Der Hochsommer mit all” seinen Freuden ist da. Luftig bekleidet draußen sein, schwimmen gehen – eine wunderbare Zeit, die viele genießen. Manche auch nicht, denn bei hochsommerlichen Temperaturen können sich Kreislaufprobleme oder Sommerkopfschmerzen einstellen.
Menschen mit diesen Empfindlichkeiten kennen diese häufig schon aus Erfahrung und können sich darauf einstellen und vorbeugen (ausführliche Tipps hier). Für sie, genauso wie alle anderen ist vor allem das Trinken wichtig. Denn der Körper reguliert durch sein ausgeklügeltes, feines Regulations-Wärmesystem. Bei Hitze bildet er z.B. Schweiß. Dieser legt sich als Feuchtigkeitsfilm über die Haut und wirkt abkühlend. Das Wasser, welches ausgeschieden wird, sollte dem Körper möglichst rasch wieder zur Verfügung gestellt werden. Jeder Mensch benötigt etwa 1,5 Liter Wasser täglich, im Sommer mehr – zwei bis drei Liter, je nach Aktivität oder Sonneneinfluss.
Was trinken?
Wasser ist am besten – ob gesprudelt oder still – steht es ohne Zusätze (Geschmacksstoffe) für den Körper am schnellsten zur Verfügung. Wer kein pures Wasser mag, kann z.B. frische Zitrone hinzugeben. Der frische, säuerliche Geschmack wird von vielen als angenehm empfunden. Weitere Alternativen bieten warme oder kalte Kräutertees (z.B. Malventee), Saftschorlen bei denen der Wasseranteil wesentlich höher ist als der Saftanteil (10:1). Denn: Viele Säfte enthalten hohe Zuckeranteile – diese müssen verdaut werden und können sich über den Tag verteilt zu richtigen Kalorienbomben entwickeln (Link Zucker). Alkoholhaltiges hat einen gegenteiligen Effekt und stört die Wasserausscheidung, bzw. die Selbstregulierung des Wasserhaushaltes.
Apropos Sonne: Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass unsere gesetzliche Zeit nicht der aktuellen Sonnenzeit entspricht. Wer sich nicht z.B. in die pralle “Mittagshitze” begeben will, sollte sich mit der “echten Sonnenzeit” (Sonnenzeituhr) vertraut machen (es gibt auch verschiedene brauchbare Apps): Unsere Sonne steht nicht um 12 Uhr am Zenit, sondern fast 90 Minuten später. Das Baden gehen mit Kindern nach der echten Sonnenzeit auszurichten, ist sicherlich eine gute Idee, um die Kleinen nicht der erhöhten Sonnenstrahlung auszusetzen.
Eine Binsenweisheit: Rechtzeitig Sonnenschutz auftragen, erspart einen Sonnenbrand. Angenehm ist auch helle Kleidung aus luftdurchlässigen Textilien (Baumwolle, Leinen), die nicht nur die Haut schützt, sondern den Körper unterstützt. Denn wie wir von den Beduinen aus der Wüste wissen, tragen diese mehrere Textilschichten übereinander: Sie schützen sich damit einerseits vor der intensiven UV-Strahlung und andererseits vor der Hitze.
Wen doch ein Sonnenbrand erwischt hat, hilft sich am besten auch wieder mit Wasser. Diesmal in Form von kalten Güssen: Entweder werden in der Dusche die verbrannten Hautareale mit kaltem Wasser langsam und ohne besonderen Druck gekühlt. Oder mit Umschlägen, die immer wieder in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und über die verbrannte Haut gelegt werden. Wichtig ist auch, sich in einem abgedunkelten Raum aufzuhalten, sich auszuruhen und zu trinken!
Verschiedene Tipps
Die kalten Güsse nehmen den Schmerz und tun gut. Wer gerne Heilpflanzen zur Unterstützung der Heilungen verwenden möchte, kann den Sonnenbrand mit einem Aufguss aus Kamillensud (Apothekenware) behandeln: 5 Esslöffel in eine Schüssel geben, mit heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten abgedeckt stehen lassen, die Kamillenblüten abseihen.
Erst nach der ausgiebigen Kaltwasserbehandlung wird der Kamillensud eingesetzt (dann ist er auch kalt geworden). Dazu wird ein Leinentuch (z.B. sauberes Küchenhandtuch) in den Sud eingetaucht, leicht ausgewrungen und auf die Hautareale aufgelegt. Diese Behandlung kann mehrere Male wiederholt werden, auch in den nachfolgenden Tagen.
Homöopathisches bei Sonnenbrand:
Belladonna D6: Trockene oder dampfende, rote, heiße Haut, fröstelt jedoch und verlangt nach Wärme.
Cantharis D6: Bildung von Bläschen, stark brennende Schmerzen.
Für Wasser-Muffel: Tricks zur Selbstüberlistung, um genügend zu trinken: Kräuter sind nicht nur für Speisen wichtig. Sie aromatisieren auch Wasser. Mehr: Kräuter-Wasser – Erfrischung pur.
Bei Hitze oder Wärme reagiert der eigene Körper auf seine Weise und meldet Bedürfnisse bei den Meisten früh genug an. Eine gute Idee ist immer, auf die Körpersignale hören, sich z.B. bei Schlappheit, eine Pause zu gönnen oder bei Appetitlosigkeit aufs Essen zu verzichten. Ebenso kann hilfreich sein, den gesunden Menschenverstand einzuschalten, und “die Fünfe auch mal gerade sein zu lassen”.
In diesem Sinne wünscht Heilpflanzen-Welt einen wunderschönen, sonnigen, gesunden Sommer!
weitere Infos
• Stellungnahme zur Abschaffung der Sommerzeit
• Kamille Monographie
• Kamillentee aufbrühen