Viele Menschen leiden unter Magenbeschwerden – manche sehr oft, andere nur gelegentlich. Falsche Ernährung und Stress spielen eine wichtige Rolle. Die Redewendung “Das schlägt mir auf den Magen” trifft oft den Kern des Problems. Zum Glück verschwinden die Beschwerden meist nach kurzer Zeit. Doch wehe dem, den Sie immer wieder heimsuchen. Dem können Magenschmerzen zur echten Plage werden und einen Großteil an Lebensfreude nehmen. Die folgenden Information zu den Ursachen der Beschwerden und zu dem pflanzlichen Präparat Jsostoma® S (im Folgenden nur als Jsostoma bezeichnet, ausgesprochen “Iso-stoma”) soll Ihnen helfen, sich selber zu helfen.
Wie funktioniert der Magen?
Im Prinzip ist der Magen ein erweiterter Muskelschlauch. Die Muskeln durchmischen die Nahrung und transportieren sie weiter. Im Magen finden auch wesentliche Schritte zum Abbau der Nahrung statt. Hierfür sind vor allem die Magensäure und ein eiweißspaltendes Enzym, das Pepsin, von Bedeutung. Damit diese aggressiven Substanzen nicht den Magen selbst angreifen, ist er mit einer schützenden Schleimschicht ausgestattet.
Was ist los, wenn der Magen “verstimmt” ist?
Die Bildung von Magensäure, Enzymen und Schleim sowie die Aufnahme, Durchmischung und Weitergabe von Nahrung sind fein gesteuerte Vorgänge. Sind diese nicht richtig aufeinander abgestimmt, kommt es zu Magenbeschwerden. Zu den typischen Problemen zählen:
- Völlegefühl nach dem Essen
- Appetitlosigkeit und frühes Sättigungsgefühl
- Übelkeit nach fetten, schwer verdaulichen oder anderen unverträglichen Speisen
- Unwohlsein infolge von übermäßigem Alkohol- und Nikotingenuss
- Blähungen
- Aufstoßen und Sodbrennen
- Magenschmerzen bzw. Druckgefühl im Oberbauch
- ein nervöser Magen (“Managermagen”, wenn Stress auf den Magen schlägt)
Häufigste Ursache der Magenbeschwerden
Störungen der Magenbewegung (Motilität) verzögern den Weitertransport der Nahrung. Das Essen liegt länger und oft auch “schwer” im Magen. Wird zu wenig Magensäure gebildet, kann die Nahrung nicht richtig verdaut werden. Häufiger wird jedoch zu viel Magensäure gebildet. Was die Magenprobleme auslöst, wissen die Betroffenen oft recht genau. Zu üppiges Essen oder zuviel kalte Getränke können leicht Magenbeschwerden verursachen.
Stress und Überforderung schlagen sich nicht nur auf Ihre Stimmung nieder, sondern stören empfindlich das vegetative Nervensystem, das Magen und Darm steuert. Sind Sie erst einmal “sauer”, wird es Ihr Magen bald auch sein. Bringen Sie also sich und Ihren Magen gemeinsam wieder ins Gleichgewicht. Andere Ursachen für eine Magenverstimmung können der Genuss verdorbener Nahrung (Bakterien und Bakteriengifte) oder eine Virusinfektion sein. Als unerwünschter Dauergast des Magens ist inzwischen auch das Bakterium Helicobacter pylori bekannt. Seine Anwesenheit kann bei empfindlichen Personen zur Entstehung einer Magenschleimhautentzündung bis hin zu Magengeschwüren beitragen.
Was kann ich selber für meinen Magen tun?
Zunächst einmal sollten Sie Ihre Ernährungs- und Lebensgewohnheiten durchdenken, um die für Sie relevanten Auslöser zu finden.
Was esse ich?
