WHO-Monographie Radix Ginseng

Radix ginseng

Definition

Radix gin­seng ist die getrock­ne­te Wur­zel von Panax gin­seng C.A. Mey­er (Ara­li­aceae) (1–5).1

1 Gedämpf­te Panax gin­seng-Wur­zel wird im japa­ni­schen Arz­nei­buch als “Roter Gin­seng (Gin­seng Radix Rubra)” auf­ge­führt (2).

Synonyme

Panax schin­seng Nees (2).

Ande­re Panax-Spe­zi­es, ein­schließ­lich P. quin­que­fo­li­us L. (Ame­ri­can gin­seng), P. notogin­seng Burk. (Sanchi gin­seng), P. pseu­dogin­seng Wall. ssp. japo­nicus Hara = P. japo­nicus C.A. Mey­er (Japa­ne­se chi­kutsu gin­seng) und P. notogin­seng ssp. hima­lai­cus (Hima­la­ya-Gin­seng) wer­den auch als “Gin­seng” bezeich­net und medi­zi­nisch ver­wen­det (6, 7). Die wis­sen­schaft­li­che Doku­men­ta­ti­on die­ser Arten reicht jedoch nicht aus, um die Erstel­lung einer Mono­gra­phie zum jet­zi­gen Zeit­punkt zu rechtfertigen.

Ausgewählte volkstümliche Namen

Cho­sen nin­jin, Gin­seng, Gin­seng­wur­zel, Hakus­an, Hakus­han, Higen­in­jin, Hong­shen, Hungs­eng, Hungs­hen, Hun­seng, Jen­seng, Jens­hen, Jin­pi, Kao-li-Seng, korea­ni­scher Gin­seng, Min­jin, Nhan Sam, Nin­jin, Nin­zin, Niuhu­an, Ori­en­ta­li­scher Gin­seng, ota­ne nin­jin, rens­hen, san-pi, shans­hen, sheng-sai-seng, shens­hais­hans­hen, shengs­hais­hen, t’ang-seng, tyo­sen­nin­zin, yakuyo nin­jin, yakuyo nin­zin, yeh-shan-seng, yuan-seng, yuans­hen (1, 2, 4–10).

Beschreibung

Ein mehr­jäh­ri­ges Kraut mit cha­rak­te­ris­ti­schen, ver­zweig­ten Wur­zeln, die sich von der Mit­te der Haupt­wur­zel in Form einer mensch­li­chen Gestalt erstre­cken. Der Sten­gel ist auf­recht, ein­fach und nicht ver­zweigt. Blät­ter ver­ti­zil­la­tiv, zusam­men­ge­setzt, zwei­glied­rig, Fie­der­blätt­chen 5, wobei die 3 End­blätt­chen grö­ßer als die seit­li­chen sind, ellip­tisch oder leicht ver­kehrt eiför­mig, 4–15 cm lang und 2–6,5 cm breit; Spit­ze spitz zulau­fend; Basis keil­för­mig; Rand gesägt oder fein zwei­zäh­nig. Im All­ge­mei­nen 1 Blatt im ers­ten Jahr mit 1 Fie­der­blatt, das jähr­lich bis zum sechs­ten Jahr hin­zu­ge­fügt wird. Blü­ten­stand eine klei­ne Ter­mi­nal­dol­de, im Früh­som­mer halb­ku­gel­för­mig. Blü­ten poly­gam, rosa. Kelch undeut­lich 5‑zähnig. Blü­ten­blät­ter 5, Staub­blät­ter 5. Frucht eine klei­ne Bee­re, fast Stein­frucht, im Herbst bei der Rei­fe rot (8).

Pflanzenmaterial von Interesse: getrocknete Wurzel

Allgemeines Erscheinungsbild

Die Haupt­wur­zel ist fusi­form oder zylin­drisch, 2,5–20 cm lang und 0,5–3,0 cm im Durch­mes­ser; äußer­lich grau-gelb; obe­rer Teil oder gan­ze Wur­zel mit spär­li­chen, fla­chen, unter­bro­che­nen und gro­ben Quer­strei­fen und deut­li­chen Längs­fal­ten; unte­rer Teil mit 2–5 ver­zweig­ten Sei­ten­wur­zeln und zahl­rei­chen schlan­ken Wur­zeln mit unauf­fäl­li­gen win­zi­gen Knöt­chen. Rhi­zo­me von 1–4 cm Län­ge und 0,3–1,5 cm Durch­mes­ser, meist ver­engt und gekrümmt, mit Adven­tiv­wur­zeln und spär­lich ein­ge­drück­ten kreis­för­mi­gen Stamm­nar­ben. Tex­tur rela­tiv hart, Bruch gelb­lich-weiß, Kam­bi­um­ring bräun­lich-gelb, stär­ke­hal­tig (1–5).

Organoleptische Eigenschaften

Far­be, gräu­lich weiß bis bern­stein­gelb; Geruch, cha­rak­te­ris­tisch; Geschmack, zunächst leicht süß­lich, dann eine leich­te Bit­ter­keit (1, 2).

Mikroskopische Merkmale

Der Quer­schnitt zeigt Kork, der aus meh­re­ren Zell­rei­hen besteht; Kor­tex schmal; Phlo­em mit Spal­ten im äuße­ren Teil und paren­chy­ma­tö­sen Zel­len, die dicht ange­ord­net und mit Harz­ka­nä­len mit gel­ben Sekre­ten im inne­ren Teil ver­streut sind; Kam­bi­um in einem Ring; Xylem­strah­len breit, Gefä­ße ein­zeln oder grup­piert in einer unter­bro­che­nen radia­len Anord­nung, und gele­gent­lich beglei­tet von nicht ver­holz­ten Fasern; Paren­chym­zel­len, die reich­lich Stär­ke­kör­ner und eini­ge weni­ge Clus­ter aus Kal­zi­um­oxa­lat ent­hal­ten (1, 3–5).

