Kör­pers” ver­stan­den und ist Teil vor­sorg­li­cher Gesundheitserhaltung.

5.) Kräu­ter­the­ra­pie: Die tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Heil­pflan­zen­kun­de umfasst meh­re­re tau­send Heil­kräu­ter und Kom­bi­na­tio­nen dar­aus. Sie wer­den als Tee verabreicht.

6.) Mine­ra­li­sche oder tie­ri­sche Arz­nei­mit­tel wie zum Bei­spiel Schlan­gen­gal­le (als Augen­the­ra­peu­ti­kum) oder pul­ve­ri­sier­te Tiger­kral­le (als Tonikum).

7.) Schröp­fen: Schröpf­glä­ser, direkt die auf die Haut gesetzt, erzeu­gen Unter­druck. Ziel: Qi zu regulieren.

8.) Diä­te­tik, Ernäh­rungs­leh­re: Allem Ess- und Trink­ba­rem sind Yin-Yang-Qua­li­tä­ten zuge­or­det. Ent­spre­chend der Dia­gno­se wird ein Qi-Aus­gleich über die Ernäh­rung angestrebt.

TCM wird in Chi­na in TCM-Kli­ni­ken oder extra Pra­xen gelehrt. Die Aus­bil­dung ist stan­dar­di­siert und unter­liegt qua­li­ta­ti­ven Kri­te­ri­en, ihre Bedeu­tung ist unbe­strit­ten. Die Fas­zi­na­ti­on für die TCM ent­fach­te übri­gens Mao Ze Dong, der Grün­der der Volks­re­pu­blik: Der gro­ße Vor­sit­zen­de hat­te in den 70iger Jah­ren mit spek­ta­ku­lä­ren Berich­ten über die Anäs­the­sie-Aku­punk­tur (Ope­ra­tio­nen ohne Nar­ko­se) im Wes­ten für Furo­re gesorgt. Seit­her gelan­gen über die Aku­punk­tur wei­te­re Kennt­nis­se über die TCM zu uns. Die­se Kennt­nis­se sind jedoch geprägt von zahl­lo­sen Kul­tur-Miss­ver­ständ­nis­sen, die allein auf­grund der Spra­che und Schrift ent­ste­hen. Hin­zu kom­men Men­tal­ti­täts­pro­ble­me: Ein TCM-Arzt fragt nie zum Bei­spiel nach sexu­el­len Akti­vi­tä­ten, son­dern nur ob jemand ver­hei­ra­tet ist. Das größ­te Pro­blem: West­ler (auch The­ra­peu­ten) picken sich aus (häu­fig schlecht) Über­setz­tem etwas Ver­ständ­li­ches her­aus und über­tra­gen es in bekann­te (euro­päi­sche )Sinn­zu­sam­men­hän­ge. Das End­pro­dukt hat jedoch über­haupt nichts mehr mit TCM zu tun. Des­halb der Rat: Bei der Aus­wahl der The­ra­peu­ten genaue Infor­ma­tio­nen ein­ho­len. Lebens­läu­fe, Dau­er der Aus­bil­dun­gen (Jah­re!) geben ers­te Anhal­te. Häu­fig bemü­hen sich über­ge­ord­ne­te Insti­tu­tio­nen oder Dach­ver­bän­de um Qua­li­täts­stan­dards, sie geben auch ger­ne Hin­wei­se auf Therapeuten.

Weitere Informationen:

Dach­or­ga­ni­sa­ti­on der Ärzt­li­chen Aku­punk­tu­ge­sell­schaf­ten in der Schweiz. Ärz­te-Aus­bil­dung für Ärz­te, Ärz­te-Lis­ten für Pati­en­ten (Link)

Län­der- und berufs­über­grei­fen­de Mit­glie­der­or­ga­ni­sa­ti­on und Inter­es­sen­ge­mein­schaft zur TCM. Wich­tig: Pati­en­ten kön­nen Kri­te­ri­en zur Qua­li­tät und ‑Siche­rung abfra­gen. Anlauf­stel­le für Heil­prak­ti­ker für Aus­bil­dungs­fra­gen. (Link)

Autorin
• Mari­on Kaden, natür­lich leben (2010).
Quel­len
Tho­mas Ots: Medi­zin und Hei­lung in Chi­na. 2 über­ar­bei­te­te Auf­la­ge, 1990, Berlin.

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