Jsostoma: Magen-Darm-Beschwerden pflanzlich loswerden

Blähung - Entspannung

Vie­le Men­schen lei­den unter Magen­be­schwer­den – man­che sehr oft, ande­re nur gele­gent­lich. Fal­sche Ernäh­rung und Stress spie­len eine wich­ti­ge Rol­le. Die Rede­wen­dung “Das schlägt mir auf den Magen” trifft oft den Kern des Pro­blems. Zum Glück ver­schwin­den die Beschwer­den meist nach kur­zer Zeit. Doch wehe dem, den Sie immer wie­der heim­su­chen. Dem kön­nen Magen­schmer­zen zur ech­ten Pla­ge wer­den und einen Groß­teil an Lebens­freu­de neh­men. Die fol­gen­den Infor­ma­ti­on zu den Ursa­chen der Beschwer­den und zu dem pflanz­li­chen Prä­pa­rat Jsosto­ma® S (im Fol­gen­den nur als Jsosto­ma bezeich­net, aus­ge­spro­chen “Iso-sto­ma”) soll Ihnen hel­fen, sich sel­ber zu helfen.

Wie funktioniert der Magen?

Der Magen

Jsostoma sorgt im Magen für Behagen

Im Prin­zip ist der Magen ein erwei­ter­ter Mus­kel­schlauch. Die Mus­keln durch­mi­schen die Nah­rung und trans­por­tie­ren sie wei­ter. Im Magen fin­den auch wesent­li­che Schrit­te zum Abbau der Nah­rung statt. Hier­für sind vor allem die Magen­säu­re und ein eiweiß­spal­ten­des Enzym, das Pep­sin, von Bedeu­tung. Damit die­se aggres­si­ven Sub­stan­zen nicht den Magen selbst angrei­fen, ist er mit einer schüt­zen­den Schleim­schicht ausgestattet.

Was ist los, wenn der Magen “verstimmt” ist?

Die Bil­dung von Magen­säu­re, Enzy­men und Schleim sowie die Auf­nah­me, Durch­mi­schung und Wei­ter­ga­be von Nah­rung sind fein gesteu­er­te Vor­gän­ge. Sind die­se nicht rich­tig auf­ein­an­der abge­stimmt, kommt es zu Magen­be­schwer­den. Zu den typi­schen Pro­ble­men zählen:

Wenn es dem Magen schlecht geht ...

  • Völ­le­ge­fühl nach dem Essen
  • Appe­tit­lo­sig­keit und frü­hes Sättigungsgefühl
  • Übel­keit nach fet­ten, schwer ver­dau­li­chen oder ande­ren unver­träg­li­chen Speisen
  • Unwohl­sein infol­ge von über­mä­ßi­gem Alko­hol- und Nikotingenuss
  • Blä­hun­gen
  • Auf­sto­ßen und Sodbrennen
  • Magen­schmer­zen bzw. Druck­ge­fühl im Oberbauch
  • ein ner­vö­ser Magen (“Mana­ger­ma­gen”, wenn Stress auf den Magen schlägt)

Häufigste Ursache der Magenbeschwerden

Magenqual Überfressen

Stö­run­gen der Magen­be­we­gung (Moti­li­tät) ver­zö­gern den Wei­ter­trans­port der Nah­rung. Das Essen liegt län­ger und oft auch “schwer” im Magen. Wird zu wenig Magen­säu­re gebil­det, kann die Nah­rung nicht rich­tig ver­daut wer­den. Häu­fi­ger wird jedoch zu viel Magen­säu­re gebil­det. Was die Magen­pro­ble­me aus­löst, wis­sen die Betrof­fe­nen oft recht genau. Zu üppi­ges Essen oder zuviel kal­te Geträn­ke kön­nen leicht Magen­be­schwer­den verursachen.

