Fasten mit Heilkräutertees

Der Früh­ling kommt bald und mit ihm die Fas­ten­zeit. Die Moti­ve des Fas­tens kön­nen sehr unter­schied­lich sein: Die einen wol­len ihren Kör­per ent­schla­cken, ande­re ihren Win­ter­speck los­wer­den. Es gibt aber auch reli­giö­se oder see­li­sche Grün­de. Um Miß­ver­ständ­nis­sen vor­zu­beu­gen: Fas­ten ist nicht hun­gern! Rich­ti­ges Fas­ten bedarf Vor­be­rei­tung und Planung.

Ein­lauf-Gerät oder Irrigator

Fas­ten – was bedeu­tet das eigent­lich? Man­che Men­schen mei­nen, dass ein frei­wil­li­ges Ein­le­gen von “ein paar Hun­ger­ta­gen” schon fas­ten ist. Doch ganz so ein­fach ist das nicht. Zum Fas­ten gehört ein Fas­ten­plan. Zum ande­ren sind Vor­keh­run­gen wich­tig, bevor es rich­tig los­ge­hen kann. So sind vor­be­rei­ten­de Ein­käu­fe (Lein­sa­men, Glau­ber­salz, Klis­tier, Tees, Was­ser oder Obst­säf­te) nötig. Nicht zu ver­nach­läs­si­gen ist die inne­re Vor­be­rei­tung: Läs­ti­ge Arbei­ten wer­den erle­digt oder Ver­ab­re­dun­gen abge­sagt – schließ­lich ist Fas­ten auch eine Zeit des Rück­zugs und des “auf sich selbst Besin­nens”. Der Kühl­schrank wird mit altem, unnö­ti­gen leer­ge­räumt (Essens­vor­rä­te wer­den ver­schenkt, damit sie nicht in Ver­su­chung füh­ren). Und: Nicht unwe­sent­lich ist das Bereit­le­gen wär­me­rer Klei­dung, einer Wärm­fla­sche, Haut­öl, Tro­cken­bürs­te (Bürs­ten­mas­sa­ge zur Unter­stüt­zung), guter Lese­stoff – oder was sonst noch zur Stei­ge­rung des Wohl­ge­fühls bei­tra­gen kann.

Jedes Fasten ist anders

Fas­ten kann auch nicht “eben mal neben­bei gemacht wer­den”. Denn durch das Fas­ten wer­den im Kör­per (und damit ver­bun­den im Geist und See­le) “Umschal­tungs­pro­zes­se” (Umstim­mung) voll­zo­gen. Wenn der Kör­per nicht mehr sein Essen bekommt, kön­nen ver­schie­de­ne Unpäss­lich­kei­ten ein­tre­ten: Kopf- und Bauch­schmer­zen oder Blä­hun­gen. Auch der Wär­me­haus­halt ist anders – vie­le frie­ren leich­ter, wes­halb Wärm­fla­sche und war­me Klei­dung emp­foh­len werden.

Ein­ge­lei­tet wird das Fas­ten mit einer gründ­li­chen Darm­ent­lee­rung (Irri­ga­tor), mit der im Kör­per schon Eini­ges pas­sie­ren kann. Um den Fas­ten­pro­zess zu unter­stüt­zen ist Ruhe, genü­gend Schlaf oder Bewe­gung von gro­ßer Bedeu­tung. Nur wirk­lich erfah­re­nen Fas­tern wird emp­foh­len, wäh­rend der Arbeit zu fas­ten. Und: Jedes Fas­ten ist anders. Die­se Erfah­rung machen auch erfah­re­ne Fas­ter. Manch­mal geht es leicht, ein ande­res Mal fällt es schwer. Des­halb ist auch die inne­re Bereit­schaft (zum Durch­zu­hal­ten zum Bei­spiel) wie auch ein Fas­ten­plan (Zeit­raum) bedeut­sam. Bit­te neh­men Sie das Fas­ten nicht auf die leich­te Schul­ter, wenn Sie sich dafür ent­schei­den. Son­dern besor­gen Sie sich vor­sorg­lich Bücher dar­über. Das Lesen über das Fas­ten infor­miert nicht nur, son­dern stärkt die inne­re Bereit­schaft oder macht neu­gie­rig. Wer nicht allei­ne fas­ten will, kann sich auch einer Grup­pe anschlie­ßen. Im Früh­jahr wer­den – manch­mal auch an ganz beson­ders schö­nen Orten in Deutsch­land – Fas­ten­grup­pen ange­bo­ten. Sie wer­den meis­tens von einer oder meh­re­ren erfah­re­nen Per­so­nen gelei­tet. Der Vor­teil gera­de auch für uner­fah­re­ne Fas­te­rIn­nen: Sie brau­chen sich um nichts küm­mern und haben bei Pro­ble­men (kör­per­li­chen, geis­tig, wie see­li­schen) behut­sa­me Ansprechpartner.