Pflanzliches Material in Pulverform

Gelb­lich-weiß; Frag­men­te von Harz­ka­nä­len, die gel­be Sekre­te ent­hal­ten; weni­ge Cal­ci­um­oxa­lat-Clus­ter (20–68 µm Durch­mes­ser) mit spit­zen Win­keln; Kork­zel­len sub­qua­dra­tisch oder poly­go­nal, mit dün­nen und gewun­de­nen Wän­den; netz­ar­ti­ge und ska­la­ri­f­or­me Gefä­ße mit einem Durch­mes­ser von 10–56 µm; Stär­ke­kör­ner ziem­lich reich­lich vor­han­den, ein­fach, sub­s­phe­ro­idal, halb­kreis­för­mig oder unre­gel­mä­ßig poly­go­nal (4–30 µm Durch­mes­ser), ein­zeln oder in Grup­pen von zwei bis vier (1–5).

Geographische Verteilung

Berg­re­gio­nen Chi­nas (Man­dschu­rei), der Demo­kra­ti­schen Volks­re­pu­blik Korea, Japans, der Repu­blik Korea und der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on (Ost­si­bi­ri­en) (7, 8). Es wird kom­mer­zi­ell haupt­säch­lich durch Anbau her­ge­stellt (6).

Allgemeine Identitätsprüfungen

Makro­sko­pi­sche und mikro­sko­pi­sche Unter­su­chun­gen, mikro­che­mi­sche Tests und dünn­schicht-chro­ma­to­gra­phi­sche Ana­ly­sen (1–5).

Reinheitsprüfungen

Mikrobiologie

Der Test auf Sal­mo­nella spp. in Radix Gin­seng-Pro­duk­ten soll­te nega­tiv sein. Die zuläs­si­gen Höchst­wer­te für ande­re Mikro­or­ga­nis­men sind wie folgt (11–13). Für die Zube­rei­tung des Abkoch­vor­gangs: aero­be Bak­te­ri­en – nicht mehr als 107/​g; Pil­ze – nicht mehr als 105/​g; Esche­ri­chia coli – nicht mehr als 102/​g. Zube­rei­tun­gen zur inne­ren Anwen­dung: aero­be Bak­te­ri­en – nicht mehr als 105/​g oder ml; Pil­ze – nicht mehr als 104/​g oder ml; Ente­ro­bak­te­ri­en und bestimm­te gram­ne­ga­ti­ve Bak­te­ri­en – nicht mehr als 103/​g oder ml; Esche­ri­chia coli-0/​g oder ml.

Fremdes organisches Material

Nicht mehr als 2% (2, 3).

Asche insgesamt

Nicht mehr als 4,2% (2).

Säureunlösliche Asche

Nicht mehr als 1% (4).

Sulfatasche

Nicht mehr als 12% (5).

Alkohollöslicher Extrakt

Nicht weni­ger als 14,0% (2).

Pestizid-Rückstände

Wird in Über­ein­stim­mung mit den natio­na­len Anfor­de­run­gen fest­ge­legt. Nor­ma­ler­wei­se beträgt der Rück­stands­höchst­wert von Aldrin und Diel­drin für Radix Gin­seng nicht mehr als 0,05 mg/​kg (13). Für ande­re Schäd­lings­be­kämp­fungs­mit­tel sie­he WHO-Richt­li­ni­en über Qua­li­täts­kon­troll­me­tho­den für Arz­nei­pflan­zen (11) und Richt­li­ni­en für die Vor­her­sa­ge der ernäh­rungs­be­ding­ten Auf­nah­me von Schäd­lings­be­kämp­fungs­mit­tel­rück­stän­den (14).

Schwermetalle

Die emp­foh­le­nen Blei- und Kad­mi­um­ge­hal­te betra­gen nicht mehr als 10 bzw. 0,3 mg/​kg in der end­gül­ti­gen Dar­rei­chungs­form des Pflan­zen­ma­te­ri­als (11).

Radioaktive Rückstände

Für die Ana­ly­se von Stron­ti­um-90, Jod-131, Cäsi­um-134, Cäsi­um-137 und Plu­to­ni­um-239 sie­he WHO-Richt­li­ni­en über Qua­li­täts­kon­troll­me­tho­den für Heil­pflan­zen (11).

Andere Reinheitsprüfungen

Che­mi­sche und was­ser­lös­li­che Extrak­ti­ons­tests sind gemäß den natio­na­len Anfor­de­run­gen festzulegen.

Chemische Tests

Mikro­che­mi­sche, dünn­schicht­chro­ma­to­gra­phi­sche und spek­tro­pho­to­me­tri­sche Metho­den wer­den für die qua­li­ta­ti­ve und quan­ti­ta­ti­ve Ana­ly­se von Gin­se­no­si­den ver­wen­det (1–5). Außer­dem ste­hen Hoch­leis­tungs-Flüs­sig­keits­ch­ro­ma­to­gra­phie (15–17) und Flüs­sig­keits­ch­ro­ma­to­gra­phie-Mas­sen­spek­tro­me­trie (18) zur Verfügung.

Cha­rak­te­ris­ti­sche Sapo­nine, bekannt als Gin­se­no­si­de, nicht weni­ger als 1,5%, berech­net als Gin­se­no­sid Rg1 (D‑Glu­co­py­ra­no­syl-6ß-Glu­co­py­ra­no­syl-20S-Pro­to­pa­na­xa­tri­ol, rela­ti­ve Mole­ku­lar­mas­se 800) (3, 5).

