Lesetipp: Natürliche Heilmittel und Anwendungen für pflegebedürftige Menschen

Buch­ti­tel

Das Zen­trum für Qua­li­tät und Pfle­ge hat eine The­men­rat­ge­ber-Rei­he initi­iert. Unter ande­rem, ist gemein­sam mit den Exper­tin­nen und Exper­ten der Cha­ri­té Hoch­schul­am­bu­lanz für Natur­heil­kun­de, Ber­lin, ist ein klei­nes, hilf­rei­ches Büch­lein ent­stan­den: “Natür­li­che Heil­mit­tel und Anwen­dun­gen für pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen”. Es wen­det sich an Men­schen, die in der Pfle­ge tätig sind, und die zudem alter­na­ti­ven Anwen­dun­gen auf­ge­schlos­sen sind. Dazu gehö­ren die “natür­li­chen”, d.h. pflanz­li­chen Mit­tel (Arz­nei­mit­tel, Tees, Öle, Duft­öle) oder auch natur­heil­kund­li­chen Ver­fah­ren (z.B. Kneipps Was­ser­an­wen­dun­gen, Aro­ma­the­ra­pie) bei­spiels­wei­se. Sowohl die pflanz­li­chen wie die natur­heil­kund­li­chen Anwen­dun­gen sind – rich­tig ange­wen­det – hoch­wirk­sam, heil­sam, wohl­tu­end und unter­stüt­zend bei der Pfle­ge. Und: Die Anwen­dun­gen sind ganz­heit­lich, sie wir­ken also auf Kör­per, See­le und Geist.

Als Bei­spiel des ganz­heit­li­chen Ansat­zes kön­nen Ein­rei­bun­gen genannt wer­den: Mit der Unter­stüt­zung von pflanz­li­chen Kör­perölen (Man­del- oder Oli­ven­öl) kön­nen Ein­rei­bun­gen oder Teil­kör­per­mas­sa­gen reflek­to­risch über die Haut auf Orga­ne ein­wir­ken. Die zusätz­li­che Ver­wen­dung von ein paar Trop­fen von Laven­del­öl (wirkt beru­hi­gend) oder Oran­gen­öl (bele­bend) kann zudem durch den Duft der Heil­pflan­zen posi­ti­ve Stim­mun­gen oder Emo­tio­nen her­vor­ru­fen (sie­he Aro­ma­the­ra­pie). Ein wich­ti­ger Ansatz bei der Ganz­heit­lich­keit ist die Berüh­rung und Zuwen­dung. Schließ­lich hat jeder Mensch schon ein­mal wohl­tu­en­de Berüh­run­gen erfah­ren, die beim Krank sein hel­fend sind: Kör­per­kon­takt, Strei­cheln, Mas­sie­ren, eine Hand auf­le­gen oder ein­fach das lie­be­vol­le Küm­mern tun gut.
Die von den Exper­ten aus­ge­such­ten Anwen­dun­gen befas­sen sich mit den häu­fig vor­kom­men­den Pro­ble­men im Pfle­ge­all­tag. Sie wer­den ver­ständ­lich erklärt und kön­nen ohne beson­de­re Kennt­nis­se nach­voll­zo­gen und ange­wandt wer­den. Die Anwen­dun­gen ent­stam­men der klas­si­schen Natur­heil­kun­de und haben sich in der pro­fes­sio­nel­len, pfle­ge­ri­schen Pra­xis bewährt. Sie bezie­hen sich auf häu­fig vor­kom­men­de Pro­ble­me im Pfle­ge­all­tag wie z.B. auf Appe­tit­lo­sig­keit, Flüs­sig­keits­man­gel, Mund­tro­cken­heit, eine ent­zün­de­te Mund­schleim­haut, Pro­ble­me mit tro­cke­ner Haut gene­rell, Schlaf­lo­sig­keit oder chro­ni­schen Schmerzen.

