Krebs: Eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

Mis­tel (Vis­cum album)

Die Dia­gno­se “Sie haben Krebs” kommt oft einem Todes­ur­teil gleich. Der Boden wird den Betrof­fe­nen weg­ge­zo­gen, sämt­li­che Zukunfts­plä­ne sind mit einem Schlag ver­nich­tet. Krebs ist die am meis­ten gefürch­te­te Krank­heit unse­rer Zeit. Obwohl vie­le ande­re Erkran­kun­gen eben­falls rasch zum Tode füh­ren kön­nen, wie zum Bei­spiel der Schlag­an­fall oder Herz­in­farkt, hat kei­ne die­sen Nim­bus des Bös­ar­ti­gen. Krebs wird als hin­ter­häl­ti­ge, lang­sam arbei­ten­de Erkran­kung emp­fun­den, die ihr gräss­li­ches Aus­mass oft­mals erst im weit fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um zeigt. Miss­ver­ständ­nis­se und fal­sche Infor­ma­tio­nen kur­sie­ren: Krebs sei anste­ckend, immer töd­lich, Fol­ge man­geln­der Selbst­lie­be, um nur Eini­ges auf­zu­füh­ren. Krebs wur­de sogar zu einem zu besie­gen­den Feind erklärt. Gegen ihn wur­de in den 40iger Jah­ren der “Krieg gegen den Krebs” in Ame­ri­ka eröff­net (Kas­ten). Seit­her flos­sen und flies­sen Mil­li­ar­den von For­schungs­gel­dern, mitt­ler­wei­le welt­weit. Ver­schie­dens­te Inter­es­sen­grup­pen rin­gen um die Geld­töp­fe, wobei die Inter­es­sen der Pati­en­ten nicht immer im Vor­der­grund stehen.

Medi­zi­nisch wer­den unter der all­ge­mei­nen Bezeich­nung Krebs etwa 100 bis 300 teil­wei­se höchst unter­schied­li­che Erkran­kun­gen zuge­ord­net. Die Anga­ben schwan­ken erheb­lich, weil Exper­ten sich bei den Zuord­nun­gen ent­we­der nicht sicher sind oder all­jähr­lich neue Krebs-Erkran­kun­gen hin­zu­kom­men. Krebs kann sehr unter­schied­li­che Aus­for­mun­gen haben: Aggres­si­ve Arten wie der Pan­kre­as­krebs sind nach wie vor kaum beherrsch­bar. Der Pro­sta­ta­krebs des Man­nes ist hin­ge­gen ver­gleichs­wei­se “harm­los”. Neu­es­te Erkennt­nis­se zei­gen, dass auch beim Wei­ter­wach­sen kei­ne Gefahr für den gesam­ten Orga­nis­mus besteht. Män­ner mit einem Pro­sta­ta­krebs kön­nen lan­ge und bis zu einem natür­li­chen Lebens­en­de damit leben.

Krieg gegen Krebs. Die Ame­ri­ka­ne­rin Mary Woo­dard Las­ker, Lob­by­is­tin, grün­de­te 1938 die ame­ri­ka­ni­sche Gesell­schaft zur Bekämp­fung von Krebs und eröff­ne­te als ers­te Kam­pa­gnen “Krieg gegen Krebs”. Die­se wur­den in den nach­fol­gen­den Jahr­zehn­ten erfolg­reich durch Pri­vat­per­so­nen und Poli­ti­ker wei­ter­ge­führt. Einer der bekann­tes­ten war der ame­ri­ka­ni­sche Prä­si­den Richard Nixon, der nach dem Vie­t­nam-Krieg 1971 – weil nun nicht mehr in die Rüs­tung inves­tiert wur­de – die Initia­ti­ve “War on Can­cer” (“Natio­nal Can­cer Act”) star­te­te. Er stell­te dem ame­ri­ka­ni­schen Natio­na­len Krebs-Ins­ti­­tut (NCI) Gel­der zur Ver­fü­gung mit dem Ziel, eine Hei­lungs­mög­lich­keit für Krebs zu fin­den. Seit­her flos­sen allein in den USA geschätzt 200 Mil­li­ar­den Dol­lar in For­schung, Auf­klä­rung aber lei­der eben­so in ideo­lo­gi­sche Des­in­for­ma­ti­on. Zuletzt wur­de 2003 der “NCI Chall­enge Goal 2015” zum end­gül­ti­gen Besie­gen von Krebs aus­ge­ru­fen. Auch ande­re Indus­trie­na­tio­nen haben sich mit der Bereit­stel­lung von Mil­li­ar­den For­schungs­gel­dern die­sem “Kampf” angeschlossen.