Chemische Hauptbestandteile

Die wich­tigs­ten che­mi­schen Bestand­tei­le sind Tri­ter­pens­a­po­nine. Mehr als 30 basie­ren auf der Dammaran­struk­tur, und eines (Gin­se­no­sid Ro) ist von Ole­a­nol­säu­re (6, 7, 17, 19) abge­lei­tet. Die Dammarans­a­po­nine sind Deri­va­te von Pro­to­pa­na­xa­di­ol oder Pro­to­pa­na­xa­tri­ol. Zu den Mit­glie­dern der ers­te­ren Grup­pe gehö­ren die Gin­se­no­si­de Ra1‑3, Rb1‑3, Rc, Rc2, Rd, Rd2 und Rh2; das (20S)-Ginsenosid Rg3 und die Mal­o­nyl-Gin­se­no­si­de Rb1, Rb2, Rc und Rd. Bei­spie­le für Pro­to­pa­na­xa­tri­ol-Sapo­nine sind die Gin­se­no­si­de Re2, Re3, Rf, Rg1, Rg2 und Rh1; das 20-Glu­co-Gin­se­no­sid Rf; und die (20R)-Ginsenoside Rg2 und Rh1. Die wich­tigs­ten sind die Gin­se­no­si­de Rb1, Rb2, Rc, Rd, Rf, Rg1 und Rg2; Rb1, Rb2 und Rg1 sind die am häu­figs­ten vorkommenden.

Dosierungsformen

Rohes Pflan­zen­ma­te­ri­al, Kap­seln und Tablet­ten von pul­ve­ri­sier­ten Dro­gen, Extrak­te, Stär­kungs­ge­trän­ke, Wei­ne und Lutsch­ta­blet­ten. An einem küh­len, tro­cke­nen Ort in gut ver­schlos­se­nen Behäl­tern auf­be­wah­ren (20).

Medizinische Anwendungen

Verwendungen, die durch klinische Daten unterstützt werden

Radix Gin­seng wird als pro­phy­lak­ti­sches und wie­der­her­stel­len­des Mit­tel zur Ver­bes­se­rung der geis­ti­gen und kör­per­li­chen Fähig­kei­ten, bei Schwä­che, Erschöp­fung, Müdig­keit und Kon­zen­tra­ti­ons­ver­lust sowie in der Rekon­va­les­zenz ein­ge­setzt (21–29).

In Arzneibüchern und in traditionellen Medizinsystemen beschriebene Verwendungen

Radix Gin­seng wur­de kli­nisch zur Behand­lung von Dia­be­tes ein­ge­setzt (1), aber es sind wei­te­re kli­ni­sche Stu­di­en erfor­der­lich. Das Medi­ka­ment wird auch bei der Behand­lung von Impo­tenz, zur Vor­beu­gung von Hepa­to­to­xi­zi­tät und bei Magen-Darm-Erkran­kun­gen wie Gas­tri­tis und Geschwü­ren ein­ge­setzt (1, 7).

In der Volksmedizin beschriebene Anwendungen, die nicht durch experimentelle oder klinische Daten belegt sind

Behand­lung von Leber­er­kran­kun­gen, Hus­ten, Fie­ber, Tuber­ku­lo­se, Rheu­ma, Schwan­ger­schafts­er­bre­chen, Unter­küh­lung, Dys­pnoe und Ner­ven­krank­hei­ten (7).

Pharmakologie

Experimentelle Pharmakologie

Die vor­ge­schla­ge­ne Wir­kungs­wei­se von Radix Gin­seng ist zwei­fach. Ers­tens hat das Medi­ka­ment eine “adap­to­ge­ne” Wir­kung (30), die eine unspe­zi­fi­sche Stei­ge­rung der kör­per­ei­ge­nen Abwehr­kräf­te gegen exo­ge­ne Stress­fak­to­ren und schäd­li­che Che­mi­ka­li­en bewirkt (31). Zwei­tens för­dert das Medi­ka­ment eine all­ge­mei­ne Ver­bes­se­rung der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Leis­tungs­fä­hig­keit (30–33).

Die Behand­lung von kul­ti­vier­ten Säu­ge­tier­zel­len, iso­lier­ten Orga­nen und Tier­mo­del­len (haupt­säch­lich Mäu­se und Rat­ten) mit Radix Gin­seng vor oder wäh­rend der Expo­si­ti­on gegen­über phy­si­schem, che­mi­schem oder psy­chi­schem Stress erhöht die Fähig­keit der jewei­li­gen Modell­sys­te­me, den schäd­li­chen Aus­wir­kun­gen ver­schie­de­ner Stress­fak­to­ren zu wider­ste­hen (31). Die­se Ergeb­nis­se wur­den in Fäl­len von Strah­len­ver­gif­tung (34–36), Virus­in­fek­ti­on und Tumor­be­las­tung (37, 38), Alko­hol- oder Tetra­chlor­koh­len­stoff­ver­gif­tung (39–41), Sau­er­stoff­man­gel und hypo­ba­ro­tem Druck (42, 43), Licht- oder Tem­pe­ra­tur­be­las­tung, emo­tio­na­lem Stress und elek­tri­schem Schock oder ein­ge­schränk­ter Bewe­gung (44, 45, 46) nach­ge­wie­sen. Der Mecha­nis­mus, über den das Medi­ka­ment sei­ne Wir­kung aus­übt, ist höchst­wahr­schein­lich über die Hypo­tha­la­mus-Hypo­phy­sen-Neben­nie­ren-Ach­se (47–49) und über sei­ne immun­sti­mu­lie­ren­de Wir­kung (50).