Essen Sie oft fett und schwer? Dann können Sie mit einer Ernährungsumstellung wahrscheinlich schon viel erreichen. Allgemein ist eine ausgewogene, in der Regel leichte Vollwertkost zu empfehlen. Die folgende Aufstellung soll Ihnen dabei helfen.
Fleisch und Fisch
• Empfehlenswert: Leichtere Fleisch- und Fischsorten (Pute, Huhn, mageres Rindfleisch, gekochter oder gegrillter naturbelassener Seefisch)
• Wenig empfehlenswert: Fette Fleisch- und Fischsorten (Schwein, Gans, Ente; Räucherlachs, Aal, Schillerlocken)
Gemüse
• Empfehlenswert: Karotten, Broccoli, Tomaten, Gurken, Zucchini, Spargel; gedünstet oder gekocht
• Wenig empfehlenswert: Hülsenfrüchte, Kohlsorten, Zwiebeln und Lauch in größerer Menge
Getreideprodukte
• Empfehlenswert: Vollkornweizen und ‑roggen, Vollkornreis
• Wenig empfehlenswert: Weißbrot, Kuchen
Gewürze
• Empfehlenswert: Frische Kräuter, pflanzliche Öle (Sonnenblumen- oder Färberdistelöl) und fettverminderte saure Sahne als Saucengrundlagen
• Wenig empfehlenswert: Fertigmischungen, Pfeffer, Senf, Ketchup, Mayonnaise
Milchprodukte
• Empfehlenswert: Joghurt, Quark, Butter- oder Magermilch
• Wenig empfehlenswert: Sahne und Vollmilch in größerer Menge
“Zwischendurch”
• Empfehlenswert: Frischobst
• Wenig empfehlenswert: Bonbons, Pralinen und andere Süßigkeiten
Getränke
• Empfehlenswert: verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte, kohlensäurearmes Mineralwasser
• Wenig empfehlenswert: Cola, Limo und andere kohlensäurehaltigen Getränke, zuckerreiche Säfte, Eistee
Welche Ernährungshinweise bei speziellen Erkrankungen besonders zu beachten sind, erfahren Sie am besten bei Ihrem Therapeuten oder einem qualifizierten Ernährungsberater. In jedem Fall gibt es zahlreiche für den empfindlichen Magen geeignete Lebensmittel. Langweilig muss ein solcher gut verträglicher Speiseplan also keineswegs sein.
Wie esse ich?
Auch die beste Ernährung hilft nichts, wenn sie hastig und ohne Genuss “hineingestopft” wird.
- Nehmen Sie sich daher Zeit zum Essen. Planen Sie Ihre Mahlzeiten ebenso in Ihren Tagesablauf mit ein, wie Sie es mit jedem anderen Termin auch machen. Benutzen Sie diese Pause, um “abzuschalten”, sich zu erholen.
- Suchen Sie sich Gesellschaft zum Essen, denn so schmeckt es besser und Sie sind nicht zum Lesen oder Fernsehen verführt.
- Kauen Sie jeden Bissen gut durch, ehe Sie ihn hinunterschlucken. Denn “gut gekaut ist halb verdaut”.
- Und schließlich: Vermeiden Sie allzu üppige Mahlzeiten, bevorzugen Sie mehrere kleine Portionen.
- Wer unter häufigem Aufstoßen leidet, sollte am späten Abend nichts mehr essen. Falls Übergewicht besteht, sollte dieses nach Rücksprache mit dem Therapeuten reduziert werden, um den Druck auf den Magen zu vermindern.
- Auch Ärger und Stress schlagen bekanntermaßen auf den Magen. Sorgen Sie zum Beispiel mit autogenem Training für Ruhezeiten und planen Sie bewusst “Zeitpuffer” in den Tag mit ein. Zudem sollten Sie auf genügend Schlaf achten. Wer sich regelmäßig und ausreichend bewegt, baut nicht nur Stress ab, sondern hilft auch seinem Magen.
