Fliederbeersuppe selbermachen

Herbst­zeit – Erkäl­tungs­zeit. Die Grip­pe­re­gis­trie­rung zeigt zu Beginn fast jeder Erkäl­tungs­sai­son, wie die all­jähr­li­che Erkäl­tungs­wel­le lang­sam anollt. Die Natur bie­tet im Herbst viel Gesun­des, Vit­amin­rei­ches zum Sel­ber­ma­chen an. Eine der leckers­ten Vari­an­ten: Eine Flie­der­be­er­sup­pe – man­che nen­nen sie auch Holun­der­be­er­sup­pe. Hier ein Rezept zum Selbermachen.

Flie­der­bee­ren (Sam­bu­ci fruc­tus) sind schnell gepflückt

Die Flie­der­bee­ren (Sam­bu­ci fruc­tus) haben ent­spre­chend der Regi­on in Deutsch­land vie­le Namen: Aal­horn­bee­ren, Hol­der­bee­ren, Hol­ler­bee­ren, Holun­der­bee­ren, Hul­er­trau­ben. Denn der Flie­der­beer­busch ist über­all behei­ma­tet. Der Flie­der­beer­busch wird unter ande­rem auch Deut­scher Flie­der genannt. Er wächst als Busch oder Baum bis zu sie­ben Metern hoch. Er ist ver­ein­zelt oder auch im Ver­band zum Bei­spiel auch in Hecken zu finden.

Damit im Herbst nicht die Suche­rei nach den begehr­ten Früch­ten los­geht, lohnt es sich, schon im Lau­fe des Jah­res nach den Flie­der­beer­bü­schen Aus­schau zu hal­ten: Es ist nicht schwer, sie aus­zu­ma­chen. Im Früh­jahr leuch­ten die weiss­li­chen Blü­ten weit­hin und laden auch zum Pflü­cken ein: Geba­cke­ne Flie­der­beer­blü­ten im Pfann­ku­chen­teig sind ein Genuss.

Im Herbst leuch­ten die dun­kel­ro­ten Früch­te an den Ris­pen ver­lo­ckend. Wer sich aus­kennt und “sei­nen” Flie­der­busch in der Nähe weiss, hat es gut. Denn die vol­len Ris­pen las­sen sich leicht abschnei­den. Schnell ist ein gan­zer Korb vol­ler Flie­der­bee­ren geern­tet. Übri­gens: Men­schen müs­sen sich manch­mal spu­ten, denn die Früch­te sind auch bei Vögeln sehr beliebt.

Flie­der­bee­ren waschen und abzupfen

Die geern­ten Flie­der­bee­ren wer­den in einem Sieb gründ­lich gewa­schen. So ver­flüch­ti­gen sich Tier­chen. Danach wer­den die ein­zel­nen Früch­te mit Hil­fe einer Gabel von den Ris­pen direkt in den Topf gezupft. Für die Ver­ar­bei­tung der Flie­der­bee­ren wer­den nur die rei­fen, sehr dunk­len Früch­te ver­wen­det. Die grü­nen oder noch nicht rei­fen ver­blei­ben an den Ris­pen. Doch mit Hil­fe der Gabel lässt sich die Aus­wahl gut tref­fen. Die rei­fen Früch­te las­sen sich näm­lich viel leich­ter abrup­fen – auf die­se Wei­se füllt sich der Topf schnell.

Die Sup­pe bro­delnd aufkochen

Danach wird der Topf mit Was­ser auf­ge­füllt und zwar gera­de so weit, dass die Früch­te gera­de eben bedeckt sind. Es gibt regio­nal ver­schie­de­ne Rezep­te, eine Flie­der­be­er­sup­pe zu kochen: Man­che ver­fei­nern sie ger­ne mit einer Stan­ge Zimt. Je nach dem, wie­viel Flie­der­bee­ren im Topf sind, wird die Zimt­stan­ge von eine Län­ge von drei bis zehn Zen­ti­me­tern haben. Jedoch nicht mehr, denn sonst erhält die Flie­der­be­er­sup­pe einen zu zim­t­i­gen Geschmack.