Intra­pe­ri­to­nea­le Ver­ab­rei­chung von Gin­seng-Sapo­nin-Frak­tio­nen oder der Gin­se­no­si­de Rb1, Rb2, Rc, Rd und Re an Rat­ten erhöh­te Serum­spie­gel von adre­no­kor­ti­ko­tro­pem Hor­mon (ACTH) und Kor­ti­kos­te­ron (51, 52). Die Vor­be­hand­lung mit Dexa­me­tha­son, das den Hypo­tha­la­mus und die Hypo­phy­sen­funk­tio­nen blo­ckiert, ver­hin­der­te die Gin­seng-Sapo­nin-ver­mit­tel­te Frei­set­zung von ACTH und Kor­ti­kos­te­ron und zeig­te dadurch, dass die Erhö­hung des Serum­kor­ti­koste­rons durch Gin­seng indi­rekt durch die Frei­set­zung von ACTH aus der Hypo­phy­se erfolgt (51, 52).

Die immun­mo­du­la­to­ri­sche Akti­vi­tät des Gin­sengs scheint zumin­dest teil­wei­se für sei­ne adap­to­ge­ne Wir­kung ver­ant­wort­lich zu sein (50, 53, 54). Alko­hol­ex­trak­te von Radix Gin­seng sti­mu­lier­ten die Pha­go­zy­to­se in vitro, waren mitogen in kul­ti­vier­ten mensch­li­chen Lym­pho­zy­ten, sti­mu­lier­ten die Pro­duk­ti­on von Inter­fe­ron und ver­stärk­ten die Akti­vi­tät der natür­li­chen Kil­ler­zel­len (55, 56). Die intra­pe­ri­to­nea­le Ver­ab­rei­chung eines Extrakts der Dro­ge an Mäu­se sti­mu­lier­te die zell­ver­mit­tel­te Immu­ni­tät gegen das Sem­li­ki-Wald­vi­rus, erhöh­te die Anti­kör­per­spie­gel gegen rote Blut­kör­per­chen und natür­li­che Kil­ler­zel­len von Scha­fen (57) und sti­mu­lier­te die Pro­duk­ti­on von Inter­fe­ron (58).

Bei Mäu­sen und Rat­ten wur­de eine Ver­bes­se­rung der kör­per­li­chen und geis­ti­gen Leis­tungs­fä­hig­keit nach ora­ler oder intra­pe­ri­to­nea­ler Ver­ab­rei­chung des Medi­ka­ments beob­ach­tet (59–63). Die ora­le Ver­ab­rei­chung von Gin­seng-Sapo­nin-Frak­tio­nen an Mäu­se erhöh­te die Aus­dau­er und ver­län­ger­te die Schwimm­zeit in Schwimm­tests (63). Zwei Stu­di­en kamen jedoch zu dem Schluss, dass Gin­seng kei­ne posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf die kör­per­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit von Mäu­sen und Rat­ten hat­te (64, 65). Die adap­to­ge­nen Wir­kun­gen von Radix Gin­seng wer­den im All­ge­mei­nen den Gin­se­no­si­den zuge­schrie­ben (66, 67). Es wur­de gezeigt, dass die Gin­se­no­si­de die Mecha­nis­men der Brenn­stoff-Homöo­sta­se wäh­rend län­ge­rer Belas­tung ver­än­dern, indem sie die Kapa­zi­tät der Ske­lett­mus­ku­la­tur zur Oxi­da­ti­on frei­er Fett­säu­ren anstel­le von Glu­ko­se für die zel­lu­lä­re Ener­gie­pro­duk­ti­on erhö­hen (59). Ande­re Bestand­tei­le von Radix Gin­seng, wie Vanil­lin- und Sali­cyl­säu­re, haben bei Rat­ten eben­falls eine “Anti-Ermüdungs”-Aktivität (68). Dar­über hin­aus wur­de die anti­oxi­da­tive Akti­vi­tät des Gin­sengs sowohl mit den Gin­se­no­si­den als auch mit den Fla­vo­no­id-Bestand­tei­len in Ver­bin­dung gebracht (31, 69). Die Gin­se­no­si­de schütz­ten das pul­mo­n­al-vas­ku­lä­re Endo­thel vor einer durch freie Radi­ka­le indu­zier­ten Ver­let­zung (69).

Mäu­se, denen Gin­seng-Extrakt oder die Gin­se­no­si­de Rb1 und Rg2 oral wäh­rend pas­si­ver Ver­mei­dungs­re­ak­ti­ons­tests ver­ab­reicht wur­den, zeig­ten eine Ver­bes­se­rung der Lern­fä­hig­keit, die durch Stress nega­tiv beein­flusst wur­de (30), und Rat­ten zeig­ten eine ver­bes­ser­te Bei­be­hal­tung des erlern­ten Ver­hal­tens (70). Die Gin­se­no­si­de Rg1 und Rb1 sind die akti­ven nootro­pen Bestand­tei­le des Medi­ka­ments (66) und ver­bes­sern sowohl bei nor­ma­len als auch bei kogni­ti­ven Tie­ren das Gedächt­nis und das Ler­nen. Die Wir­kungs­wei­se beinhal­tet eine Erhö­hung der Syn­the­se und Frei­set­zung von Ace­tyl­cho­lin und eine Sen­kung des Sero­ton­in­spie­gels im Gehirn (6). In zere­bra­len und koro­na­ren Blut­ge­fä­ßen erzeug­ten Extrak­te von Radix Gin­seng eine Vaso­dila­ta­ti­on, die den Blut­fluss im Gehirn und in den Koro­nar­ge­fä­ßen ver­bes­ser­te (71). Die gefäß­er­wei­tern­de Akti­vi­tät der Gin­se­no­si­de scheint in ers­ter Linie auf die Ent­span­nung der glat­ten Gefäß­mus­ku­la­tur zurück­zu­füh­ren zu sein. Die Gin­se­no­si­de blo­ckie­ren die ver­en­gen­de Wir­kung von Nor­ad­re­na­lin in iso­lier­ten Aor­ten­strei­fen und hem­men die Auf­nah­me von 45Ca2+ in die Mem­bran und das Sar­ko­lemm des Kanin­chen­herz­ge­we­bes. Die Hem­mung der Ca2+-Aufnahme in der Mus­kel­mem­bran trägt zum Mecha­nis­mus der Vaso­dila­ta­ti­on bei (71).

