Gesundheit durch Heilpflanzen-Presssäfte

Pur­pur­son­nen­hut (Echinacea pur­pu­rea)

Pflan­zen-Heil­mit­tel in Form von Trop­fen, Kap­seln, Tees oder äthe­ri­schen Ölen kennt jeder. Fast unbe­kannt ist, dass es Dut­zen­de wich­ti­ger Heil­pflan­zen auch als Press­säf­te gibt. “Gera­de die als Arz­nei­mit­tel zuge­las­se­nen Säf­te ver­kör­pern das Prin­zip ‘Natur pur’ in idea­ler Form”, sagt Heil­pflan­zen­ex­per­te und Apo­the­ker Dr. Thi­lo Haß­ler (Mag­stadt bei Stutt­gart), “da sie alle natür­li­chen Wirk­stof­fe einer Heil­pflan­ze ent­hal­ten. Des­halb hel­fen sie beson­ders gut, gesund zu wer­den oder zu bleiben”.

Alle ver­wen­de­ten Heil­pflan­zen (z.B. Löwen­zahn, roter Son­nen­hut) stam­men aus Bio-Anbau, her­ge­stellt ohne che­mi­schen Dün­ger oder gif­ti­ge Pflan­zen­schutz­mit­tel. Nach Zer­klei­ne­rung wer­den die Pflan­zen­tei­le gepresst, dann der Saft kurz erhitzt (um Kei­me abzu­tö­ten) und ohne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe oder Alko­hol abge­füllt. So ent­hält er prak­tisch alle natür­li­chen Heil­stof­fe wie in der Pflan­ze auch. Anders als z.B. alko­ho­li­sche Pflan­zen­aus­zü­ge, die kei­ne was­ser­lös­li­chen Wirk­stof­fe ent­hal­ten. Da es sich um Arz­nei­mit­tel (rezept­frei) han­delt, müs­sen Bei­pack­zet­tel über Anwen­dung, Wir­kun­gen oder Neben­wir­kun­gen. Heil­pflan­zen-Press­säf­te gibt’s nur in Reform­häu­sern oder Apo­the­ken (1 Fla­sche á 200ml kos­tet ca. € 5,80).

Weiß­dorn stärkt die Herz-Mus­kel­kraft, stei­gert die Herz-Durch­blu­tung. Und hilft so bei leich­ter Herz­schwä­che (leich­tes Druck- oder Beklem­mungs­ge­fühl in der Herz­ge­gend, rasche­res “Aus-der-Pus­te-Kom­men” als in jün­ge­ren Jah­ren) – gera­de auch an hei­ßen Sommertagen.

Knob­lauch, Bär­lauch, Zwie­bel sen­ken gefähr­li­che Blut­fett­wer­te, erwei­tern Arte­ri­en und ver­rin­gern Blut­hoch­druck (alles senkt die Gefahr von Arte­ri­en­ver­kal­kung und Herzinfarkt).

Roter Son­nen­hut sti­mu­liert die Abwehr­zell-Bil­dung, beugt so Infek­ten vor. Emp­feh­lens­wert in Kom­bi­na­ti­on mit Ace­ro­la-Kirsch­saft (=Vit­amin-C-reichs­te Frucht überhaupt).

Spitz­we­ge­rich, Huf­lat­tich Ihre Schleim­stof­fe lin­dern Hus­ten­reiz, las­sen Ent­zün­dun­gen der Mund- und Rachen­schleim­haut leich­ter abklingen.

Thy­mi­an ist mit das wich­tigs­te pflanz­li­che Hus­ten­mit­tel, wirkt krampf- und schleim­lö­send und anti­bak­te­ri­ell. Beson­ders geeig­net bei ver­schleim­ten Hus­ten (z.B. chro­ni­sche Raucher-Bronchitis).

Kar­tof­fel bin­det Magen­säu­re, lin­dert Sodbrennen.

Löwen­zahn ‑Bit­ter­stof­fe för­dern die Gal­len­saft­bil­dung, ver­bes­sern so die Fett­ver­dau­ung (bei Ver­dau­ungs­schwä­che mit Auf­sto­ßen, Blä­hungs­ge­fühl, Völlegefühl).

Arti­scho­cke erhöht den Gal­len­fluss, wirkt Cho­le­ste­rin-sen­kend (mind. 3 Mona­te einnehmen).

Brenn­nes­sel hat harn­trei­ben­de Wir­kung (gut z.B. bei Bla­sen­ent­zün­dung oder zur Nierenstein-Vorbeugung).

Johan­nis­kraut lin­dert Angst, inne­re Unru­he, depres­si­ve Stim­mung (auch bei Regelbeschwerden).

Anwendungstipps

  • Ein Behand­lungs­zy­klus soll­te je nach Prä­pa­rat 4–6 Wochen dau­ern, er kann bis zu 4x im Jahr wie­der­holt werden.
  • Neh­men Sie jeweils 1 Ess­löf­fel Heil­pflan­zen-Press­saft 3x täg­lich 15 Minu­ten vor dem Essen ein (so tritt die Wir­kung am schnells­ten ein). Beach­ten Sie auch den Beipackzettel.
  • Kei­ne Heil­pflan­zen­press­säf­te bei Schwan­ge­ren und Stil­len­den – mög­li­che Neben­wir­kun­gen sind nicht untersucht.
  • Ange­bro­che­ne Fla­schen immer im Kühl­schrank auf­be­wah­ren, inner­halb von 2–3 Wochen aufbrauchen.
  • Sie kön­nen auch ver­schie­de­ne Säf­te gleich­zei­tig benut­zen. Las­sen Sie sich am bes­ten vom Apo­the­ker oder im Reform­haus beraten.
  • Pflan­zen-Press­saft kann ent­we­der pur oder ver­dünnt mit Was­ser oder Tee ein­ge­nom­men werden.
deut. Name lat. Name ver­wen­de­te Teile
Löwen­zahn Tar­a­xa­cum officinale Kraut und Wurzeln
Arti­scho­cke Cyn­a­ra scolymus Blü­ten­knos­pen
Bär­lauch Alli­um ursinum Kraut
Brenn­nes­sel Urti­ca urens Kraut
Huf­lat­tich Tus­si­la­go farfara Blät­ter
Johan­nis­kraut Hyperi­cum perforatum Kraut
Kar­tof­fel Sola­n­um tuberosum Kar­tof­fel
Knob­lauch Alli­um sativa Zwie­beln
Roter Son­nen­hut Echinacea angusti­fo­lia Kraut
Spitz­we­ge­rich Plant­ago lanceolata Kraut
Thy­mi­an Thy­mus vulgaris Kraut
Weiß­dorn Cra­tae­gus oxyacantha Blät­ter und Blüten
Zwie­bel Alli­um cepa Zwie­bel

Autor
• Rai­ner H. Buben­zer, Heil­pflan­­zen-Welt (2004).
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