Hermetisch Versiegeln

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Her­me­tisch Ver­sie­geln (Sigil­la­tio her­me­ti­ca) hieß bei den Alten die luft­dich­te Ver­schlie­ßung eines Gla­ses durch Zuschmel­zen sei­ner Mün­dung. Zu die­ser Absicht erweicht man den Hals bei all­mäh­lig ver­stärk­ter Hit­ze, dehnt den erweich­ten Theil des Hal­ses aus, dre­het ihn etli­che Mahl um, reißt ihn am ver­dün-nets­ten Thei­le ab, und schmilzt in der Flam­me ent­we­der ein Knöpf­chen dar­an, oder schlägt die ver­dünn­te Spit­ze mit einem glü­hen­den Ham­mer zusam­men, damit in bei­den Fäl­len die fei­ne Oeff­nung sich schlie­ße. Auch wird die Mün­dung luft­dicht ver­schlos­sen, wenn der erweich­te Hals mit der Schee­re abge­schnit­ten wird. In neu­ern Zei­ten hat man auch and­re Ver­küt-tun­gen der Mün­dun­gen der Glä­ser her­me­tisch ver­sie­gelt genannt, wie­wohl uneigentlich.