Unbedingt meiden sollten Sie:
- Stress und Hektik
- Alkohol (vor allem hochprozentigen), Nikotin, Kaffee, fette und schwer verdauliche Speisen, sehr süße Speisen. Sie alle sind “Säurelocker”, die einen angegriffenen Magen sehr belasten. Dies gilt natürlich insbesondere für den nüchternen Magen. Wer also den Tag mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette beginnt, braucht sich über Magenprobleme nicht zu wundern.
- Sehr kalte Speisen und Getränke
- Bei Blähungen sollten Sie natürlich blähende Lebensmittel meiden. Hierzu gehören vor allem Kohl, Zwiebeln, Paprika, Bohnen und andere Hülsenfrüchte.
Welche Nahrungsmittel zu meiden sind, hängt aber auch von der genauen Ursache der Beschwerden ab. Hier hilft Ihnen Ihr Therapeut sicher gerne weiter.
Wann muss ich zum Arzt gehen?
Grundsätzlich empfiehlt sich eine Abklärung durch einen Therapeuten, um auszuschließen, dass die Beschwerden organische Ursachen haben.
Ein Arztbesuch ist absolut erforderlich,
- wenn Blutungen im Magen-Darm-Trakt auftreten (zum Beispiel blutiger Stuhl, blutiges Erbrechen)
- die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder die Schmerzen sehr stark sind.
Wie kann mir Jsostoma helfen?
Jsostoma reguliert die Magenfunktion bzw. ‑aktivität. Dies gilt für die Bildung der Magensäure und die Bewegungen des Magens. Das Arzneimittel wirkt entzündungshemmend und reizmildernd. Es beruhigt die Magennerven und wirkt lösend bei Krämpfen im Magen-Darm-Bereich. So können die typischen Magenbeschwerden tiefgreifend beseitigt werden.
Typische Anwendungsbereiche: Magenschleimhautentzündung, Störungen der Magen-Darm-Tätigkeit, zum Beispiel Völlegefühl und Blähungen, unter anderem nach Operationen, nach Genuss von fetten oder schwer verdaulichen Speisen sowie übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum.
Jsostoma ist ein rein pflanzliches Präparat. Es enthält Auszüge aus der Kamille, der Brechnuss, der Gelbwurz, dem Löffelkraut und anderen Heilpflanzen mit wohltuender Wirkung auf die Verdauung.
Diese Heilpflanzen werden für Jsostoma spagirisch zubereitet. Dieses spezielle Verfahren wird heute der Homöopathie zugeordnet und ist zur Gewährleistung der Arzneimittelqualität im homöopathischen Arzneibuch (HAB) niedergelegt.
Wie nehme ich Jsostoma ein?
Bei akuten Beschwerden nehmen Sie in den ersten beiden Tagen stündlich 1–2 Tabletten bis zum Eintritt der Besserung ein. Um Rückfälle zu vermeiden, empfehlen wir über 1–2 weitere Tage 3‑mal täglich 1 Tablette einzunehmen. So helfen Sie Ihrem gestressten Magen, sich wieder richtig zu erholen.
Bei chronischen Beschwerden lassen Sie 3‑mal täglich 1–2 Tabletten im Mund zergehen. Nach Rücksprache mit Ihrem Therapeuten nehmen Sie Jsostoma über längere Zeit ein.
Die Tabletten sollten Sie vorzugsweise 15–30 Minuten vor dem Essen langsam im Mund zergehen lassen. Auf diese Weise kann Jsostoma besonders gut über die Mundschleimhaut wirken. Da Jsostoma nicht geschluckt werden muss, kann es auch bei Erbrechen eingesetzt werden.
Wie gut verträglich ist Jsostoma?
Im Allgemeinen ist Jsostoma sehr gut verträglich. Es enthält keinen Alkohol, der den Magen noch zusätzlich reizen könnte. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind bisher nicht bekannt.
