Colon-Hydrotherapie – “Darm-Kneippen”

Indi­sche Sen­nes­früch­te (Cas­sia angusti­fo­lia)

Geht es dem Darm gut, fühlt sich der Mensch wohl und gesund. Denn: Der Darm ist mehr als nur ein kom­ple­xes Ver­dau­ungs­or­gan – er ist zen­tra­ler Haupt­sitz des Immun­sys­tems oder umfasst nach Gehirn und Rücken­mark die größ­te Ansamm­lung von Ner­ven­ge­we­be im Kör­per (“Darm­hirn”). Wegen sei­ner offen­sicht­li­chen Bedeu­tung für die Gesund­heit wur­de Darm­rei­ni­gung mit Ein­läu­fen oder Klis­tie­ren in sämt­li­chen Kul­tu­ren betrie­ben. Auch in der moder­nen Natur­heil­kun­de hat die Darm­spü­lung wegen ihrer gesund­heits­för­dern­den Wir­kung einen fes­ten Platz. Die Colon-Hydro-The­ra­pie (CHT) ist eine moder­ne, maschi­nell gestütz­te Vari­an­te des Darmeinlaufs.

Klis­tier

Jeder Mensch weiss wie stö­rend Blä­hun­gen, wie quä­lend Ver­stop­fun­gen oder wie beun­ru­hi­gend häu­fi­ge Durch­fäl­le sein kön­nen. Die ers­ten unan­ge­neh­men Erfah­run­gen mit dem Darm machen Men­schen schon früh: Zum Bei­spiel alle Neu­ge­bo­re­nen – sobald die Besied­lung ihres Darms mit Mikro­or­ga­nis­men statt­fin­det. Dies ver­ur­sacht immer wie­der Krämp­fe und Blä­hun­gen. Babys schrei­en dann vor Schmer­zen, sehr zum Leid­we­sen der ver­un­si­cher­ten Eltern, die oft nicht ahnen, was da gera­de pas­siert. Mit zuneh­men­dem Alter gehö­ren auch funk­tio­nel­le Magen-Darm­stö­run­gen zu den nicht gera­de sel­te­nen Lebens­um­stän­den: Sie kön­nen bei­spiels­wei­se nach “schwe­rem” Essen auf­tre­ten. Häu­fi­ge­re oder gar durch­ge­hen­de Beschwer­den bezie­hungs­wei­se Schmer­zen kön­nen in Lebens­mit­tel-Unver­träg­lich­kei­ten (Lak­to­se und ande­res) oder den sel­te­ne­ren All­er­gien begrün­det sein. Jen­seits die­ser funk­tio­nel­len fin­det sich die Palet­te der vie­len Darm­er­kran­kun­gen, sei­en es Infek­tio­nen, chro­nisch-ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn oder Coli­tis ulce­ro­sa und Tumor­er­kran­kun­gen. Des­halb müs­sen häu­fi­ge oder schwe­re Stö­run­gen der Magen-Darm­funk­tio­nen – zum Bei­spiel Blä­hun­gen, Ver­stop­fung, Durch­fall, Schleim- oder Blut­ab­son­de­run­gen – immer ernst­ge­nom­men wer­den: Sie kön­nen ein Hin­weis auf eine schwe­re Erkran­kung sein.

Einläufe: Ein uraltes Verfahren

Der Dick­darm ist schon seit Urzei­ten Ziel the­ra­peu­ti­scher Maß­nah­men – sei­ne gute Erreich­bar­keit des Darms wur­de schon früh genutzt, um bei­spiels­wei­se Ein­läu­fe zu machen. Die­se wur­den bei chro­ni­schen Ver­stop­fun­gen ein­ge­setzt oder – mit heil­sa­men Zusät­zen – ver­se­hen, um Bauch­schmer­zen oder Unter­leibs­krämp­fe zu lin­dern. Auch die regel­mäs­si­ge Darm­rei­ni­gung als gesund­heits­er­hal­ten­de Mass­nah­me zu Beginn von Kuren oder wei­ter­lei­ten­den medi­zi­ni­schen The­ra­pien ist gut doku­men­tiert. Die Ägyp­ter imi­tier­ten bei­spiels­wei­se den Ibis-Vogel, der mit sei­nem lan­gen Schna­bel Was­ser in sein Rek­tum ein­führ­te. In der tra­di­tio­nel­len, schwarz­afri­ka­ni­schen Medi­zin wur­den Tier­hör­ner oder aus­ge­höhl­te Fla­schen­kür­bis­se zur Ein­lei­tung von Was­ser in den Darm ver­wen­det. Und in Euro­pa waren Ein­läu­fe etwa im 17. Jahr­hun­dert in geho­be­nen Krei­sen so popu­lär, dass sie fast den Cha­rak­ter von Gesell­schafts­spie­len hatten.