Eine Alterserkrankung

Krebs gehört zu den häu­fi­gen Erkran­kun­gen. So erkrankt, laut Zah­len der Krebs­li­ga Schweiz, jeder drit­te von zehn Men­schen an Krebs. Etwa 36.000 Neu­erkran­kun­gen kom­men etwa all­jähr­lich in der Schweiz hin­zu. Von den Neu­erkran­kun­gen (Zah­len 2009) sind 54 Pro­zent der Män­ner und 46 Pro­zent der Frau­en betrof­fen. Die häu­figs­ten Krebs­er­kran­kun­gen bei den Män­nern sind Pro­sta­ta­krebs (29,6%), Lun­gen­krebs (12,5%), Dick­darm­krebs (11,3%), Schwar­zer Haut­krebs (4,8%) und Bla­sen­krebs (4,6%). Bei den Frau­en sind Brust­krebs (31,9%), Dick­darm­krebs (11,1%), Lun­gen­krebs (7,6%), Schwar­zer Haut­krebs (5,8%), Gebär­mut­ter­kör­per­krebs (5,4%) am häu­figs­ten. [1] Bei der Betrach­tung der erkrank­ter Alters­grup­pen zeigt sich, dass vie­le Krebs­ar­ten etwa ab dem 50igsten Lebens­jahr dia­gnos­ti­ziert wer­den. Die höchs­ten Erkran­kungs­ra­ten lie­gen jedoch bei vie­len Arten erst zwi­schen dem 70. bis 80. Lebens­jahr. [2] Krebs ist also vor allem eine Alters­er­kran­kung. Übri­gens: Schon in den 80iger Jah­ren schlu­gen indi­sche Wis­sen­schaft­ler vor, Krebs nicht als Erkran­kung, son­dern als alters­be­ding­te, bio­lo­gi­sche Ver­än­de­rung zu bewer­ten. Die­sem Vor­schlag wur­de bis­her nicht gefolgt.

Krebs wird als Ober­be­griff ver­wen­det für Tumor­er­kran­kun­gen, die ein Organ oder ein gan­zes Sys­tem (Blut- oder Lymph­ge­fä­ße) betref­fen. Als Gemein­sam­keit von Krebs­er­kran­kun­gen wird gegen­wär­tig von Onko­lo­gen (Onkologie=Lehre von Geschwüls­ten) eine unkon­trol­lier­te Zell­ver­meh­rung ange­nom­men. Nach Zell­tei­lun­gen ster­ben nor­ma­le Kör­per­zel­len irgend­wann – die Krebs­zel­len jedoch nicht. Aus Grün­den, die noch nicht erforscht sind, wach­sen sie wei­ter und bil­den “bös­ar­ti­ge” Geschwüls­te. Je nach Krebs­art kön­nen sich zudem ent­fern­te Toch­ter­ge­schwuls­te in ande­ren Kör­per-tei­len aus­bil­den. Eine gän­gi­ge Theo­rie lau­tet, dass sich die Erb­infor­ma­tio­nen (Gene), die Infor­ma­tio­nen für Auf­bau und Funk­tio­nen von Zel­len ent­hal­ten, im Lau­fe des Lebens ver­än­dern. Je nach Tumor Art kön­nen unter­schied­li­che Ein­fluss­fak­to­ren ver­ant­wort­lich sein, bei­spiels­wei­se Umwelt­ein­flüs­se (UV-Strah­lung, Che­mi­ka­li­en), Tabak­rauch, Alko­hol oder Virusinfektionen.