Wechselwirkungen von Jsostoma mit anderen Präparaten sind bislang nicht bekannt. Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, die mit Ihren Verdauungsbeschwerden in Verbindung stehen könnten, sollten Sie darüber mit Ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. Zu diesen Medikamenten gehören zum Beispiel bestimmte Rheuma- und Schmerzmittel.
Wo bekomme ich Jsostoma?
Das Arzneimittel bekommen Sie in jeder Apotheke (PZN 06310569). Jsostoma ist nicht durch Krankenkassen erstattungsfähig, wird aber dennoch – nach ärztlicher Verordnung – durch einige Krankenkassen bezahlt. Private Krankenversicherungen übernehmen überwiegend die Kosten für ärztliche verordnete Arzneimittel.
Autor
• Rainer H. Bubenzer, multi MED vision – Berliner Medizinredaktion (9. September 2014).
mehr Infos
- Blähungen (Kurze Zusammenfassung)
- Heilpflanzen für die ganzheitliche Therapie
- Die Spagyrik des Theodor Krauß als Fortführung der Mattei“schen Elektrohomöopathie
- Colon-Hydrotherapie – “Darm-Kneippen”
- Probiotika: Wie gesund sind sie wirklich
Sonderthema
Blähungen sind nicht nur unangenehm, sondern können sogar einen Herzinfarkt vortäuschen
© Kzenon, 2014, “Seniorin hat zuhause einen Herzinfarkt” (Fotolia.com, #64849322)
Oft beginnt es nach einem reichlichen Essen: Das dabei ganz normale Völlegefühl wird schnell stärker, in der Brust tritt ein beklemmendes Gefühl auf, das Herz beginnt zu rasen, manchmal sogar zu stolpern, die Betroffenen haben Luftnot, atmen rasch und flach, bekommen vor Todesangst Schweißausbrüche und ein blasses Gesicht (durch Blutdruckabfall). Oft stellen sich auch Magenschmerzen und Übelkeit ein. Der eintreffende Notarzt stellt meist die Diagnose “Verdacht auf Herzinfarkt” und weist den Patienten sofort ins Krankenhaus ein. Doch noch während der Notaufnahme verschwinden oft alle Beschwerden wie von Zauberhand, auch die Herzstrom-Messung (EKG) ist völlig normal und ein aufmerksamer Ambulanzarzt stellt vielleicht die korrekte Diagnose “Roemheld-Syndrom”.
Das Roemheld-Syndrom (Syndrom = mehrere Symptome gleichzeitig; benannt nach dem Internisten Ludwig Roemheld, der das Krankheitsbild Anfang des 20. Jahrhundert erstmals beschrieb; auch “gastrokardialer Symptomenkomplex” genannt) ist die massivste und beunruhigendste Folge von Blähungen im Magen-Darmkanal. Der scheinbare Herzinfarkt entsteht so: Eine reichliche Mahlzeit (engt den Oberbauch ein), zu viel beim Essen geschluckte Luft oder Kohlensäure (bläht den Oberbauch auf) und zu viel Bakterien-Aktivität im Dickdarm (lässt verstärkt Darmgase entstehen) blähen den Bauch auf. Die viele Luft drückt von unten gegen den Zwerchfellmuskel (= Grenze zwischen Bauch und Brustraum), auf dessen oberer Seite das Herz liegt. Dies wird dadurch angehoben und etwas nach rechts verdreht. Hierdurch verkrampfen sich reflexartig die Herzkranzgefäße, was zu akut verringerter Herzdurchblutung führt und die dramatischen Beschwerden auslöst.
Hinweis: Patienten, die häufiger, besonders nach dem Essen, ähnliche, wenn vielleicht auch schwächere Beschwerden haben, sollten einmal ihr Herz untersuchen lassen. Die Beschwerden können auch durch die sogenannte Brustenge (“Angina pectoris”) ausgelöst werden. Bei dieser Erkrankung sind die Herzkranzgefäße chronisch verengt. Und verengen sich bei Belastung oder schweren Mahlzeiten noch weiter bis die Beschwerden auftreten. Gefäßerweiternde Medikamente, zum Beispiel in Sprayform, beheben diese glücklicherweise in Sekundenschnelle.