(Darm-)Einlauf Ein­fül­lung von Flüs­sig­keit in den Darm (Mast­darm und/​oder Dick­darm) vom Darm­aus­gang her. Ziel ist die Rei­ni­gung (“Lava­ge”) oder die Appli­ka­ti­on von Zusät­zen (s.u.).
Irri­ga­tor und Darmrohr Als Irri­ga­tor wird der Flüs­sig­keits­be­häl­ter bezeich­net, die die Spül­flüs­sig­keit ent­hält. Die­se kann über ein Schlauch und das rek­tal ein­ge­führ­te Darm­rohr ven­til­kon­trol­liert in den Darm gelei­tet werden.
Klis­tier Als Klis­tie­re wer­den alle Hilfs­mit­tel bezeich­net, die einen ver­ein­fach­ten Ein­lauf ermög­li­chen. Bei­spiels­wei­se die Klis­tier­sprit­zen, ‑pum­pen oder ‑bal­lons (“Birn­sprit­ze”). Auch die moder­nen Mikroklis­tie­re zum Ein­mal­ge­brauch gehö­ren dazu.
Klys­ma Arz­nei­stoff­hal­ti­ge Flüs­sig­kei­ten, die als Ein­lauf rek­tal ein­ge­führt wer­den. Ent­we­der als ver­form­ba­re Plas­tik­fla­schen oder fer­tig befüll­te klei­ne Plastikbehälter.
Pur­ga­ti­on “Aus­lei­tung”, vor allem über den Darm (im über­tra­ge­nen Sin­ne auch Rei­ni­gung). Para­cel­sus: “Wenn die Natur irgend­wo im Kör­per einen Schmerz erzeugt, so haben sich dort schäd­li­che Stof­fe ange­häuft und der inne­re Arzt will sie dort ausleeren.”
Zusät­ze Ein­läu­fe wer­den auch zur Ver­ab­rei­chung von Medi­ka­men­ten, Rönt­gen-Kon­trast­mit­teln oder Nähr­lö­sun­gen ver­wen­det (“Ente­ro-Klys­ma”, “Instil­la­ti­on”). Die Natur­heil­kun­de ver­wen­det the­ra­peu­tisch wirk­sa­me Zusät­ze aus Heil­pflan­zen, homöo­pa­thi­schen Zube­rei­tun­gen, Heil­erde, Kaf­fee, Essig oder Mineralsalzen.