Nachsorge ist wichtig

Sicher ist: Jede Krebs­er­kran­kung hat eine eige­ne Ent­ste­hung, Ver­lauf und The­ra­pie. Und: Bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on ist in vie­len Köp­fen noch nicht ange­kom­men, dass – im Gegen­satz zu frü­her – ver­schie­de­ne Krebs­ar­ten (Brust‑, Darm­krebs) mitt­ler­wei­le gut behan­del­bar sind. Des­halb wer­den Krebs­kran­ke – eine gute Nach­sor­ge und Mit­ar­beit der Betrof­fe­nen vor­aus­ge­setzt – zu dem ste­tig wach­sen­den Kli­en­tel der chro­nisch Kran­ken gerech­net. Sie kön­nen häu­fig bei rela­tiv guter Lebens­qua­li­tät vie­le Jah­re und Jahr­zehn­te wei­ter­le­ben. Doch gera­de die schlech­te Mit­ar­beit (Com­pli­ence) von Pati­en­ten in der Nach­sor­ge berei­tet Onko­lo­gen zuneh­mend Pro­ble­me. “Die täg­li­che Ein­nah­me eines Krebs­me­di­ka­ments erin­nert Pati­en­ten dar­an, dass sie krank und ihr Leben end­lich ist”, erklär­te Prof. Pey­mann Had­ji, Phil­ips-Uni­ver­si­tät Mar­burg, gegen­über der Autorin in einem Inter­view. “Alle Pati­en­ten erle­ben irgend­ei­ne Form von Ver­nich­tungs­ängs­ten. Am liebs­ten ist ihnen, dass sie eine zeit­lich begrenz­te Che­mo­the­ra­pie ggf. Strah­len­the­ra­pie erhal­ten. Die­se erlei­den sie mehr oder weni­ger frei­wil­lig. Doch dann wol­len sie, dass der Krebs besiegt ist. Sie wol­len am liebs­ten auch ihr altes Leben ohne Ein­schrän­kun­gen wei­ter­füh­ren. Also kei­ne Kon­fron­ta­ti­on mit der bös­ar­ti­gen Krebs­er­kran­kung, die mit dem Tod enden könn­te. Lei­der wird der Tod in unse­rer Gesell­schaft nach wie vor tabui­siert”, so Had­ji. [3]

Alternativen zur Schulmedizin

Wäh­rend des 3. Euro­päi­schen Kon­gres­ses für Inte­gra­ti­ve Medi­zin (ECIM), Ber­lin 2010, kamen bei ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen auch Krebs­pa­ti­en­ten zu Wort. Sie the­ma­ti­sier­ten vor allem ihre Hilf­lo­sig- und Macht­lo­sig­keit gegen­über der Appa­ra­te-medi­zin oder den manch­mal als wür­de­los wie dis­kri­mi­nie­rend emp­fun­de­nen Unter­su­chungs­me­tho­den (oder The­ra­pien). Die Betrof­fe­nen beklag­ten die Über­las­tung man­cher Schul­me­di­zi­ner, denen ange­sichts knap­per Bud­gets, die Zeit für aus­führ­li­che Gesprä­che feh­le. Eini­ge Betrof­fe­ne berich­te­ten auch von den zum Teil schwe­ren Aus­wir­kun­gen der Erkran­kung auf Psy­che oder Geist. Vie­le sahen eine Alter­na­ti­ve in der zusätz­li­chen Inan­spruch­nah­me kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­scher Ver­fah­ren oder der Natur-heil­kun­de. Wesent­lich sei der ganz­heit­li­che Ansatz, wur­de zudem uni­so­no betont. Eine Betrof­fe­ne berich­te­te bei­spiels­wei­se, dass sie bei der aus­führ­li­chen Ana­mne­se ihres Homöo­pa­then “das Gefühl hat­te, erst­mals als Mensch rich­tig wahr- und ernst­ge­nom­men genom­men zu wer­den, weil auch Fra­gen zu mei­ner psycho-sozia­len Situa­ti­on kamen”.[4]