Fasten mit Heiltees

Da beim Fas­ten der gesam­te Kör­per­stoff­wech­sel umge­stellt wird, ist das Trin­ken von Was­ser beson­ders wich­tig. Der Ein­satz von Heil­kräu­ter­tees wird oft als wohl­tu­end emp­fun­den. So kön­nen man­che Heil­pflan­zen­tees zum Bei­spiel den Kör­per­stoff­wech­sel ankur­beln oder Beschwer­den wie Blä­hun­gen schnell lin­dern. Es gibt eine gan­ze Rei­he von Anbie­tern, die einen extra “Fas­ten­tee” anbie­ten (Apo­the­ken, Reform­häu­ser, Bio­lä­den). Die­ser ist dann zusam­men­ge­setzt mit ver­schie­de­nen Heil­kräu­tern, die als “ent­schla­ckend” oder “ent­gif­tend” gel­ten. Fas­ten­de kön­nen aber auch ihre Tees je nach Vor­lie­ben oder Bedürf­nis­sen selbst zusam­men­stel­len. Oder ent­spre­chend der Not­wen­dig­kei­ten gezielt einsetzen.

Brennnesselblätter-Tee (Urticae folium)

Jun­ge Brennnesselblätter

Die Brenn­nes­sel gilt als die Köni­gin der Heil­pflan­zen. Brenn­nes­sel­blät­ter-Tee (Urti­cae her­ba) gilt seit alters her als “Blut­rei­ni­gungs­tee”. Der Tee kann mehr­mals am Tag getrun­ken wer­den. Denn Brenn­nes­sel­blät­ter-Tee regt nicht nur den gesam­ten Kör­per­stoff­wech­sel an, son­dern unter­stützt auch die Harn­aus­schei­dung. Weil beim Fas­ten vie­le Ausscheidungs‑, “Ent­schla­ckungs-” oder “Ent­gif­tungs­pro­zes­se” ange­sto­ßen wer­den kön­nen, hilft Bren­nes­sel Tee bei einer raschen Aus­schei­dung aus dem Kör­per. Brenn­nes­sel-Tee-Rezept.

Pfefferminzblätter-Tee (Menthae piperitae folium)

Getrock­ne­te Pfefferminzblätter

Der aro­ma­ti­sche Pfef­fer­minz-Tee ist beim Fas­ten in vie­ler­lei Hin­sicht gut zu gebrau­chen: Sein kräf­ti­ger Geschmack ver­treibt den manch­mal merk­wür­di­gen Geschmack im Mund. Außer­dem kann der Tee schon allei­ne durch sei­nen Duft auf­kom­men­de schlech­te Lau­ne oder trü­be Gedan­ken ver­trei­ben. Pfef­fer­minz-Tee belebt. Und: Die äthe­ri­schen Öle der Pflan­ze wir­ken ent­kramp­fend auf die Magen-Darm-Mus­ku­la­tur. Ent­ste­hen­de Bauch­krämp­fe wer­den beru­higt, Blä­hun­gen kön­nen schnel­ler ent­wei­chen. Aber: Den Pfef­fer­minz-Tee nicht zu häu­fig (z.B. täg­lich mehe­rer Tas­sen) ein­setz­ten. Denn der Tee wirkt auch appe­tit­an­re­gend, was beim Fas­ten nicht gera­de för­der­lich sein kann…Pfef­fer­minz-Tee-Rezept.

Kümmel- Fenchel-Tee (Carvi fructus, Foeniculum vulgare)

Sichel­för­mi­ge Küm­mel­früch­te – sie müs­sen vor dem Auf­gie­ßen mit einem Mör­ser zer­sto­ßen werden

Küm­mel-Fen­chel-Tee wird bei leich­ten Magen-Darm­krämp­fen oder Blä­hun­gen ein­ge­setzt. Bei­de Beschwer­den kön­nen beim Fas­ten sowohl bei der Kör­per­um­stel­lung oder bei den ange­reg­ten Stoff­wech­sel­vor­gän­gen häu­fi­ger ein­mal auf­tau­chen. Das Ange­neh­me beim Küm­mel-Fen­chel-Tee: Er duf­tet ange­nehm und schmeckt den meis­ten Men­schen gut. Der Tee wird jeweils eine Hälf­te Küm­mel­früch­te, die ande­re Hälf­te Fen­chel­früch­te vor dem Auf­brü­hen gemixt. Es gibt sie lose in der Apo­the­ke oder als fer­ti­ger Tee in Reform­häu­sern zu kau­fen. Die Früch­te wer­den ange­sto­ßen (wich­tig, damit die Frucht­kap­seln auf­ge­hen). Küm­mel-Tee-Rezept.

Anis-Tee (Anisi fructus)

Anis-Früch­te

Wer Küm­mel gar nicht mag kann auf Anis­tee aus­wei­chen. Vie­le ken­nen Anis als aro­ma­ti­sches Gewürz oder von Ver­dau­ungs­schnäp­sen. Der Geschmack von Anis wird von den meis­ten als ange­nehm und wür­zig emp­fun­den. Anis wirkt wie Küm­mel oder Fen­chel ent­span­nend auf mög­lich ent­ste­hen­de Magen-Darm-Krämp­fe. Anis-Tee-Rezept.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (Janu­ar 2012).
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Die Bedeu­tung des Fastens

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