Stress und Über­for­de­rung schla­gen sich nicht nur auf Ihre Stim­mung nie­der, son­dern stö­ren emp­find­lich das vege­ta­ti­ve Ner­ven­sys­tem, das Magen und Darm steu­ert. Sind Sie erst ein­mal “sau­er”, wird es Ihr Magen bald auch sein. Brin­gen Sie also sich und Ihren Magen gemein­sam wie­der ins Gleich­ge­wicht. Ande­re Ursa­chen für eine Magen­ver­stim­mung kön­nen der Genuss ver­dor­be­ner Nah­rung (Bak­te­ri­en und Bak­te­ri­en­gif­te) oder eine Virus­in­fek­ti­on sein. Als uner­wünsch­ter Dau­er­gast des Magens ist inzwi­schen auch das Bak­te­ri­um Heli­co­bac­ter pylo­ri bekannt. Sei­ne Anwe­sen­heit kann bei emp­find­li­chen Per­so­nen zur Ent­ste­hung einer Magen­schleim­haut­ent­zün­dung bis hin zu Magen­ge­schwü­ren beitragen.

Was kann ich selber für meinen Magen tun?

Zunächst ein­mal soll­ten Sie Ihre Ernäh­rungs- und Lebens­ge­wohn­hei­ten durch­den­ken, um die für Sie rele­van­ten Aus­lö­ser zu finden.

Was esse ich?

Essen Sie oft fett und schwer? Dann kön­nen Sie mit einer Ernäh­rungs­um­stel­lung wahr­schein­lich schon viel errei­chen. All­ge­mein ist eine aus­ge­wo­ge­ne, in der Regel leich­te Voll­wert­kost zu emp­feh­len. Die fol­gen­de Auf­stel­lung soll Ihnen dabei helfen.

Fleisch und Fisch

Fisch

• Emp­feh­lens­wert: Leich­te­re Fleisch- und Fisch­sor­ten (Pute, Huhn, mage­res Rind­fleisch, gekoch­ter oder gegrill­ter natur­be­las­se­ner Seefisch)

fettes Fleisch

• Wenig emp­feh­lens­wert: Fet­te Fleisch- und Fisch­sor­ten (Schwein, Gans, Ente; Räu­cher­lachs, Aal, Schillerlocken)

Gemü­se

'Gutes' Gemüse

• Emp­feh­lens­wert: Karot­ten, Broc­co­li, Toma­ten, Gur­ken, Zuc­chi­ni, Spar­gel; gedüns­tet oder gekocht

'Schlechtes' Gemüse

• Wenig emp­feh­lens­wert: Hül­sen­früch­te, Kohl­sor­ten, Zwie­beln und Lauch in grö­ße­rer Menge

Getrei­de­pro­duk­te

Vollkorn-Produkte

• Emp­feh­lens­wert: Voll­korn­wei­zen und ‑rog­gen, Vollkornreis

Kuchen-Gift

• Wenig emp­feh­lens­wert: Weiß­brot, Kuchen

Gewür­ze

Kräuter + Gewürze

Kräuter + Gewürze

• Emp­feh­lens­wert: Fri­sche Kräu­ter, pflanz­li­che Öle (Son­nen­blu­men- oder Fär­ber­dis­tel­öl) und fett­ver­min­der­te sau­re Sah­ne als Saucengrundlagen

Ketchup

• Wenig emp­feh­lens­wert: Fer­tig­mischun­gen, Pfef­fer, Senf, Ket­chup, Mayonnaise

Milch­pro­duk­te

Milch- + Milchprodukte

• Emp­feh­lens­wert: Joghurt, Quark, But­ter- oder Magermilch

• Wenig emp­feh­lens­wert: Sah­ne und Voll­milch in grö­ße­rer Menge

“Zwi­schen­durch”

Frischobst, zum Beispiel Kirschen

Frischobst, zum Beispiel Äpfel

• Emp­feh­lens­wert: Frischobst

Zuckergift Süßigkeiten

• Wenig emp­feh­lens­wert: Bon­bons, Pra­li­nen und ande­re Süßigkeiten

Geträn­ke

Frucht-Schorle

• Emp­feh­lens­wert: ver­dünn­te Frucht- und Gemü­se­säf­te, koh­len­säu­re­ar­mes Mineralwasser