Homöo­pa­thi­sche Kügelchen

Tat­säch­lich haben alter­na­ti­ve Ver­fah­ren eine Men­ge zu bie­ten: Homöo­pa­thie, Anthro­po­so­sphi­sche Medi­zin, Ayur­ve­da, Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Medi­zin oder natur­heil­kund­li­che Mass­nah­men – um nur eini­ge zu nen­nen. Die meis­ten Ver­fah­ren haben ganz­heit­li­che Ansät­ze, d.h. sie bezie­hen den Kör­per (z.B. medi­ka­men­tö­se The­ra­pien, Aku­punk­tur, Mas­sa­gen), Geist (Gesprächs­the­ra­pien, Medi­ta­ti­on) und die See­le (künst­le­ri­sche The­ra­pien wie Malen, bild­ne­ri­sches Gestal­ten, Tan­zen) mit ein. Ent­spre­chend der vom Pati­en­ten aus­ge­wähl­ten Metho­de schlies­sen sich oft umfang-rei­che Mass­nah­men an. Meis­tens geht es um die Stär­kung des Immun­sys­tems, Regu­la­ti­on des Stoff­wech­sels, Ernäh­rungs­wei­sen oder um die psy­chi­sche Sta­bi­li­sie­rung. Vie­le Pati­en­ten gaben an, Trost oder Hoff­nung zu emp­fin­den ange­sichts der lebens­be-dro­hen­den Situa­ti­on. Oder sie woll­ten “selbst etwas tun”, um der Macht­lo­sig­keit zu ent­kom­men. Wich­tig ist jedoch: Bei den zusätz­lich ver­ord­ne­ten Medi­ka­men­ten oder natur­heil­kund­li­chen Prä­pa­ra­ten soll­ten Pati­en­ten dar­auf ach­ten, dass die Ver­ga­be die schul­me­di­zi­ni­sche Krebs­me­di­ka­ti­on nicht ver­hin­dert. Johan­nis­kraut bei­spiels­wei­se inter­agiert bei der Wirk­stoff-Ver­stoff­wech­se­ung in der Leber und setzt die Wir­kung vie­ler Medi­ka­men­te her­ab. Die Schul­me­di­zi­ner soll­ten des­halb immer von den alter­na­ti­ven The­ra­pien in Kennt­nis gesetzt werden.

Zu guter Letzt

Musik und Besin­nung kön­nen der See­le helfen

In popu­lär­wis­sen­schaft­li­chen Büchern wird ger­ne vom “Krebs­cha­rak­ter” berich­tet. Das sol­len Men­schen sein, die ent­we­der ihrer “wah­ren Bestim­mung” oder ihren Gefüh­len im Leben nicht gefolgt sind. Krebs wird in Zusam­men­hang mit Selbst­be­stra­fung, Selbst­ver­rat oder man­geln­der Selbst­lie­be in Ver­bin­dung gebracht. Auch von Schuld kann die Rede sein. Der­ar­ti­ge Lite­ra­tur ist nicht hilf­reich, son­dern Aus­druck eines Jahr­zehn­te lang geführ­ten “Kriegs gegen den Krebs” in den Köp­fen der Men­schen. Wie dar­ge­stellt ist Krebs eine häu­fi­ge Erkran­kung – nie­mand ist dage­gen gefeit. Das zeigt sich vor allem bei Betrof­fe­nen, die nie geraucht, sich immer gesund wie bewusst ernährt und zudem Sport getrie­ben haben. Als hilf­rei­ches Buch gegen die Krebs-Pro­pa­gan­da emp­fiehlt sich “Krank­heit als Meta­pher” von Sus­an Son­tag zu lesen. Die ame­ri­ka­ni­sche Schrift­stel­le­rin zeigt bei­spiel­haft an Tuber­ku­lo­se und Krebs wie durch die Ver­brei­tung welt­an­schau­li­cher Ideen Erkran­kun­gen mys­ti­fi­ziert wer­den kön­nen. Mys­ti­fi­ka­tio­nen eige­nen sich wie­der­um, um Angst zu ver­brei­ten. Und die­se ist ein mäch­ti­ges Kon­troll-Werk­zeug. Die Autorin, die an Leuk­ämie starb, woll­te auf­klä­ren, und es gelang ihr. “Krank­heit ist die Nacht­sei­te des Lebens, eine eher läs­ti­ge Staats­bür­ger­schaft”, schrieb sie in ihrem Vor­wort. Tat­säch­lich gehört Krank­heit zum Leben, genau­so wie der Tod. Nur dass die Gesell­schaft ihn igno­rie­ren will, ist ein Pro­blem – zudem in einer immer älter wer­den­den Gesell­schaft. In Anbe­tracht der ste­tig wach­sen­den Zah­len chro­nisch erkrank­ter Men­schen, die oft­mals stig­ma­ti­siert und an den Rand gestellt wer­den, sogar ein wach­sen­des Pro­blem. Nur ein Umden­ken kann zukünf­tig hel­fen und eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Tod auch.

Diagnose Krebs – was tun?

