Lesetipp: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öe

Das Lexi­kon befasst sich mit 95 Pflan­zen­ölen, Wach­sen und pflanz­li­chen Fet­ten aus allen Erd­tei­len. Es ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit dem Depar­te­ment für kli­ni­sche Phar­ma­zie, Dia­gnos­tik und für Ernäh­rungs­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Wien, wodurch das Lexi­kon einen wis­sen­schaft­lich gepräg­ten Anstrich hat. Aller­dings unter­such­ten nicht nur Phar­ma­zeu­ten und Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler die Pflan­zen­öle bei­spiels­wei­se in Bezug auf ihre Zusam­men­set­zung wie z. B. der Fett­säu­re­mus­ter, Ste­rol- oder Toco­phe­rol­ge­halt. Wert wur­de auch auf die Unter­su­chung der flüch­ti­gen Inhalts­stof­fe und Aro­men gelegt. Ihre sen­so­ri­sche Beur­tei­lung wur­de von Fla­vou­ris­ten, Aro­ma­che­mi­kern oder auch Par­fü­meu­ren vor­ge­nom­men. Die­ser beson­de­re Ansatz macht das Lexi­kon auch für Lai­en interessant.Bevor auf die jewei­li­gen Pflan­zen­öle en detail ein­ge­gan­gen wird, stellt die Autorin in einer Ein­lei­tung Grund­sätz­li­ches dar: Neben der Ver­wen­dung der Defi­ni­tio­nen und Her­an­ge­hens­wei­se wird Inter­es­sier­ten die Gewin­nung pflanz­li­cher Öle im his­to­ri­schen Kon­text bis in die Moder­ne ver­mit­telt. Dabei wer­den sämt­li­che denk­ba­ren Aspek­te der Öle berührt wie bei­spiels­wei­se Pres­sung, Cha­rak­ter, phy­si­ka­li­sche und che­mi­sche Kenn­zah­len, Halt­bar­keit oder Lage­rung usw. Außer­dem hat die Autorin die aktu­ells­ten Infor­ma­tio­nen bezüg­lich der Anwen­dung der Öle, ihre ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­schen, phar­ma­zeu­tisch-medi­zi­ni­schen oder kos­me­ti­schen Ver­wer­tun­gen zusammengetragen.

Das Lexi­kon ist nicht nur für Öko­tropho­lo­gen, Phar­ma­zeu­ten oder Che­mi­ker der Kos­me­tik­in­dus­trie inter­es­sant. Nach der Erar­bei­tung bestimm­ter Grund­be­grif­fe, die in der Ein­lei­tung Berück­sich­ti­gung fin­den, wird das Lesen und Nach­schla­gen auch für Lai­en kein Pro­blem dar­stel­len. Im Gegen­teil: Das Stö­bern oder Quer­le­sen kann dann Spaß machen, wobei viel Wis­sens­wer­tes über Pflan­zen­öle, ihre Viel­falt und Ein­satz­mög­lich­kei­ten zuta­ge geför­dert wer­den kann.
Der lexi­ka­li­sche Teil ist klas­sisch auf­ge­baut: Nach der Vor­stel­lung der Stamm­pflan­ze, Vor­kom­men, Beschrei­bung, ihres Anbaus und Ölge­win­nung wer­den Cha­rak­ter, Inhalts­stof­fe, phy­si­ka­li­sche und che­mi­sche Kenn­zah­len und Halt­bar­keit auf­ge­führt. Eben­so ist die jewei­lig bekann­te Ver­wen­dung in der Phar­ma­zie, Medi­zin, Volks­me­di­zin, Indus­trie oder Kos­me­tik genannt.

Wer sich beruf­lich oder inter­es­se­hal­ber für pflanz­li­che Öle inter­es­siert, hat eine wah­re Fund­gru­be an Erkennt­nis­sen vor sich, denn die Viel­falt der welt­weit pro­du­zier­ten Öle und ihre Ver­wen­dung wer­den sich eröff­nen. So lässt sich neben den bekann­ten Oliven‑, Argan‑, Hasel­nuss- oder Jojob­a­öl auch Neu­es über z.B. ein Chuf­a­öl, einem Erd­man­del­gras, oder Pequi­öl aus Latein­ame­ri­ka erfah­ren. Heil­pflan­zen-Inter­es­sier­te wer­den eben­falls fün­dig, denn alle Heil­pflan­zen vom Anis- bis zum Wal­nuss­öl wer­den in ihren medi­zi­ni­schen Eigen­schaf­ten und Anwen­dun­gen oder Ein­satz­mög­lich­kei­ten beschrieben.

Krist, Sabi­ne: Lexi­kon der pflanz­li­chen Fet­te und Öle (2. Aufl.). Sprin­ger Ver­lag, Wien, 2013. Preis: 77,81 € direk­te Bestellung

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2014).

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