Cola + Brause

• Wenig emp­feh­lens­wert: Cola, Limo und ande­re koh­len­säu­re­hal­ti­gen Geträn­ke, zucker­rei­che Säf­te, Eistee

Wel­che Ernäh­rungs­hin­wei­se bei spe­zi­el­len Erkran­kun­gen beson­ders zu beach­ten sind, erfah­ren Sie am bes­ten bei Ihrem The­ra­peu­ten oder einem qua­li­fi­zier­ten Ernäh­rungs­be­ra­ter. In jedem Fall gibt es zahl­rei­che für den emp­find­li­chen Magen geeig­ne­te Lebens­mit­tel. Lang­wei­lig muss ein sol­cher gut ver­träg­li­cher Spei­se­plan also kei­nes­wegs sein.

Wie esse ich?

Richtig essen

Auch die bes­te Ernäh­rung hilft nichts, wenn sie has­tig und ohne Genuss “hin­ein­ge­stopft” wird.

  • Neh­men Sie sich daher Zeit zum Essen. Pla­nen Sie Ihre Mahl­zei­ten eben­so in Ihren Tages­ab­lauf mit ein, wie Sie es mit jedem ande­ren Ter­min auch machen. Benut­zen Sie die­se Pau­se, um “abzu­schal­ten”, sich zu erholen.
  • Suchen Sie sich Gesell­schaft zum Essen, denn so schmeckt es bes­ser und Sie sind nicht zum Lesen oder Fern­se­hen verführt.
  • Kau­en Sie jeden Bis­sen gut durch, ehe Sie ihn hin­un­ter­schlu­cken. Denn “gut gekaut ist halb verdaut”.
  • Und schließ­lich: Ver­mei­den Sie all­zu üppi­ge Mahl­zei­ten, bevor­zu­gen Sie meh­re­re klei­ne Portionen.
  • Wer unter häu­fi­gem Auf­sto­ßen lei­det, soll­te am spä­ten Abend nichts mehr essen. Falls Über­ge­wicht besteht, soll­te die­ses nach Rück­spra­che mit dem The­ra­peu­ten redu­ziert wer­den, um den Druck auf den Magen zu vermindern.
  • Auch Ärger und Stress schla­gen bekann­ter­ma­ßen auf den Magen. Sor­gen Sie zum Bei­spiel mit auto­ge­nem Trai­ning für Ruhe­zei­ten und pla­nen Sie bewusst “Zeit­puf­fer” in den Tag mit ein. Zudem soll­ten Sie auf genü­gend Schlaf ach­ten. Wer sich regel­mä­ßig und aus­rei­chend bewegt, baut nicht nur Stress ab, son­dern hilft auch sei­nem Magen.

Entspannung, Meditation

Unbe­dingt mei­den soll­ten Sie:

  • Stress und Hektik
  • Alko­hol (vor allem hoch­pro­zen­ti­gen), Niko­tin, Kaf­fee, fet­te und schwer ver­dau­li­che Spei­sen, sehr süße Spei­sen. Sie alle sind “Säu­re­lo­cker”, die einen ange­grif­fe­nen Magen sehr belas­ten. Dies gilt natür­lich ins­be­son­de­re für den nüch­ter­nen Magen. Wer also den Tag mit einer Tas­se Kaf­fee und einer Ziga­ret­te beginnt, braucht sich über Magen­pro­ble­me nicht zu wundern.
  • Sehr kal­te Spei­sen und Getränke

Vorsicht bei Blähungen

  • Bei Blä­hun­gen soll­ten Sie natür­lich blä­hen­de Lebens­mit­tel mei­den. Hier­zu gehö­ren vor allem Kohl, Zwie­beln, Papri­ka, Boh­nen und ande­re Hülsenfrüchte.