Die erläu­tern­de Vor­ge­hens­wei­se erfolgt nach einem grund­sätz­li­chen Sche­ma. Hier ein Bei­spiel zum “Frie­ren”, wel­ches bei älte­ren Men­schen häu­fig vor­kommt. Zunächst wird Grund­sätz­li­ches zum Frie­ren aus­ge­führt: Dass näm­lich die Fähig­keit des Orga­nis­mus zur Kör­per­tem­pe­ra­tur-Regu­la­ti­on bei älte­ren Men­schen nach­lässt: “Der Kör­per pro­du­ziert weni­ger Eigen­wär­me als in jün­ge­ren Jah­ren, auch der Käl­te­schutz­re­flex wie das Zit­tern ist her­ab­ge­setzt. Zusätz­lich haben älte­re Men­schen häu­fig ein ver­min­der­tes Tem­pe­ra­tur­emp­fin­den. Sie kön­nen an Unter­küh­lung lei­den, mer­ken es jedoch sel­ber nicht”, so ist nachzulesen.

Nach der Dar­stel­lung der Pro­ble­ma­tik des Frie­rens fol­gen all­ge­mei­ne Tipps wie “die Raum­tem­pe­ra­tur soll­te nicht unter 22 Grad Cel­si­us betra­gen” bei­spiels­wei­se, oder ein häu­fi­ges Ange­bot von war­men Tees oder Sup­pen (auch um den Flüs­sig­keits­haus­halt leich­ter regu­lie­ren zu kön­nen). Im Anschluss wer­den kon­kre­te natur­heil­kund­li­che Vor­schlä­ge gemacht und ihre Durch­füh­run­gen kurz beschrie­ben: Im Fal­le des “Frie­rens” sind dies Wär­me­an­wen­dun­gen (Kör­ner­kis­sen), Wech­sel­fuß­bä­der nach Kneipp, pflanz­li­che Heil­mit­tel wie die Ein­nah­me von Ingwer(Tee), Ein­rei­bun­gen mit Ros­ma­rin oder ein Ros­ma­rin-Fuß­bad. Zum Schluss eines jeden Abschnitts wer­den die Gren­zen der Natur­heil­ver­fah­ren aufgezeigt.

Klei­ne Zeich­nun­gen lockern die sehr über­sicht­li­chen und struk­tu­rier­ten Dar­stel­lun­gen auf. Das Büch­lein erhebt kei­nen Anspruch auf die umfas­sen­de Dar­stel­lung sämt­li­cher mög­li­chen Anwen­dun­gen, dazu sind die Pro­ble­me in der Pfle­ge zu umfas­send. Aber es zeigt Wege auf: Wer sich um das siche­re Anle­gen von Wickeln oder Genaue­res zu den Was­ser­an­wen­dun­gen Kneipps wis­sen will, wird mit fort­füh­ren­der Lite­ra­tur gut bera­ten sein. Auch die Pro­ble­me rund um chro­ni­sche Schmer­zen kön­nen nicht in die­sem nur 47 Sei­ten umfas­sen­dem Büch­lein umfas­send dar­ge­stellt wer­den, wes­halb das Autoren­team Hin­wei­se auf ande­re Rat­ge­ber, inter­es­san­te Inter­net­sei­ten gibt oder auf Tele­fon­num­mern von Bera­tungs­stel­len verweist.

Das Bezie­hen des The­men­rat­ge­bers “Natür­li­che Heil­mit­tel und Anwen­dun­gen für pfle­ge­be­dürf­ti­ge Men­schen” ist kos­ten­los. Bit­te eine ent­spre­chen­de Anfra­ge for­mu­lie­ren und per Mail schi­cken an [email protected]. Adres­se: Zen­trum für Qua­li­tät in der Pfle­ge, Rein­hard­stra­ße 45, 10117 Ber­lin. Tele­fon: 030–2759395‑0. Mehr unter: www.zqp.de.

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