Hauhechelwurzel
Hauhechel, Weiberkrieg, Driefkraut, Ononis spinosa L., ist ein Halbstrauch mit kräftiger, bis ½ m langer und oben 1–1,5 cm dicker Pfahlwurzel, die nur wenig verzweigt ist; sie ist oft unregelmäßig gestaltet, abgeflacht und mit dunkelbrauner bis schwarzer, gefurchter Rinde bedeckt. Der Holzkörper ist gelblich-weiß. Die Wurzel endet oben in einen kurzen, dicken, unterirdischen Stamm, von dem 2–5 aufrechte oder aufsteigende, 50–70 cm hohe, 2–5 mm dicke Stengel abzweigen, die rund, unten verholzt und oben krautig sind; von diesen laufen wieder zahlreiche kurze beblätterte Triebe in lange, gerade, spitze Dornen aus. Die Blätter sind klein, die unteren dreizählig, die oberen einfach; die Blattfläche der Blättchen ist häufig nur 4–5 mm lang, 2 mm breit, wird aber auch manchmal bis 2 cm lang und 1cm breit; die Blättchen sind länglich und am Rande mehr oder weniger deutlich gesägt. Die Blüten stehen ziemlich dicht an den oberen Zweigen und sind “Schmetterlingsblüten”, deren größere Blumenblätter eine schöne Rosafarbe aufweisen, während die kleineren, die Flügel, weiß sind und nur rosenfarbene Streifen besitzen.
Hauhechel ist auf trockenen Wiesen, auf Schafweiden, an Wegrändern und Waldrändern, auf unfruchtbaren Feldern, auf trockenen Hügeln durch ganz Deutschland verbreitet und stellenweise, besonders in Süddeutschland, sehr häufig.
Im Herbst wird der ganze unterirdische Teil der Pflanze, die Wurzel samt dem knorrigen Stamm, ausgegraben, nach Entfernung der oberirdischen Teile sorgfältig gewaschen und sodann ganz oder nach einer erfolgten Längsspaltung getrocknet.
Der Handelsname ist Radix Ononidis.
Beachtet beim Sammeln die in einem besonderen Merkblatt zusammengestellten allgemeinen Regeln. Schont beim Sammeln die Felder und Äcker. Geht nicht beim Sammeln in die Felder hinein, sammelt nur, was am Rande steht, reißt nicht die ganzen Pflanzen aus, wenn ihr nur die Blüten oder Blätter zu sammeln braucht. Beschädigt die Bäume nicht und reißt von ihnen keine Äste ab. Sammelt nur, wo die Pflanzen zahlreich vorkommen, laßt vereinzelte stehen, rottet sie nicht aus.
Quellen
Arzneipflanzen-Merkblätter des Kaiserlichen Gesundheitsamts / Bearb. in Gemeinschaft mit d. Arzneipflanzen-Ausschuß d. Deutschen Pharmazeut. Gesellschaft Berlin-Dahlem. Springer, Berlin, 1917.