Wel­che Nah­rungs­mit­tel zu mei­den sind, hängt aber auch von der genau­en Ursa­che der Beschwer­den ab. Hier hilft Ihnen Ihr The­ra­peut sicher ger­ne weiter.

Wann muss ich zum Arzt gehen?

Gesundheitssystem

Grund­sätz­lich emp­fiehlt sich eine Abklä­rung durch einen The­ra­peu­ten, um aus­zu­schlie­ßen, dass die Beschwer­den orga­ni­sche Ursa­chen haben.

Ein Arzt­be­such ist abso­lut erforderlich,

  • wenn Blu­tun­gen im Magen-Darm-Trakt auf­tre­ten (zum Bei­spiel blu­ti­ger Stuhl, blu­ti­ges Erbrechen)
  • die Beschwer­den über einen län­ge­ren Zeit­raum anhal­ten oder die Schmer­zen sehr stark sind.

Wie kann mir Jsostoma helfen?

Jsosto­ma regu­liert die Magen­funk­ti­on bzw. ‑akti­vi­tät. Dies gilt für die Bil­dung der Magen­säu­re und die Bewe­gun­gen des Magens. Das Arz­nei­mit­tel wirkt ent­zün­dungs­hem­mend und reiz­mil­dernd. Es beru­higt die Magen­ner­ven und wirkt lösend bei Krämp­fen im Magen-Darm-Bereich. So kön­nen die typi­schen Magen­be­schwer­den tief­grei­fend besei­tigt werden.

Typi­sche Anwen­dungs­be­rei­che: Magen­schleim­haut­ent­zün­dung, Stö­run­gen der Magen-Darm-Tätig­keit, zum Bei­spiel Völ­le­ge­fühl und Blä­hun­gen, unter ande­rem nach Ope­ra­tio­nen, nach Genuss von fet­ten oder schwer ver­dau­li­chen Spei­sen sowie über­mä­ßi­gem Alko­hol- und Nikotinkonsum.

Jsosto­ma ist ein rein pflanz­li­ches Prä­pa­rat. Es ent­hält Aus­zü­ge aus der Kamil­le, der Brech­nuss, der Gelb­wurz, dem Löf­fel­kraut und ande­ren Heil­pflan­zen mit wohl­tu­en­der Wir­kung auf die Verdauung.

Die­se Heil­pflan­zen wer­den für Jsosto­ma spa­gi­risch zube­rei­tet. Die­ses spe­zi­el­le Ver­fah­ren wird heu­te der Homöo­pa­thie zuge­ord­net und ist zur Gewähr­leis­tung der Arz­nei­mit­tel­qua­li­tät im homöo­pa­thi­schen Arz­nei­buch (HAB) niedergelegt.

Wie nehme ich Jsostoma ein?

Bei aku­ten Beschwer­den neh­men Sie in den ers­ten bei­den Tagen stünd­lich 1–2 Tablet­ten bis zum Ein­tritt der Bes­se­rung ein. Um Rück­fäl­le zu ver­mei­den, emp­feh­len wir über 1–2 wei­te­re Tage 3‑mal täg­lich 1 Tablet­te ein­zu­neh­men. So hel­fen Sie Ihrem gestress­ten Magen, sich wie­der rich­tig zu erholen.

Bei chro­ni­schen Beschwer­den las­sen Sie 3‑mal täg­lich 1–2 Tablet­ten im Mund zer­ge­hen. Nach Rück­spra­che mit Ihrem The­ra­peu­ten neh­men Sie Jsosto­ma über län­ge­re Zeit ein.

Die Tablet­ten soll­ten Sie vor­zugs­wei­se 15–30 Minu­ten vor dem Essen lang­sam im Mund zer­ge­hen las­sen. Auf die­se Wei­se kann Jsosto­ma beson­ders gut über die Mund­schleim­haut wir­ken. Da Jsosto­ma nicht geschluckt wer­den muss, kann es auch bei Erbre­chen ein­ge­setzt werden.

