Männergesundheit: Bewegung wirkt wie ein Medikament

Lau­fen ist nur eine der vie­len Bewegungsmöglichkeiten

Män­ner leben im Ver­gleich zu Frau­en kür­zer, aktu­ell liegt die mitt­le­re Lebens­er­war­tung bei Män­nern bei 78, bei Frau­en bei 84 Jah­ren. Män­ner gehen sel­te­ner zum Arzt, ver­nach­läs­si­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen, bewe­gen sich wenig(er) und trei­ben sel­te­ner Sport. Män­ner sind häu­fig über­ge­wich­tig, ernäh­ren sich falsch, rau­chen mehr als Frau­en, sit­zen im Beruf und in der Frei­zeit zu lan­ge. Neben die­sen Defi­zi­ten kom­men spe­zi­fi­sche Män­ner­pro­ble­me hin­zu wie Pro­sta­ta­er­kran­kung beson­ders im höhe­ren Lebens­al­ter, erek­ti­le Dys­funk­ti­on, mit­un­ter Depres­sio­nen und Burn-out-Sym­pto­ma­tik sowie Stoffwechselerkrankungen.

Nur etwa 25 Pro­zent der Män­ner in Deutsch­land erfül­len die For­de­rung der Fach­ge­sell­schaf­ten nach regel­mä­ßi­ger kör­per­li­cher Akti­vi­tät. Dabei ist kör­per­li­che Akti­vi­tät die zen­tra­le Maß­nah­me zum Erhalt der Män­ner­ge­sund­heit, mit der Män­ner auch zur Lebens­er­war­tung der Frau­en auf­schlie­ßen könn­ten. Dar­auf weist die Deut­sche Gesell­schaft für Sport­me­di­zin und Prä­ven­ti­on (DGSP) hin.

Die Sport­ärz­te bie­ten neben den Uro­lo­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen und Bera­tun­gen zum gesun­den Lebens­stil an. Vor­sor­ge ist mehr als Blut­un­ter­su­chung, denn die Krank­heits­vor­ge­schich­te eines Men­schen spielt eine Rol­le, die kör­per­li­che Unter­su­chung und ein EKG, bei Män­nern über 45 Jah­ren auch ein Belas­tungs-EKG. Zur Vor­sor­ge­un­ter­su­chung gehört eine aus­führ­li­che Bera­tung mit Emp­feh­lun­gen zum Frei­zeit­sport und zu einem akti­ven Lebensstil.

Ein zu inten­si­ver Wie­der­ein­stieg in den Sport kann für den älte­ren Mann eine Gefähr­dung dar­stel­len. Kör­per­li­che Akti­vi­tät in mode­ra­ter Form mit anstei­gen­dem Umfang reicht aus. Die Teil­nah­me an gesund­heits­ori­en­tier­ten Sport­pro­gram­men in Ver­ei­nen ist zu emp­feh­len (Sport pro Gesund­heit), das “Rezept für Bewe­gung” der DGSP bie­tet Unter­stüt­zung bei der Motivation.

Der Sport­me­di­zi­ner rät zu medi­ter­ra­ner Kost, Abbau des Über­ge­wich­tes durch Kalo­rien­ein­schrän­kung ver­bun­den mit regel­mä­ßi­ger Bewe­gung, Ver­zicht auf Genuss­gif­te und auf unnö­ti­ge Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel. Ana­bo­li­ka sind gefähr­lich, über­flüs­sig und strikt zu mei­den. Eine Tes­to­ste­ron­ga­be ist sel­ten und nur nach Abspra­che mit dem Uro­lo­gen notwendig.

So beugt man ver­schie­dens­ten Krank­hei­ten vor wie Herz-Kreis­lauf-Pro­ble­men, Tumor­ar­ten, Dia­be­tes mel­li­tus und ande­ren Stoff­wech­sel­krank­hei­ten. Bewe­gung wirkt wie ein Medi­ka­ment, sagen die deut­schen Sport­me­di­zi­ner. Bei Depres­si­on, Müdig­keit, Schlaf­stö­rung und Erschöp­fung hilft regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, nicht zuletzt bei erek­ti­ler Funktionsstörung.

Autor
• Pro­fes­sor Dr. Her­bert Löll­gen, Rem­scheid (Juli 2014).
Quel­len
Pres­­se-Infor­­ma­­ti­on im Auf­trag der Deut­schen Gesell­schaft für Sport­me­di­zin und Prä­ven­ti­on (DGSP):Kurzportrait: Die 1912 gegrün­de­te DGSP ist die zen­tra­le ärzt­li­che Insti­tu­ti­on auf den Gebie­ten der Sport­me­di­zin sowie der Gesund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on durch kör­per­li­che Akti­vi­tät. Neben der För­de­rung von sport- und prä­ven­tiv­me­di­zi­ni­scher For­schung, Leh­re sowie Fort- und Wei­ter­bil­dung setzt die DGSP vie­le Pro­jek­te zur Erhö­hung der Gesund­heits­kom­pe­tenz in der Bevöl­ke­rung um. Sie ist die Ver­ei­ni­gung der 18 Lan­des­ver­bän­de für Sport­me­di­zin und mit ihren 9000 Mit­glie­dern eine der größ­ten wis­­sen­­schaf­t­­lich-medi­­zi­­ni­­schen Fach­ge­sell­schaf­ten in Deutschland.
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