Konzepte der CHT

Irri­ga­tor

Tra­di­tio­nell wur­den Ein­läu­fen, Klis­tie­ren oder ande­ren Hilfs­mit­teln zur Aus- oder Ablei­tung über den Darm ver­wen­det. Hier­mit ist das alte humo­ral­the­ra­peu­ti­sche Kon­zept des Pur­gie­rens gemeint – also eine als Aus­lei­tung bezeich­ne­te, auch ener­ge­tisch gemein­te Kor­rek­tur krank­ma­chen­der “Kör­per­säf­te”. Heu­te wer­den eher mate­ria­lis­ti­sche Vor­stel­lun­gen wie “Ent­gif­tung”, “Ent­schla­ckung” oder “Rei­ni­gung” mit die­sen Ver­fah­ren in Bezie­hung gesetzt. Die moder­ne Natur­heil­kun­de hat schließ­lich die moder­nen Mög­lich­kei­ten ent­wi­ckelt, den Kon­takt der End­darm-Ober­flä­che mit Was­ser als tief­grei­fend wirk­sa­me Reiz­the­ra­pie ein­zu­set­zen. Teil­wei­se fus­sen die Ver­tre­ter der moder­nen Natur­heil­kun­de auf humo­ral­the­ra­peu­ti­schen Vor­stel­lun­gen zur Darm­rei­ni­gung. Die schon seit der Anti­ke bestehen­de Säf­te­leh­re beruht auf der Vor­stel­lung, dass die Gesund­heit des Men­schen sich aus der rich­ti­gen Zusam­men­set­zung und Bewe­gung von als “Säf­te” bezeich­ne­ten Ener­gie­qua­li­tä­ten ergibt. Bei jedem funk­tio­nel­len oder men­gen­mä­ßi­gen Ungleich­ge­wicht der Kar­di­nal­säf­te “Blut”, “Schleim”, “gel­be Gal­le” und “schwar­ze Gal­le” kann Krank­heit ent­ste­hen oder aku­te Stö­run­gen chro­ni­fi­zie­ren. Die­ses Kon­zept erweist sich in der Natur­heil­kun­de bis heu­te als unge­mein frucht­bar: Der Wie­ner Arzt Bern­hard Asch­ner (1883–1969) ent­wi­ckel­te bei­spiels­wei­se dar­aus sei­ne nach ihm benann­ten Metho­den wei­ter: Er beschrieb die ver­schie­de­nen, seit Urzei­ten bekann­ten aus­lei­ten­den Ver­fah­ren, die Aus­schei­dungs- und Ent­gif­tungs­vor­gän­ge im Kör­per in Gang set­zen kön­nen: Ent­we­der über die Haut (Schröp­fen, Pflas­ter), den Darm (Ein­läu­fe, Colon-Hydro-The­ra­pie), den Magen (Erbre­chen), ver­mehr­tes Trin­ken (Stei­ge­rung der Nie­ren­aus­schei­dung) oder schweiss­trei­ben­de Mass­nah­men (schweiss­trei­ben­de Tees, Sau­na, Schwitz­pa­ckun­gen). Die The­ra­pie­zie­le rei­chen dabei von der Rei­ni­gung des Blu­tes (oder der Lym­phe) über eine Stoff­wech­sel­ent­las­tung bis hin zu einer immu­no­lo­gi­schen Umstimmung.

Therapieform “Darmbad”