Wie gut verträglich ist Jsostoma?

Im All­ge­mei­nen ist Jsosto­ma sehr gut ver­träg­lich. Es ent­hält kei­nen Alko­hol, der den Magen noch zusätz­lich rei­zen könn­te. Neben­wir­kun­gen und Gegen­an­zei­gen sind bis­her nicht bekannt.

Wech­sel­wir­kun­gen von Jsosto­ma mit ande­ren Prä­pa­ra­ten sind bis­lang nicht bekannt. Falls Sie regel­mä­ßig Medi­ka­men­te ein­neh­men, die mit Ihren Ver­dau­ungs­be­schwer­den in Ver­bin­dung ste­hen könn­ten, soll­ten Sie dar­über mit Ihrem Arzt oder Apo­the­ker spre­chen. Zu die­sen Medi­ka­men­ten gehö­ren zum Bei­spiel bestimm­te Rheu­ma- und Schmerzmittel.

Wo bekomme ich Jsostoma?

Das Arz­nei­mit­tel bekom­men Sie in jeder Apo­the­ke (PZN 06310569). Jsosto­ma ist nicht durch Kran­ken­kas­sen erstat­tungs­fä­hig, wird aber den­noch – nach ärzt­li­cher Ver­ord­nung – durch eini­ge Kran­ken­kas­sen bezahlt. Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­run­gen über­neh­men über­wie­gend die Kos­ten für ärzt­li­che ver­ord­ne­te Arzneimittel.










Sonderthema

Blähungen sind nicht nur unangenehm, sondern können sogar einen Herzinfarkt vortäuschen

Herzinfarkt
© Kzen­on, 2014, “Senio­rin hat zuhau­se einen Herz­in­farkt” (Fotolia.com, #64849322)

Oft beginnt es nach einem reich­li­chen Essen: Das dabei ganz nor­ma­le Völ­le­ge­fühl wird schnell stär­ker, in der Brust tritt ein beklem­men­des Gefühl auf, das Herz beginnt zu rasen, manch­mal sogar zu stol­pern, die Betrof­fe­nen haben Luft­not, atmen rasch und flach, bekom­men vor Todes­angst Schweiß­aus­brü­che und ein blas­ses Gesicht (durch Blut­druck­ab­fall). Oft stel­len sich auch Magen­schmer­zen und Übel­keit ein. Der ein­tref­fen­de Not­arzt stellt meist die Dia­gno­se “Ver­dacht auf Herz­in­farkt” und weist den Pati­en­ten sofort ins Kran­ken­haus ein. Doch noch wäh­rend der Not­auf­nah­me ver­schwin­den oft alle Beschwer­den wie von Zau­ber­hand, auch die Herz­strom-Mes­sung (EKG) ist völ­lig nor­mal und ein auf­merk­sa­mer Ambu­lanz­arzt stellt viel­leicht die kor­rek­te Dia­gno­se “Roem­held-Syn­drom”.

Das Roem­held-Syn­drom (Syn­drom = meh­re­re Sym­pto­me gleich­zei­tig; benannt nach dem Inter­nis­ten Lud­wig Roem­held, der das Krank­heits­bild Anfang des 20. Jahr­hun­dert erst­mals beschrieb; auch “gas­tro­kar­dia­ler Sym­pto­men­kom­plex” genannt) ist die mas­sivs­te und beun­ru­hi­gends­te Fol­ge von Blä­hun­gen im Magen-Darm­ka­nal. Der schein­ba­re Herz­in­farkt ent­steht so: Eine reich­li­che Mahl­zeit (engt den Ober­bauch ein), zu viel beim Essen geschluck­te Luft oder Koh­len­säu­re (bläht den Ober­bauch auf) und zu viel Bak­te­ri­en-Akti­vi­tät im Dick­darm (lässt ver­stärkt Darm­ga­se ent­ste­hen) blä­hen den Bauch auf. Die vie­le Luft drückt von unten gegen den Zwerch­fell­mus­kel (= Gren­ze zwi­schen Bauch und Brust­raum), auf des­sen obe­rer Sei­te das Herz liegt. Dies wird dadurch ange­ho­ben und etwas nach rechts ver­dreht. Hier­durch ver­kramp­fen sich reflex­ar­tig die Herz­kranz­ge­fä­ße, was zu akut ver­rin­ger­ter Herz­durch­blu­tung führt und die dra­ma­ti­schen Beschwer­den auslöst.

