Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) entwickelte sich im Laufe von etwa zwei Jahrtausenden. Dabei entstanden vielschichtige Ansätze, hier die wesentlichsten:
1.) Die religiös-philosophische Basis beruht auf Vorstellungen von qualitativ entgegengesetzten Grundaspekten, genannt Yin und Yang. Aus den alltäglich erfahrbaren dualen Polaritäten wie Licht/Schatten, Tag/Nacht, Sommer/Winter entstand ein umfangreiches System, dessen Gegensatzpaare zuletzt sämtliche Bereiche des menschlichen Seins erfasste. Trotz der Dualität bedingen sich diese Grundqualitäten immer gegenseitig – die eine ist ohne die andere nicht denkbar. Anders als westliche dualistische Philosophien mit ihrer statischen Polarität von Gegensätzen, postuliert die chinesische Vorstellung beständige Veränderungen, vor allem der dynamische Übergang von einem in den anderen Zustand. Yin und Yang befinden also sich in stetigem Wandel.
2.) Das Werden und Vergehen in der Welt wurde in der chinesischen Philosophie mit der Lehre der Fünf-Wandlungsphasen (wu xing) und ihren Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser (siehe Tabelle) erweitert.
3.) Qi: Der Begriff wird gerne, aber fälschlich als “Lebensenergie” (vis vitalis) übersetzt, doch seine Bedeutung umfasst mehr. Denn sowohl Belebtes wie auch Unbelebtes hat Qi. Es ist, um es salopp auszudrücken, die Kraft, die den gesamten Kosmos durchzieht und zusammenhält (entsprechend moderner physikalischen Modelle, z. B. der Brane-Theorie).
Autorin
• Marion Kaden, Heilpflanzen-Welt (2011).
weitere Infos
• Umfangreicher TCM-Artikel
• Akupunktur: Studie Chronischer Gelenkschmerz
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