Johannisbeerribizel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Johan­nis­beer­ri­bi­zel, Ribes rubrum, L. [Zorn. pl. med. Tab. 78.] mit glat­ten, hän­gen­den Bee­ren­trau­ben, und ziem­lich plat­ten Blu­men, ein sta­chel­lo­ser, bis zehn Schuh hoher, auf ber­gich­ten, buschich­ten Plät­zen ein­hei­mi­scher, in unsern Gär­ten häu­fi­ger Strauch, wel­cher im Mai grün­gelb­licht blüht.

Der aus den nach Johan­nis rei­fen­den rothen, röth­li­chen und wei­ßen Bee­ren gepreß­te Saft (succ. ribi­um rubr.), wel­cher außer Schleim, fast zu glei­chen Thei-len Zitron- und Apfel­säu­re ent­hält, wird ent­we­der vor sich auf­be­wahrt, und zu die­ser Absicht am bes­ten, um die Schim­mel­ver­derb­nis zu ver­hü­ten, mit Koh­len­pul­ver etli­che Stun­den diger­irt, dann durch­ge­sei­het und mit etwas Baum­öl über­gos­sen in einer ver­schlos­se­nen glä­ser­nen Fla­sche hin­ge­stellt; oder man dickt ihn in einem stein­zeug­nen Gefä­ße vor sich oder mit einem Ach­tel Zucker ver­setzt zur Honig­di­cke (rhob. ribi­um), oder, mit sechs Sie­ben­tel Zucker ver­mischt, bis zur Ver­damp­fung des vier­ten Theils zur Mar­me­la­de ein (gela­ti­na ribi­um rubrorum), oder löset zu letz-term Bie­hu­fe in zehn Thei­len des bis zum Sie­den erhitz­ten Saf­tes sech­zehn Thei­le Zucker auf.

Die Wirk­sam­keit die­ser Bee­ren und ihrer Zube­rei­tun­gen in inflamm­a­to­ri­schen und gal­lich­ten Beschwer­den ist vor­züg­lich, so wie sie über­haupt als Kühl­mit­tel im Som­mer unter Geträn­ke dien­lich sind.