Hin­weis: Pati­en­ten, die häu­fi­ger, beson­ders nach dem Essen, ähn­li­che, wenn viel­leicht auch schwä­che­re Beschwer­den haben, soll­ten ein­mal ihr Herz unter­su­chen las­sen. Die Beschwer­den kön­nen auch durch die soge­nann­te Brust­en­ge (“Angi­na pec­to­ris”) aus­ge­löst wer­den. Bei die­ser Erkran­kung sind die Herz­kranz­ge­fä­ße chro­nisch ver­engt. Und ver­en­gen sich bei Belas­tung oder schwe­ren Mahl­zei­ten noch wei­ter bis die Beschwer­den auf­tre­ten. Gefäß­er­wei­tern­de Medi­ka­men­te, zum Bei­spiel in Spray­form, behe­ben die­se glück­li­cher­wei­se in Sekundenschnelle.

Daten und Fakten

  • Nüch­ter­ne, gesun­de Men­schen haben etwa 200 Mil­li­li­ter Gas in Magen und Darm.
  • Etwa 600 Mil­li­li­ter Darm­ga­se gehen pro Tag anal als “Darm­wind” ab.
  • Die nor­ma­le Häu­fig­keit von Darm­win­den liegt bei 10–20 pro Tag (bei Gesunden).
  • Darm­ga­se ent­hal­ten zu über 90 Pro­zent Stick­stoff, ansons­ten Was­ser­stoff oder Methan. Die Antei­le von Sau­er­stoff und Koh­len­di­oxid sind eher gering, weil unser Kör­per die­se Gase über die Darm­schleim­haut auf­neh­men kann, ver­ar­bei­tet und dann über die Lun­gen abatmet.
  • Der unan­ge­neh­me Geruch wird durch Spu­ren von Gasen bestimmt, die Schwe­fel und Indol (Sub­stanz, die beim Eiweiß­ab­bau ent­steht) enthalten.
  • 5–10 Mil­li­li­ter Luft gelan­gen bei jedem Schlu­cken in den Magen. Die meis­te Luft wird wie­der auf­ge­sto­ßen, nur etwa 400 Mil­li­li­ter pro Tag errei­chen den Darm (bei Trin­ken koh­len­säu­re­hal­ti­ger Geträn­ke aber wesent­lich mehr).
  • Bei der Neu­tra­li­sa­ti­on des natür­li­cher­wei­se extrem sau­ren Magen­in­hal­tes durch die kör­per­ei­ge­nen Bikar­bo­na­te im Zwölf­fin­ger­darm ent­steht viel Koh­len­di­oxid (Pati­en­ten mit Sod­bren­nen ken­nen den Effekt, weil er auch bei Ein­nah­me alt­mo­di­scher Säurebinder/​​Antazida auftritt).
  • Der über­wie­gen­de Teil der Darm­ga­se ent­steht vor allem im Dick­darm durch die etwa 3 kg Bak­te­ri­en, die dort leben (“natür­li­che Darm­flo­ra”). Die­se leben von unver­dau­ten Spei­se­res­ten, vor allem Koh­len­hy­dra­ten, und erzeu­gen als Abfall­pro­dukt ver­schie­de­ne Gase.