Der Topf mit Was­ser mit /​oder ohne Zimt­stan­ge wird auf dem Herd erhitzt, bis die Flie­der­be­er­sup­pe bro­delnd auf­kocht. Sie braucht nur eine Minu­te lang auf­ko­chen, danach wird die Hit­ze soweit redu­ziert, dass sie bei mitt­le­rer Hit­ze leicht vor sich hin köchelt – etwa 10 bis 12 Minu­ten lang. Dann sind die emp­find­li­chen Früch­te längst geplatzt und haben ihren Saft ins Was­ser abgegeben.

Die Früch­te wer­den durch ein Sieb geseiht

Die Früch­te wer­den nun in ein Sieb gege­ben. Der Saft wird gleich durch­lau­fen, die aus­ge­koch­ten Früch­te kön­nen dann noch mit Hil­fe eines Koch­löf­fels aus­ge­drückt werden.

Wer sich für die Zimt­va­ri­an­te (Zimt­stan­ge raus­neh­men) ent­schie­den hat, wird nun die Flie­der­be­er­sup­pe nach Geschmack zuckern und leicht andicken.

Wer kei­nen Zimt mag, kann sich für die säu­er­li­che Vari­an­te ent­schei­den: Die fei­ne Säu­re kommt ent­we­der über fri­schen Zitro­nen­saft (zwei Tee­löf­fel) oder über zwei bis drei säu­er­li­che Äpfel in die Sup­pe. Die Äpfel wer­den geschält und klein geschnit­ten. Die Sup­pe wird nach Geschmack mit weis­sem oder brau­nem Zucker gesüßt und ange­dickt. Die Sup­pe kann noch ein­mal leicht gekö­chelt wer­den. Wich­tig ist bei den Äpfeln, sie ganz zum Schluss in die Sup­pe zu geben. Sie soll­ten eine fei­ne biss­fes­te Kon­sis­tenz behal­ten und nicht zer­kocht sein.

Fer­ti­ge Flie­der­be­er­sup­pe mit Grießklöschen

Dazu gehö­ren Gries­klöß­chen: Zum Bei­spiel: Ein Vier­tel Liter kal­ter Milch in einen klei­nen Topf geben. Dazu 3 Ess­löf­fel Hart­wei­zen­gries, eine Pri­se Salz und Zucker nach Geschmack geben. Das Gan­ze wird auf­ge­kocht. Beim Kochen unbe­dingt einen Schnee­be­sen ver­wen­den, rüh­ren, damit der Gries nicht klum­pig wird. Rüh­ren, rüh­ren bis der Gries Bla­sen schlägt. Abküh­len las­sen. Es gibt unzäh­li­ge Gries-Vari­an­ten. Man­che geben noch ein Eigelb hin­ein, für vie­le geht ohne einen Klacks But­ter gar nichts. Dies bleibt dem per­sön­li­chen Geschmack vorbehalten.

Die Flie­der­be­er­sup­pe wird heiss ser­viert mit ein paar Gries­klöß­chen. Sie ist lecker und vit­amin­reich. Grip­pe­kran­ke wer­den sie mögen, weil sie ordent­lich ein­heizt. Wer kei­ne fri­schen Flie­der­bee­ren zur Hand hat, kann ent­we­der eige­nen Flie­der­be­er­saft (aus dem Ent­saf­ter) ver­wen­den oder fer­ti­gen Flie­der­beer-Saft aus dem Reform­haus kau­fen. In jedem Fall ist die Flie­der­be­er­sup­pe eine lecke­re Anti-Erkältungsmaßnahme!

Mehr:

Rezept für gekauf­ten Fliederbeersaft

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (Sep­tem­ber 2011).
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