  • Kei­ne Vogel-Strauss-Poli­tik. Im Gegen­teil: Nur ein offe­ner, selbst­ver­ant­wort­li­cher Umgang bringt weiter.
  • Umfas­sen­de, fach­lich rich­ti­ge Infor­ma­tio­nen sind wich­tig. Fach­ge­sell­schaf­ten stel­len Bro­schü­ren zur Ver­fü­gung. Man­che Orga­ni­sa­tio­nen wie die Schwei­zer Krebs­li­ga bie­ten auch Tele­fon­ser­vice an. Ein Anruf kann über­bor­den­de Ängs­te kana­li­sie­ren und auch sonst weg­wei­send sein (das gilt eben­so für Angehörige).
  • Lesen und Ver­ste­hen der Fach­in­for­ma­tio­nen: Bei Unklar­hei­ten unbe­dingt so lan­ge nach­fra­gen bis alles ver­stan­den wur­de (chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe, Medikation).
  • Wer das Gefühl hat, trotz aller Erklä­run­gen des Arz­tes “irgend­wie” nicht rich­tig bera­ten wor­den zu sein, kann sich eine Zweit­mei­nung von einem ande­ren Medi­zi­ner einholen.
  • Selbst­hil­fe-Grup­pen kön­nen hilf­reich sein. Enga­gier­te Betrof­fe­ne ste­hen mit Rat, Tat, Trost und mit man­chem wich­ti­gen Hin­weis zur Seite.

Prävention

Eine gene­rel­le Krebs­prä­ven­ti­on gibt es nicht. Durch Stu­di­en ist mitt­ler­wei­le gesi­chert, dass der Ver­zicht auf Ziga­ret­ten Lun­gen­krebs ver­mei­den hilft. Auch die tie­fe Haut­bräu­nung ist schon lan­ge out. Gemäs­sig­ter Umgang mit der UV-Strah­­lung schützt (und Son­nen­creme) vor mali­gnen Mela­nom­en (Schwar­zer Haut­krebs). Als Mass­nah­me gegen den Gebär­mut­ter­krebs bie­tet sich eine HPV-Imp­­fung (gegen huma­ne Papil­lo­ma­vi­ren) an. Die Fach­ge­sell­schaf­ten stel­len hier­zu kos­ten­lo­se Bro­schü­ren zur Ver­fü­gung. Zur Ernäh­rung: Nur für weni­ge Krebs­ar­ten sind wis­sen­schaft­lich halb­wegs beleg­te, vor­beu­gen­de Ernäh­rungs-Ände­run­­gen bekannt. Zum Bei­spiel soll ein erhöh­ter Bal­las­t­­stoff-Anteil Dick­darm­krebs vor­beu­gen. Gegen häu­fi­ge Krebs­ar­ten wie Brust­krebs gibt es kei­ne spe­zi­el­len Ernäh­rungs­emp­feh­lun­gen. All­ge­mein gilt: Eine alle Nähr­stoff­be­dürf­nis decken­de, gift­ar­me (pes­ti­zid­frei) voll­wer­ti­ge Nah­rung ist für die vol­le Funk­ti­on des Abwehr­sys­tems wich­tig. Und damit auch für die Ver­nich­tung der bei allen Men­schen täg­lich im Kör­per ent­ste­hen­den Krebszellen.

Vor­sor­ge
Frau­en ab dem 50 ‑69 Lebens­jahr kön­nen zur Früh­erken­nung von Brust­krebs Mam­mo­gra­phien in Anspruch neh­men, die­se sind Pflicht­leis­tung der Schwei­ze­ri­schen Grund­ver­si­che­rung Bei Män­nern und Frau­en wird ab 50 eine Darm­spie­ge­lung (Kolo­sko­pien) vor­ge­schla­gen, gegen­wär­tig muss die­se noch selbst finan­ziert werden.

Autorin
• Mari­on Kaden, natür­lich leben (2011).
Quel­len
[1] Zah­len der Krebs­li­ga Schweiz: Krebszahlen_11_2009_d.pdf
[2] Zah­len Nicer/​​ Schweiz: https://www.nicer.org/Editor/files/cancer_incidence.pdf
[3] The­ra­pie­treue in der Onko­lo­gie: Die Sicht des Com­­pli­­ence-Exper­­ten. Schatt­au­er Ver­lag. Onko­lo­gi­sche Welt 4/​​2010. S. 182 ff.
[4] 3. Euro­pean Con­gress for Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne (ECIM), 03.–04.12. 2010 Berlin.
wei­te­re Infos
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