Beschwer­den Blä­hun­gen (“Fla­tu­lenz”) gehö­ren zu den häu­figs­ten Beschwer­den, unter denen Men­schen immer wie­der lei­den (mehr als 50 Pro­zent aller Pati­en­ten in einer nor­ma­len Haus­arzt­pra­xis): Zum einen natür­lich wegen der unan­ge­neh­men Geruchs­be­läs­ti­gung. Zum ande­ren wegen der Schmer­zen im Bereich von Brust­korb, Ober- oder Unter­bauch, wegen Span­nungs­ge­fühl im Leib, Bläh­bauch (Gefühl von “Auf­ge­dun­sen­heit”), Bauch­kol­lern, krampf­ar­ti­gen Unter­leibs­schmer­zen, Übel­keit, Appe­tit­lo­sig­keit, Sod­bren­nen oder Auf­sto­ßen. Frau­en sind deut­lich häu­fi­ger von Fla­tu­lenz betrof­fen als Män­ner. Ursa­che: Ver­än­de­run­gen der Darm­flo­ra durch die Schwan­kun­gen im Hor­mon­sys­tem der Frau (“Hor­mon­kleid”) im Ver­lauf des Mens­trua­ti­ons­zy­klus. Vie­le Betrof­fe­ne lei­den beson­ders in den ‚Tagen vor den Tagen’ unter star­ken, oft krampf­ar­ti­gen Blähungen.

Resis­ten­te Stär­ke Tief­ge­kühl­tes Gemü­se ist wegen des hohen Vit­amin­ge­hal­tes wich­tig für unse­re Ernäh­rung. Doch gibt es ein Pro­blem: Beim Gefrie­ren ver­än­dern sich eini­ge Koh­len­hy­dra­te phy­si­ka­lisch, wodurch “resis­ten­te Stär­ke” ent­steht. Die­se kann von den kör­per­ei­ge­nen Enzy­men nicht mehr ver­daut wer­den [1]. Und steht damit voll den Bak­te­ri­en im Dick­darm zur Ver­fü­gung (die sich dar­über freu­en und mun­ter Gas bil­den). Umge­kehrt hat unver­dau­li­che Stär­ke aber auch ihre Vor­zü­ge: Sie soll im Dick­darm krebs­vor­beu­gend wirken.