Eine Rei­he von Poly­pep­ti­den und Gly­ka­nen, die aus Radix Gin­seng iso­liert wur­den und als GP bzw. Panax­ans A‑E bezeich­net wer­den, haben bei intra­pe­ri­to­nea­ler Ver­ab­rei­chung an Mäu­se eine hypo­glyk­ämische Akti­vi­tät gezeigt (72, 73). Zwei der Gly­ka­ne, Pana­xan A und B, sti­mu­lie­ren nach­weis­lich die hepa­ti­sche Glu­ko­se­ver­wer­tung, indem sie die Akti­vi­tät von Glu­ko­se-6-Phos­phat-1-Dehy­dro­ge­na­se, Phos­pho­ry­la­se a und Phos­phofruk­to­ki­na­se erhö­hen (72). Pana­xan A beein­fluss­te weder den Plas­ma-Insu­lin­spie­gel noch die Insu­lin­sen­si­ti­vi­tät, aber Pana­xan B erhöh­te den Plas­ma-Insu­lin­spie­gel, indem es die Insu­lin­se­kre­ti­on von den Pan­kre­as­in­seln sti­mu­lier­te, und erhöh­te die Insu­lin­sen­si­ti­vi­tät wei­ter, indem es die Insu­lin­bin­dung an die Rezep­to­ren erhöh­te (72). Die Pana­xa­ne sind nach ora­ler Ver­ab­rei­chung nicht aktiv. Die Ver­ab­rei­chung von GP (intra­ve­nös oder sub­ku­tan) an Mäu­se oder Rat­ten senk­te den Blut­zu­cker- und Leber­gly­ko­gen­spie­gel (73). Radix Gin­seng ent­hält auch eine Rei­he ande­rer Bestand­tei­le mit hypo­glyk­ämischer Akti­vi­tät (72, 74). Ade­no­sin, das aus einem Was­ser­ex­trakt von Radix Gin­seng iso­liert wur­de, ver­bes­ser­te die Lipo­ge­ne­se und die zykli­sche AMP-Akku­mu­la­ti­on von Adi­po­zy­ten, und eini­ge der Gin­se­no­si­de hemm­ten die ACTH-indu­zier­te Lipo­ly­se, unter­drück­ten die insu­lin­sti­mu­lier­te Lipo­ge­ne­se und sti­mu­lier­ten die Frei­set­zung von Insu­lin aus kul­ti­vier­ten Insel­chen (72).

Die sub­ku­ta­ne Ver­ab­rei­chung eines Gin­seng-Extrakts ver­bes­ser­te das Paa­rungs­ver­hal­ten männ­li­cher Rat­ten (75). Die Dro­ge sti­mu­lier­te die Sper­ma­to­ge­ne­se bei Rat­ten (76) und Kanin­chen­ho­den wei­ter und erhöh­te die Beweg­lich­keit und das Über­le­ben von Kanin­chen­sper­ma außer­halb des Kör­pers (75).

Intra­gas­tri­sche oder intrader­ma­le Ver­ab­rei­chung eines Etha­nol­ex­trakts der Dro­ge an Rat­ten ver­min­der­te die durch Hist­amin, Pen­ta­g­as­trin, Car­bachol und vaga­le Sti­mu­la­ti­on indu­zier­te Magen­se­kre­ti­on und hemm­te Magen­ge­schwü­re, die durch Stress oder durch Pylo­rus­li­ga­tur indu­ziert wur­den (77–79).

Die leber­schüt­zen­de Wir­kung von Gin­seng wur­de in vitro und in vivo nach­ge­wie­sen (80, 81). Die intra­pe­ri­to­nea­le Ver­ab­rei­chung von Radix Gin­seng-Extrak­ten an nor­ma­le und mit Dexa­me­tha­son behan­del­te Rat­ten beein­fluss­te die Blut­che­mie nor­ma­ler Rat­ten nicht, aber sie senk­te die Aspar­tat-Ami­no­trans­fer­a­se- und Ala­nin-Ami­no­trans­fer­a­se-Wer­te bei mit Dexa­me­tha­son behan­del­ten Tie­ren und zeig­te dadurch eine leber­schüt­zen­de Wir­kung (81). Eine ande­re Stu­die zeig­te jedoch, dass eine intra­pe­ri­to­nea­le Injek­ti­on eines Metha­nol­ex­trakts von Radix Gin­seng kei­ne schüt­zen­de Wir­kung gegen die durch Tetra­chlor­koh­len­stoff indu­zier­te Hepa­to­to­xi­zi­tät bei Rat­ten hat­te (82).