Daten und Fakten
- Nüchterne, gesunde Menschen haben etwa 200 Milliliter Gas in Magen und Darm.
- Etwa 600 Milliliter Darmgase gehen pro Tag anal als “Darmwind” ab.
- Die normale Häufigkeit von Darmwinden liegt bei 10–20 pro Tag (bei Gesunden).
- Darmgase enthalten zu über 90 Prozent Stickstoff, ansonsten Wasserstoff oder Methan. Die Anteile von Sauerstoff und Kohlendioxid sind eher gering, weil unser Körper diese Gase über die Darmschleimhaut aufnehmen kann, verarbeitet und dann über die Lungen abatmet.
- Der unangenehme Geruch wird durch Spuren von Gasen bestimmt, die Schwefel und Indol (Substanz, die beim Eiweißabbau entsteht) enthalten.
- 5–10 Milliliter Luft gelangen bei jedem Schlucken in den Magen. Die meiste Luft wird wieder aufgestoßen, nur etwa 400 Milliliter pro Tag erreichen den Darm (bei Trinken kohlensäurehaltiger Getränke aber wesentlich mehr).
- Bei der Neutralisation des natürlicherweise extrem sauren Mageninhaltes durch die körpereigenen Bikarbonate im Zwölffingerdarm entsteht viel Kohlendioxid (Patienten mit Sodbrennen kennen den Effekt, weil er auch bei Einnahme altmodischer Säurebinder/Antazida auftritt).
- Der überwiegende Teil der Darmgase entsteht vor allem im Dickdarm durch die etwa 3 kg Bakterien, die dort leben (“natürliche Darmflora”). Diese leben von unverdauten Speiseresten, vor allem Kohlenhydraten, und erzeugen als Abfallprodukt verschiedene Gase.
Beschwerden Blähungen (“Flatulenz”) gehören zu den häufigsten Beschwerden, unter denen Menschen immer wieder leiden (mehr als 50 Prozent aller Patienten in einer normalen Hausarztpraxis): Zum einen natürlich wegen der unangenehmen Geruchsbelästigung. Zum anderen wegen der Schmerzen im Bereich von Brustkorb, Ober- oder Unterbauch, wegen Spannungsgefühl im Leib, Blähbauch (Gefühl von “Aufgedunsenheit”), Bauchkollern, krampfartigen Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Sodbrennen oder Aufstoßen. Frauen sind deutlich häufiger von Flatulenz betroffen als Männer. Ursache: Veränderungen der Darmflora durch die Schwankungen im Hormonsystem der Frau (“Hormonkleid”) im Verlauf des Menstruationszyklus. Viele Betroffene leiden besonders in den ‚Tagen vor den Tagen’ unter starken, oft krampfartigen Blähungen.
Resistente Stärke Tiefgekühltes Gemüse ist wegen des hohen Vitamingehaltes wichtig für unsere Ernährung. Doch gibt es ein Problem: Beim Gefrieren verändern sich einige Kohlenhydrate physikalisch, wodurch “resistente Stärke” entsteht. Diese kann von den körpereigenen Enzymen nicht mehr verdaut werden [1]. Und steht damit voll den Bakterien im Dickdarm zur Verfügung (die sich darüber freuen und munter Gas bilden). Umgekehrt hat unverdauliche Stärke aber auch ihre Vorzüge: Sie soll im Dickdarm krebsvorbeugend wirken.
