Weißdorn-Früchte ernten

Weiß­dorn­früch­te (Cra­ta­gi fruc­tus)

Die Weiß­dorn-Früch­te (Cra­tae­gi fruc­tus) sind reif. Mit­te bis Ende Sep­tem­ber leuch­ten die klei­nen Früch­te tief­rot – höchs­te Zeit für die Ern­te. Weiß­dorn-Früch­te kön­nen zu einem Frisch­saft gepresst, gekocht (Rezept Chut­ney) oder zu einem Likör ver­ar­bei­tet werden.

Weiß­dorn­früch­te am Strauch

Wer das Glück hat auf dem Lan­de zu leben, kann in die­sem Jahr aus dem Vol­len schöp­fen. Die Weiß­dorn-Ern­te ist gut in die­sem Jahr. Es emp­fiehlt sich zum Pflü­cken alte Klei­dung und Hand­schu­he anzu­zie­hen. Wie der Name der Heil­pflan­ze schon hin­weist, ver­sucht sich die Heil­pflan­ze mit Dor­nen zu schüt­zen. Sie ist zwar nicht wehr­haft wie man­che Hage­but­ten­sträu­cher, doch immer­hin. Emp­find­li­che Men­schen soll­ten sich schüt­zen. Und: Weiß­dorn-Früch­te soll­ten gene­rell nur an Orten gepflückt wer­den, die fern­ab von Auto­bah­nen oder viel­be­fah­re­nen Stra­ßen in den Weiß­dorn­bü­schen hän­gen. So sind sie ver­träg­lich und nicht umwelt­be­las­tet. Das sel­be gilt übri­gens für Fel­der, die von Bau­ern inten­siv mit Gül­le oder Pes­ti­zi­den bear­bei­tet wer­den. Der­ar­ti­ge Weiß­dorn­bü­sche sind eben­falls zu mei­den, denn sonst könn­ten sich die Gesund­heit för­dern­den Wir­kun­gen des Weiß­dorns leicht ins Gegen­teil verkehren.

Likör-Herstellung:

Weiß­dorn-Likör im Ansatz

Die Weiß­dorn-Früch­te sind etwas müh­sam zu pflü­cken, vie­le hän­gen ver­ein­zelt, wes­halb sich die Kör­be oder Eimer nur lang­sam fül­len. Ein Pfund wird min­des­tens gebraucht, um zum Bei­spiel einen fei­nen Weiß­dorn-Likör anzusetzen.

Nach dem Pflü­cken wer­den von den Früch­ten die Sti­le abge­zo­gen und auf ihre Brauch­bar­keit hin über­prüft. Früch­te mit schwar­zen, schlech­ten Stel­len wer­den aus­sor­tiert. Die ein­wand­frei­en wer­den in einer Schüs­sel gesam­melt. Gebraucht wird ent­we­der eine groß­hal­si­ge Fla­sche (Milch­fla­schen, die es im Han­del immer noch zu kau­fen gibt, sind gut geeig­net) oder in ein ver­schließ­ba­res Weck­glas, um den Likör anzu­set­zen. 300 Gramm brau­ner oder weis­ser Kan­dis­zu­cker wer­den in die Fla­sche gefüllt. Dar­auf kom­men eine drit­te Vanil­le­n­scho­te und die Weiß­dorn­früch­te. Auf­ge­füllt wird die Fla­sche ent­we­der mit Wod­ka oder Korn, je nach Geschmack. Die Früch­te soll­ten mit dem Alko­hol bedeckt sein. Anschlie­ßend bekommt die Fla­sche ein son­ni­ges Plätz­chen zum Bei­spiel auf einem Fens­ter­brett und wird jeden Tag ein­mal auf den Kopf gestellt. So löst sich der Kan­dis auf und die Früch­te wer­den regel­mäs­sig bewegt. Die Früch­te geben schon inner­halb von ein paar Stun­den ihre fri­sche, rote Far­be ab. Des­halb sehen sie kurz dar­auf eher gelb­lich aus, der Alko­hol hat dann schon die Far­be ange­nom­men. Der Likör muss nun etwa vier bis sechs Wochen im Licht zie­hen. Danach wer­den die Früch­te durch ein Sieb abge­seiht, der fer­ti­ge Likör in eine sau­be­re Fla­sche umge­füllt. Auf Ihr Wohl!

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt, 09.02.2012.
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