Klinische Pharmakologie

Anti-Müdigkeits-Aktivität

Die Ergeb­nis­se kli­ni­scher Stu­di­en zur Mes­sung der Leis­tungs­stei­ge­rung und der anti­fa­ti­gue-Effek­te von Gin­seng­ex­trak­ten sind wider­sprüch­lich, und im All­ge­mei­nen lei­den die meis­ten Stu­di­en unter einer schlech­ten Metho­dik, dem Feh­len geeig­ne­ter Kon­trol­len und kei­ner Stan­dar­di­sie­rung der ver­wen­de­ten Gin­seng­ex­trak­te. Es wur­de über den Ein­fluss einer chro­ni­schen Radix Gin­seng-Ver­ab­rei­chung (2 g/​Tag oral über 4 Wochen) auf die Sub­strat­ver­wer­tung, die Hor­mon­pro­duk­ti­on, die Aus­dau­er, den Stoff­wech­sel und die Wahr­neh­mung der Anstren­gung wäh­rend auf­ein­an­der­fol­gen­der Tage erschöp­fen­der Übun­gen bei 11 Mari­ne­ka­det­ten berich­tet. Es wur­den kei­ne signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwi­schen der Kon­troll­grup­pe und der Grup­pe, die die Gin­seng-Sup­ple­men­tie­rung erhielt, beob­ach­tet (83). In einer wei­te­ren kli­ni­schen Stu­die mit acht Teil­neh­mern wur­de nach 7 Tagen Behand­lung kein signi­fi­kan­ter Unter­schied zwi­schen der Ver­ab­rei­chung von Pla­ce­bo und Gin­seng wäh­rend der erschöp­fen­den Belas­tung fest­ge­stellt (84). In einer ran­do­mi­sier­ten, dop­pel­blin­den Cross-over-Stu­die wur­den die Aus­wir­kun­gen von Gin­seng auf die Kreislauf‑, Atem- und Stoff­wech­sel­funk­tio­nen bei maxi­ma­ler Belas­tung bei 50 Män­nern (21–47 Jah­re alt) unter­sucht (24). Die ins­ge­samt ver­träg­li­che Arbeits­be­las­tung und die maxi­ma­le Sau­er­stoff­auf­nah­me waren nach Gin­seng-Gabe signi­fi­kant höher als bei Pla­ce­bo. Bei glei­cher Arbeits­be­las­tung waren der Sau­er­stoff­ver­brauch, die Plas­ma­l­ak­tat­spie­gel, die Belüf­tung, die Koh­len­di­oxid­pro­duk­ti­on und die Herz­fre­quenz wäh­rend des Trai­nings in der Gin­seng-Behand­lungs­grup­pe nied­ri­ger. Die Ergeb­nis­se deu­te­ten dar­auf hin, dass die Gin­seng-Prä­pa­ra­te die Arbeits­fä­hig­keit der Teil­neh­mer durch eine ver­bes­ser­te Sau­er­stoff­ver­wer­tung effek­tiv erhöh­ten (24). In einer pla­ze­bo­kon­trol­lier­ten Cross-Over-Stu­die wur­den die Aus­wir­kun­gen von Gin­seng auf die kör­per­li­che Fit­ness von 43 männ­li­chen Tri­ath­le­ten ermit­telt (25). Die Teil­neh­mer erhiel­ten zwei­mal täg­lich 200 mg eines Gin­seng-Prä­pa­rats über zwei auf­ein­an­der fol­gen­de Trai­nings­pe­ri­oden von 10 Wochen. Wäh­rend der ers­ten 10-Wochen-Peri­ode wur­den kei­ne signi­fi­kan­ten Ver­än­de­run­gen beob­ach­tet, aber Gin­seng schien den Ver­lust der kör­per­li­chen Fit­ness (gemes­sen an der Sau­er­stoff­auf­nah­me und dem Sau­er­stoff­puls) wäh­rend der zwei­ten 10-Wochen-Peri­ode zu ver­hin­dern (25). Zwei wei­te­re Stu­di­en mit Sport­lern, denen 9 Wochen lang zwei­mal täg­lich 100 mg eines stan­dar­di­sier­ten Gin­seng-Extrakts ver­ab­reicht wur­den, berich­te­ten über eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung der aero­ben Kapa­zi­tät und eine Ver­rin­ge­rung der Blut­lak­tat- und Herz­fre­quenz (26, 27), aber in kei­ner der bei­den Stu­di­en wur­den Pla­ce­bos oder Kon­trol­len ver­wen­det. Eine wei­te­re Erwei­te­rung die­ser Stu­di­en unter Ver­wen­dung von pla­ze­bo­kon­trol­lier­ten, dop­pel­blin­den Stu­di­en zeig­te eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung in der Gin­seng-Grup­pe im Ver­gleich zur Pla­ze­bo-Grup­pe (28). Ähn­li­che Ergeb­nis­se wur­den in einer ande­ren Stu­die an Sport­lern berich­tet, und die Unter­schie­de zwi­schen der Gin­seng- und der Pla­ce­bo­grup­pe hiel­ten nach der letz­ten Gin­seng-Dosie­rung etwa 3 Wochen lang an (29). Die Aus­wir­kun­gen von 1200 mg Radix Gin­seng in einer pla­ze­bo­kon­trol­lier­ten, dop­pel­blin­den Cross-Over-Stu­die an ermü­de­ten Nacht­schwes­tern wur­den unter­sucht und die Ergeb­nis­se mit Pla­ze­bo und mit den Aus­wir­kun­gen auf Kran­ken­schwes­tern, die tags­über arbei­ten, ver­gli­chen (22). Gin­seng stell­te die Bewer­tun­gen bei Tests der Stim­mung, der Kom­pe­tenz und der all­ge­mei­nen Leis­tung wie­der her, und die Stu­die kam zu dem Schluss, dass Gin­seng eine Anti-Müdig­keits-Akti­vi­tät auf­weist (22).