Therapie Die Therapie ähnelt einer Allergie-Behandlung. Es wird nämlich zuerst nach jenen Lebensmittel gesucht, die besonders häufig zu vermehrter bakterieller Gasbildung führen und individuell Beschwerden auslösen oder verstärken (siehe Liste). Sind solche Lebensmittel gefunden, zum Beispiel milchzuckerhaltige Milch und Milchprodukte oder bestimmte Gemüse, gilt es, diese zu vermeiden und nicht mehr zu essen. Manchmal reicht es aber auch, nur die Menge zu verringern, zum Beispiel bei fruchtzuckerhaltigen Früchten. Hilfreich bei der Suche und Durchführung einer solchen Ausschluss-Ernährung (“Eliminations-Diät”) ist ein Ernährungstagebuch, in das verwendete Lebensmittel und Beschwerden eingetragen werden. Ist gleichzeitig eine chronische Verstopfung vorhanden, muss diese – in Rücksprache mit dem Hausarzt – behandelt werden. Sonst ist keine erfolgreiche Anti-Blähungstherapie möglich. Die meisten käuflichen Medikamente gegen Blähungen beseitigen nicht die Ursachen. Und sind deshalb – wenn überhaupt – nur für gelegentliche Anwendung geeignet. Manche Mittel, zum Beispiel Aktivkohle in Tablettenform, sind völlig unwirksam. Simeticon (als Tablette, Apotheke) wirkt eher bei Blähungen von Magen und Oberbauch, weniger bei Darmgasproblemen. Von den pflanzlichen Heilmittel wirken die Früchte von Anis, Kümmel, Fenchel (angestoßen oder grob gemahlen, dreimal täglich 1 Tasse) besonders gut, sind jedoch nicht für eine Langzeit-Behandlung geeignet. Andere naturheilkundliche Therapien sind dreiwöchige Entschlackungskuren mit Bio-Apfelessig (zwei- bis dreimal täglich auf nüchternen Magen: 1 Teelöffel Apfelessig mit Wasser einnehmen, evtl. mit Honig süßen), oder – nach ärztlicher Anweisung – Kolon-Hydro-Therapie (“Einlauf”-Behandlung, am besten während einer Kur). Jsostoma S als spagyrisches Mittel aus Heilpflanzen für Magen und Darm wird ebenfalls seit Jahrzehnten in der Naturheilkunde eingesetzt. Neueste Studien zeigen jetzt, dass funktionelle Lebensmittel, die das Bakterium Lactobacillus enthalten (sogenannte Probiotika), Blähungen deutlich bessern können. Auch bestimmte ärztlich verordnete Antibiotika, zum Beispiel Wirkstoffe Rifaximin, Ampicillin, Metronidazol), die vom Körper nicht aufgenommen werden, verändern die Darmflora und damit auch die Gasbildung nachhaltig. Bei Magen- und Oberbauchblähungen zudem wichtig, um das Luftschlucken zu verringern: Langsam essen, beim Essen nicht nachtrinken, keine Kaugummis oder Bonbons, nicht Rauchen.
Bei Blähungen sollten versuchsweise vermieden werden: | |
Bohnen | Bohnen, Sojabohnen |
Kohlgemüse | Rosenkohl, Blumenkohl, Rot‑, Weiß- und Chinakohl, Wirsing, Brokkoli |
andere Gemüse | Auberginen, Peperoni, Zwiebeln |
Nüsse | Baumnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln |
Früchte (Fructose/Fruchtzucker) | Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Pfirsiche, Trauben |
Stärke | Kartoffeln, Getreideprodukte, Popcorn |
Tiefkühlkost | stärkehaltige Tiefkühlkost (z. B. Pommes frites) |
künstliche Süßstoffe | Fructose, Sorbitol und entsprechende Diätprodukte |
Getränke | Frucht- und Traubensaft, kohlesäurehaltige Getränke, Bier |
Lactose (Milchzucker) | Milch, Milchprodukte (Hartkäse, manchmal auch Joghurt sind trotzdem oft möglich) |
Quelle
[1] Hartmeier SH, Fried M: ‘Flatulenz’ – Abklärung und Therapie. 2001. Schweiz Med Forum 20: 532–6.
Wo kann ich IsostomaS kaufen?
Das hat mir immer sofort geholfen.
Gudrun Spitta