Lesetipp: So habe ich mir geholfen!

Buch­ti­tel

Haus­mit­tel wer­den seit Jahr­hun­der­ten ein­ge­setzt. Frü­her waren sie vor allem für die arme Bevöl­ke­rung wich­tig, weil die­se meis­tens kein Geld hat­te, um sich einen teu­ren Arzt zu leis­ten. Haus­mit­tel unter­schei­den sich je nach Regi­on wegen geo­gra­fi­scher oder kli­ma­ti­scher Bedin­gun­gen (bestimm­te Heil­pflan­zen z.B. wach­sen nicht über­all). Die Men­schen haben folg­lich in den unter­schied­li­chen Regio­nen Euro­pas auf das zurück gegrif­fen, was bei ihnen wuchs oder vor­han­den war. Ent­spre­chend rie­sig ist der erfah­rungs­heil­kund­li­che Schatz der Haus­mit­tel – eigent­lich. Doch lang­sam stirbt die Gene­ra­ti­on aus, die sich an die­ses Wis­sen erin­nert oder sogar noch anwendet.

War­um? Die Ant­wor­ten könn­ten viel­schich­tig aus­fal­len: Sicher­lich wird die mas­si­ve, all­ge­gen­wär­ti­ge phar­ma­zeu­ti­sche Wer­bung für Mit­tel aller Art dazu bei­getra­gen haben, dass Men­schen eher durch den Kauf von Arz­nei­mit­teln in der Apo­the­ke oder ver­stärkt auch im Inter­net ver­su­chen, klei­ne Weh­weh­chen oder Befind­lich­keits­stö­run­gen zu besei­ti­gen. Das “Ein­wer­fen einer Tablet­te” erscheint ihnen ein­fa­cher und effi­zi­en­ter zu sein. Auch die kri­ti­schen Zwei­fel, die sei­tens man­cher Schul­me­di­zi­ner bezüg­lich der Haus­mit­tel geäu­ßert wer­den oder Wis­sen­schaft­ler, die oft kei­nen Haus­mit­tel-Heil­ef­fekt bestim­men kön­nen, haben nicht zur ver­stärk­ten Anwen­dung bil­li­ger und ein­fach durch­zu­füh­ren­der Haus­mit­tel beigetragen.

Doch gibt es auch Men­schen, die kei­ne Medi­ka­men­te wol­len und statt­des­sen lie­ber “sanf­te, wirk­sa­me” Haus­mit­tel bevor­zu­gen. Ande­re haben die Erfah­rung gemacht, dass Haus­mit­tel selbst dann noch hel­fen, wenn Schul­me­di­zi­ni­sches längst ver­sagt hat. Damit wenigs­tens ein Teil des erfah­rungs­heil­kund­li­chen Schat­zes bewahrt bleibt, initi­ier­te die Karl und Vero­ni­ca Cars­tens-Stif­tung eine Sam­mel­ak­ti­on und bat um die schrift­li­che Zusen­dung von Haus­mit­teln, dazu­ge­hö­ri­gen Berich­ten und Rezep­ten. Der vor­lie­gen­de klei­ne Rat­ge­ber ist aus eben die­sen Zuschrif­ten ent­stan­den. Er kann als klei­ne Doku­men­ta­ti­on und Aus­schnitt der gegen­wär­tig noch prak­ti­zier­ten Haus­mit­tel in Deutsch­land ver­stan­den wer­den. Die Zuschrif­ten wur­den gesam­melt, redi­giert und über­prüft. Abge­druckt wur­den Haus­mit­tel rund um die gän­gigs­ten Befind­lich­keits­stö­run­gen oder Erkran­kun­gen: So wur­den Haus­mit­tel zur volks­me­di­zi­ni­schen Behand­lung von bei­spiels­wei­se Erkäl­tun­gen, Kopf­schmer­zen, schlecht hei­len­den Wun­den, Darm­träg­heit, Schlaf­stö­run­gen, Magen-Darm-Stö­run­gen, Bauch­schmer­zen, all­er­gi­sche Reak­tio­nen oder Erkran­kun­gen wie Harn­wegs­in­fek­ten, Gicht, Rheu­ma, Hämor­rhoi­den oder Ohren­schmer­zen und vie­lem mehr zusam­men getragen.

Ent­we­der sind die Bei­trä­ge kurz und sach­lich und nur auf die Wei­ter­ga­be der Infor­ma­tio­nen oder Anwen­dung der Haus­mit­tel beschränkt. Oder in man­chen klei­nen Berich­ten spie­geln sich Erfah­run­gen von durch­ge­mach­ten Erkran­kun­gen, ihrer Bewäl­ti­gung durch die vor­ge­schla­ge­nen Haus­mit­tel wider. Beim Lesen kommt einem das eine oder ande­re bekannt vor. Nun lie­gen mit dem Büch­lein Kon­kre­tes zum Nach­ma­chen vor. Denn oft ist es ja so, dass bestimm­te Rat­schlä­ge von der eige­nen Groß­mutter zwar erin­ner­lich sind, – doch das Wis­sen um die Haus­mit­tel, ihrer kon­kre­ten Durch­füh­rung oder die Häu­fig­keit der Anwen­dun­gen ver­lo­ren gegan­gen sind. Mit die­sem Rat­ge­ber kön­nen Haus­mit­tel, ihre Rezep­te, Anwen­dun­gen und sons­ti­ge Tipps nach­voll­zo­gen und nach­ge­macht werden.

Fazit: Der Rat­ge­ber bie­tet ein gut les­ba­res, nach­voll­zieh­ba­res Werk mit vie­len inter­es­san­ten Haus­mit­teln, Hin­wei­sen, Tipps und Rat­schlä­gen für den Alltag.

Kerck­hoff A, Schimpf D: So habe ich mir gehol­fen! Alte Haus­mit­tel – Gesam­melt und geprüft. Natur und Medi­zin e. V. Karl und Vero­ni­ca Cars­tens-Stif­tung. Preis: 10,50 (214 Sei­ten) Direk­te Bestellung.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2014).

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