Wäss­ri­ge und stan­dar­di­sier­te Gin­seng­ex­trak­te wur­den in einer pla­ze­bo­kon­trol­lier­ten Dop­pel­blind­stu­die auf immun­mo­du­la­to­ri­sche Wir­kun­gen getes­tet (85). Sech­zig gesun­de Frei­wil­li­ge wur­den in drei Grup­pen zu je 20 Per­so­nen ein­ge­teilt und erhiel­ten ent­we­der ein Pla­ce­bo oder 100 mg wäss­ri­gen Gin­seng-Extrakt oder 100 mg stan­dar­di­sier­ten Gin­seng-Extrakt, alle 12 Stun­den über 8 Wochen hin­weg. Die von den Frei­wil­li­gen ent­nom­me­nen Blut­pro­ben zeig­ten eine Erhö­hung der Che­mo­ta­xis der poly­morph­ker­ni­gen Leu­ko­zy­ten, des pha­go­zy­ti­schen Index und der Gesamt­zahl der T3- und T4-Lym­pho­zy­ten nach 4 und 8 Wochen Gin­seng-The­ra­pie im Ver­gleich zur Pla­ce­bo-Grup­pe. Die Grup­pe, die den stan­dar­di­sier­ten Extrakt erhielt, erhöh­te auch ihr T4 : T8-Ver­hält­nis und die Akti­vi­tät der natür­li­chen Kil­ler­zel­len. Die Schluss­fol­ge­rung die­ser Stu­die war, dass der Gin­seng-Extrakt das Immun­sys­tem des Men­schen sti­mu­lier­te und dass der stan­dar­di­sier­te Extrakt wirk­sa­mer war als der wäss­ri­ge Extrakt (85).

Psychomotorik

In einer dop­pel­blin­den, pla­ze­bo­kon­trol­lier­ten kli­ni­schen Stu­die wur­de die Wir­kung von stan­dar­di­sier­tem Gin­seng-Extrakt (100 mg zwei­mal täg­lich über 12 Wochen) auf die psy­cho­mo­to­ri­sche Leis­tung bei 16 gesun­den Per­so­nen unter­sucht (23). Ver­schie­de­ne Tests der psy­cho­mo­to­ri­schen Leis­tung erga­ben eine güns­ti­ge Wir­kung auf die Auf­merk­sam­keit, die Ver­ar­bei­tung, die inte­grier­te Sen­so­mo­to­rik und die audi­to­ri­sche Reak­ti­ons­zeit. Die Stu­die kam zu dem Schluss, dass das Medi­ka­ment dem Pla­ce­bo bei der Ver­bes­se­rung bestimm­ter psy­cho­mo­to­ri­scher Funk­tio­nen bei gesun­den Per­so­nen über­le­gen war (23).

Antidiabetische Aktivität

Radix Gin­seng hat in kli­ni­schen Stu­di­en sowohl bei insu­lin­ab­hän­gi­gen als auch bei nicht insu­lin­ab­hän­gi­gen Dia­be­ti­kern posi­ti­ve Wir­kun­gen gezeigt (86, 87). Die ora­le Ver­ab­rei­chung von Gin­seng-Tablet­ten (200 mg täg­lich über 8 Wochen) an 36 nicht insu­lin­ab­hän­gi­ge Pati­en­ten führ­te zu einer erhöh­ten Stim­mung, einer Ver­bes­se­rung der kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit, einer Sen­kung des Nüch­tern­blut­zu­cker­spie­gels und des ami­no­ter­mi­na­len Serum­pro­pep­tids vom Typ III Pro­kol­la­gen und einer Sen­kung des gly­kier­ten Hämo­glo­bins (87).

Impotenz

Gin­seng­ex­trak­te ver­bes­sern die Sper­mi­en­pro­duk­ti­on bei Män­nern und kön­nen bei der Behand­lung von Impo­tenz von Nut­zen sein (32). Es wird ange­nom­men, dass die Gin­se­no­si­de, die die akti­ven Kom­po­nen­ten zu sein schei­nen, den Pro­lak­tin­spie­gel im Blut sen­ken und dadurch die Libi­do erhö­hen (32). In einer kli­ni­schen Stu­die wur­den 90 Pati­en­ten mit erek­ti­ler Dys­funk­ti­on mit Gin­sengs­apo­ninen (600 mg oral pro Tag) behan­delt. Die Behand­lung ver­bes­ser­te Steif­heit, Tumes­zenz und Libi­do, nicht aber die Häu­fig­keit des Koitus (88).

Kontraindikationen

Kei­ne (21, 50, 89, 90).

Warnungen

Kei­ne Infor­ma­tio­nen verfügbar.

Vorsichtsmaßnahmen

Allgemein

Dia­be­ti­ker soll­ten vor der Ein­nah­me von Radix Gin­seng einen Arzt kon­sul­tie­ren, da die Gin­seng-Ein­nah­me den Blut­zu­cker­spie­gel leicht sen­ken kann (86, 87).

Medikamentöse Wechselwirkungen

Es gibt zwei Berich­te über eine Wech­sel­wir­kung zwi­schen Radix Gin­seng und Phen­el­zin, einem Monoa­min­oxi­da­se-Inhi­bi­tor (91, 92). Die kli­ni­sche Bedeu­tung die­ser Wech­sel­wir­kung wur­de nicht bewertet.

Wechselwirkungen zwischen Medikament und Labortest

Kei­ne berichtet.

Karzinogenese, Mutagenese, Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit

Radix Gin­seng ist in vitro weder kar­zi­no­gen noch muta­gen und hat kei­ne Aus­wir­kun­gen auf die Frucht­bar­keit (90).

Schwangerschaft: teratogene Wirkungen

Radix Gin­seng ist in vivo nicht tera­to­gen (90).

Schwangerschaft: nicht teratogene Wirkungen

Die Sicher­heit von Radix Gin­seng für die Anwen­dung in der Schwan­ger­schaft wur­de nicht nachgewiesen.

Stillende Mütter

Die Aus­schei­dung von Radix Gin­seng-Ver­bin­dun­gen in die Mut­ter­milch und ihre Aus­wir­kun­gen auf das Neu­ge­bo­re­ne sind nicht nachgewiesen.