The­ra­pie Die The­ra­pie ähnelt einer All­er­gie-Behand­lung. Es wird näm­lich zuerst nach jenen Lebens­mit­tel gesucht, die beson­ders häu­fig zu ver­mehr­ter bak­te­ri­el­ler Gas­bil­dung füh­ren und indi­vi­du­ell Beschwer­den aus­lö­sen oder ver­stär­ken (sie­he Lis­te). Sind sol­che Lebens­mit­tel gefun­den, zum Bei­spiel milch­zu­cker­hal­ti­ge Milch und Milch­pro­duk­te oder bestimm­te Gemü­se, gilt es, die­se zu ver­mei­den und nicht mehr zu essen. Manch­mal reicht es aber auch, nur die Men­ge zu ver­rin­gern, zum Bei­spiel bei frucht­zu­cker­hal­ti­gen Früch­ten. Hilf­reich bei der Suche und Durch­füh­rung einer sol­chen Aus­schluss-Ernäh­rung (“Eli­mi­na­ti­ons-Diät”) ist ein Ernäh­rungs­ta­ge­buch, in das ver­wen­de­te Lebens­mit­tel und Beschwer­den ein­ge­tra­gen wer­den. Ist gleich­zei­tig eine chro­ni­sche Ver­stop­fung vor­han­den, muss die­se – in Rück­spra­che mit dem Haus­arzt – behan­delt wer­den. Sonst ist kei­ne erfolg­rei­che Anti-Blä­hungs­the­ra­pie mög­lich. Die meis­ten käuf­li­chen Medi­ka­men­te gegen Blä­hun­gen besei­ti­gen nicht die Ursa­chen. Und sind des­halb – wenn über­haupt – nur für gele­gent­li­che Anwen­dung geeig­net. Man­che Mit­tel, zum Bei­spiel Aktiv­koh­le in Tablet­ten­form, sind völ­lig unwirk­sam. Sime­ti­con (als Tablet­te, Apo­the­ke) wirkt eher bei Blä­hun­gen von Magen und Ober­bauch, weni­ger bei Darm­gas­pro­ble­men. Von den pflanz­li­chen Heil­mit­tel wir­ken die Früch­te von Anis, Küm­mel, Fen­chel (ange­sto­ßen oder grob gemah­len, drei­mal täg­lich 1 Tas­se) beson­ders gut, sind jedoch nicht für eine Lang­zeit-Behand­lung geeig­net. Ande­re natur­heil­kund­li­che The­ra­pien sind drei­wö­chi­ge Ent­schla­ckungs­ku­ren mit Bio-Apfel­es­sig (zwei- bis drei­mal täg­lich auf nüch­ter­nen Magen: 1 Tee­löf­fel Apfel­es­sig mit Was­ser ein­neh­men, evtl. mit Honig süßen), oder – nach ärzt­li­cher Anwei­sung – Kolon-Hydro-The­ra­pie (“Einlauf”-Behandlung, am bes­ten wäh­rend einer Kur). Jsosto­ma S als spa­gy­ri­sches Mit­tel aus Heil­pflan­zen für Magen und Darm wird eben­falls seit Jahr­zehn­ten in der Natur­heil­kun­de ein­ge­setzt. Neu­es­te Stu­di­en zei­gen jetzt, dass funk­tio­nel­le Lebens­mit­tel, die das Bak­te­ri­um Lac­to­ba­cil­lus ent­hal­ten (soge­nann­te Pro­bio­ti­ka), Blä­hun­gen deut­lich bes­sern kön­nen. Auch bestimm­te ärzt­lich ver­ord­ne­te Anti­bio­ti­ka, zum Bei­spiel Wirk­stof­fe Rifa­xi­min, Ampi­cil­lin, Metro­nid­azol), die vom Kör­per nicht auf­ge­nom­men wer­den, ver­än­dern die Darm­flo­ra und damit auch die Gas­bil­dung nach­hal­tig. Bei Magen- und Ober­bauch­blä­hun­gen zudem wich­tig, um das Luft­schlu­cken zu ver­rin­gern: Lang­sam essen, beim Essen nicht nach­trin­ken, kei­ne Kau­gum­mis oder Bon­bons, nicht Rauchen.

Bei Blä­hun­gen soll­ten ver­suchs­wei­se ver­mie­den werden:
Boh­nen Boh­nen, Sojabohnen
Kohl­ge­mü­se Rosen­kohl, Blu­men­kohl, Rot‑, Weiß- und Chi­na­kohl, Wir­sing, Brokkoli
ande­re Gemüse Auber­gi­nen, Pepe­ro­ni, Zwiebeln
Nüs­se Baum­nüs­se, Erd­nüs­se, Hasel­nüs­se, Mandeln
Früch­te (Fructose/​Fruchtzucker) Äpfel, Bir­nen, Apri­ko­sen, Pflau­men, Pfir­si­che, Trauben
Stär­ke Kar­tof­feln, Getrei­de­pro­duk­te, Popcorn
Tief­kühl­kost stär­ke­hal­ti­ge Tief­kühl­kost (z. B. Pom­mes frites) 
künst­li­che Süßstoffe Fruc­to­se, Sor­bi­tol und ent­spre­chen­de Diätprodukte
Geträn­ke Frucht- und Trau­ben­saft, koh­le­säu­re­hal­ti­ge Geträn­ke, Bier
Lac­to­se (Milch­zu­cker) Milch, Milch­pro­duk­te (Hart­kä­se, manch­mal auch Joghurt sind trotz­dem oft möglich) 

Quel­le
[1] Hart­mei­er SH, Fried M: ‘Fla­tu­lenz’ – Abklä­rung und The­ra­pie. 2001. Schweiz Med Forum 20: 532–6.

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