Pädiatrische Verwendung

Die Sicher­heit und Wirk­sam­keit der Anwen­dung von Radix Gin­seng bei Kin­dern wur­de nicht nachgewiesen.

Unerwünschte Reaktionen

Ver­schie­de­ne For­scher, die Radix Gin­seng-Extrak­te mit kon­ven­tio­nel­len toxi­ko­lo­gi­schen Metho­den in fünf ver­schie­de­nen Tier­mo­del­len unter­sucht haben, berich­te­ten über kei­ne aku­te oder chro­ni­sche Toxi­zi­tät des Extrakts (89, 90, 93).

Auf der Grund­la­ge der lan­gen Anwen­dung von Radix Gin­seng und der rela­ti­ven Sel­ten­heit signi­fi­kan­ter nach­weis­ba­rer Neben­wir­kun­gen wur­de der Schluss gezo­gen, dass die Anwen­dung von Radix Gin­seng nicht mit ernst­haf­ten Neben­wir­kun­gen ver­bun­den ist, wenn es in der emp­foh­le­nen Dosis ein­ge­nom­men wird (90, 93). In der offe­nen Stu­die von Sie­gel mit 133 Pati­en­ten, die gro­ße Men­gen Gin­seng ein­nah­men, wur­de jedoch berich­tet, dass Gin­seng zu Blut­hoch­druck, Ner­vo­si­tät, Reiz­bar­keit, Durch­fall, Haut­aus­schlä­gen und Schlaf­lo­sig­keit führt, die zusam­men als Gin­seng-Miss­brauchs­syn­drom (GAS) bezeich­net wur­den (94). Die kri­ti­sche Ana­ly­se die­ses Berichts hat gezeigt, dass es kei­ne Kon­trol­len oder Ana­ly­sen gab, um die Art des ein­ge­nom­me­nen Gin­sengs oder die Bestand­tei­le des ein­ge­nom­me­nen Prä­pa­rats zu bestim­men, und dass eini­ge der ein­ge­nom­me­nen Men­gen ein­deu­tig über­höht waren (bis zu 15 g pro Tag, wobei die emp­foh­le­ne Tages­do­sis 0,5–2 g beträgt) (50, 90, 95). Wenn die Dosis auf 1,7 g/​Tag gesenkt wur­de, waren die Sym­pto­me des “Syn­droms” sel­ten. Daher ist die ein­zi­ge Schluss­fol­ge­rung, die sich aus der Sie­gel-Stu­die vali­de ablei­ten lässt, dass die über­mä­ßi­ge und unkon­trol­lier­te Ein­nah­me von Gins­eng­pro­duk­ten ver­mie­den wer­den soll­te (90). Ein Fall von Gin­seng-asso­zi­ier­ter zere­bra­ler Arte­ri­itis wur­de bei einem Pati­en­ten berich­tet, der eine hohe Dosis eines Etha­nol­ex­trakts aus Gin­seng­wur­zel (etwa 6 g in einer Dosis) zu sich nahm (96). Aller­dings wur­den auch hier Art und Men­ge des Gin­seng-Extrakts nicht ange­ge­ben. Es wur­den zwei Fäl­le von Mydria­sis und Akkom­mo­da­ti­ons­be­schwer­den sowie Schwin­del nach der Ein­nah­me hoher Dosen (3–9 g) eines nicht näher spe­zi­fi­zier­ten Gins­eng­prä­pa­rats berich­tet (97).

Östro­gen­ähn­li­che Neben­wir­kun­gen wur­den sowohl bei prä- als auch bei post­me­no­pau­sa­len Frau­en nach der Ein­nah­me von Gin­seng berich­tet. Sie­ben Fäl­le von Mast­al­gie (98–100) und ein Fall von vagi­na­len Blu­tun­gen bei einer post­me­no­pau­sa­len Frau (101) wur­den nach der Ein­nah­me von nicht spe­zi­fi­zier­ten Gin­seng-Prä­pa­ra­ten berich­tet. Es wur­de auch über eine erhöh­te Libi­do bei prä­me­no­pau­sa­len Frau­en berich­tet (100). Spe­zi­fi­sche Stu­di­en zu mög­li­chen hor­mo­nel­len Neben­wir­kun­gen von Gin­seng wur­den mit einem stan­dar­di­sier­ten Gin­seng­ex­trakt durch­ge­führt (102–104). Unter phy­sio­lo­gi­schen Bedin­gun­gen gibt es kei­ne Wech­sel­wir­kung des Gin­seng­ex­trakts mit zyto­so­li­schen Östro­gen­re­zep­to­ren, die aus der rei­fen Rat­ten­ge­bär­mut­ter iso­liert wur­den, oder mit Pro­ges­te­ron­re­zep­to­ren aus dem mensch­li­chen Myo­me­tri­um (102). Dar­über hin­aus haben kli­ni­sche Stu­di­en gezeigt, dass ein stan­dar­di­sier­ter Gin­seng-Extrakt kei­ne Ver­än­de­rung des männ­li­chen und weib­li­chen Hor­mon­sta­tus bewirkt (103, 104).

Posologie

Wenn nicht anders ver­ord­net, täg­li­che Dosis (mor­gens ein­ge­nom­men): getrock­ne­te Wur­zel 0,5–2 g durch Abko­chen; die Dosen ande­rer Prä­pa­ra­te soll­ten ent­spre­chend berech­net wer­den (21, 23, 89).

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Quel­le
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zusätz­li­che Infos
Posi­­tiv-Mono­­­gra­­phie der Kom­mis­si­on E von BGA/​​BfArM.
Bild­nach­weis
• Man­fred Schüt­ze (pixelio.de, 89946).

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