Aus die­sen klas­si­schen Pur­ga­ti­ons-Ver­fah­ren wur­de schließ­lich die moder­ne, maschi­nell gestütz­te Colon-Hydro-The­ra­pie ent­wi­ckelt. Sie hat in der Natur­heil­kun­de einen fes­ten Platz erhal­ten. Die­se moder­ne Vari­an­te des Darm­ein­laufs wird auch als Darm­spü­lung oder – noch bes­ser – als Darm­bad bezeich­net. Wäh­rend einer CHT-Behand­lung kom­men weder Irri­ga­tor noch Klis­tier zum Ein­satz. Die Ein­läu­fe wer­den viel­mehr von Gerä­ten über­nom­men, die Darm­rei­ni­gung und Darm­bad fast voll­stän­dig auto­ma­ti­sie­ren. Zu Beginn der Behand­lung wird dem anfangs auf der Sei­te lie­gen­den Pati­en­ten mit Gleit­mit­tel-Hil­fe ein 5–10 Zen­ti­me­ter lan­ges Kunst­stoff­rohr schmerz­frei in den End­arm (“Rek­tum”) ein­ge­führt. Bei der Behand­lung liegt der Kli­ent dann bequem auf dem Rücken. In dem Darm­rohr befin­den sich getrenn­te Kanä­le für die Was­ser­zu­fuhr zur Darm­spü­lung und für den Abfluss. Das Spül­sys­tem ist geschlos­sen, so dass es wäh­rend der Behand­lung weder zu Ver­schmut­zun­gen noch zu Geruchs­be­läs­ti­gun­gen kom­men kann. Wäh­rend der Behand­lung lässt der Colon-Hydro-The­ra­peut über den Zulauf tem­pe­rier­tes Was­ser (zwi­schen 21–41 Grad Cel­si­us) lang­sam in den Darm des Pati­en­ten ein­lau­fen. Dabei ent­steht kaum Druck, wie es zum Bei­spiel bei uner­fah­re­ner Hand­ha­bung von Klis­tie­ren oft pas­siert. Der The­ra­peut wacht wäh­rend der gan­zen Behand­lung über das Wohl­erge­hen der Kli­en­ten. Das Was­ser löst und lockert Darm­in­hal­te, der dann über den Abfluss wie­der hin­aus­ge­spült wird. “Manch­mal ist zu lesen, dass zehn Liter Was­ser in den Darm gespült wer­den”, sagt Regu­la Blu­mer, Prä­si­den­tin des Schwei­zer Ver­ban­des für CHT, Basel. “Das ist natür­lich unsin­nig. Denn dies kann das Gesamt­vo­lu­men sein. Im aktu­el­len Moment wird aber gera­de nur soviel ein­ge­führt, wie nötig ist, um Darm­in­hal­te zu ent­fer­nen. Das A und O einer Behand­lung ist das Wohl­be­fin­den des Kli­en­ten”, so Blu­mer. Jede Behand­lung ist des­halb indi­vi­du­ell und ganz auf die Kon­sti­tu­ti­on oder das gegen­wär­ti­ge Befin­den des Kli­en­ten ein­ge­stellt. Wäh­rend der Behand­lung unter­stützt der The­ra­peut das Lösen und Aus­füh­ren von Darm­in­halt mit einer sanf­ten Mas­sa­ge der Bauch­de­cke, die auch die Eigen­ak­ti­vi­tät der Darm­mus­ku­la­tur anregt (“Peris­tal­tik”). Wenn vom Kli­en­ten gewünscht, ist wäh­rend des Was­ser­ein­laufs auch ein kurz­zei­ti­ger Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied beim Was­ser­ein­lauf mög­lich: “Die­ses ‚Darm-Kneip­pen’ von innen kann einen zusätz­li­chen Reiz­ef­fekt haben”, erklärt Blu­mer. Doch im Nor­mal­fall reizt das Was­ser die gerei­nig­te Darm­schleim­haut genügend.

Therapie

Well­ness Aus medi­zi­nisch-the­ra­peu­tisch Sicht zwar über­flüs­sig, hat die CHT wie ande­re als Life­style-Behand­lun­gen (Rei­ki, Ayur­ve­da im Fit­ness­ho­tel usw.) trotz­dem eine gewis­se Bedeu­tung erlangt. Typi­sche Anwen­dungs­be­rei­che sind dabei chro­ni­sche Müdig­keit, Ver­lust der Leis­tungs­kraft oder depres­si­ve Ver­stim­mun­gen – jeweils bei gesun­den Men­schen. Oder posi­tiv for­mu­liert: CHT soll Fit­ness, Wohl­be­fin­den und Lebens­freu­de stei­gern und der Vor­beu­gung von Krank­hei­ten dienen.

Funk­ti­ons­stö­run­gen des Darms Im Selbst­ver­ständ­nis vie­ler CHT-Behand­ler ste­hen Funk­ti­ons­stö­run­gen des Darms im Vor­der­grund der The­ra­pie. Hier­zu gehö­ren als Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten die chro­ni­sche Ver­stop­fung oder der Reiz­darm (Ver­stop­fung und Durch­fall häu­fig abwech­selnd, Blä­hungs­nei­gung, ver­stärk­te Darm­win­de, krampf­ar­ti­ge Unter­leibs­be­schwer­den). Auch die Chro­ni­fi­zie­rung der Ver­stop­fung durch unge­eig­ne­ten Ein­satz von Abführ­mit­teln gehört hier­zu. “Bei der Ent­lee­rung des Darms wird der The­ra­peut immer auch Far­be und Kon­sis­tenz des Stuhls beur­tei­len und dar­aus Rück­schlüs­se auf den Gesund­heits-Zustand des Darms zie­hen”, sagt Blu­mer. Wie bei allen gro­ßen Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten gilt auch hier: “Nach den Behand­lun­gen wird immer auch über die indi­vi­du­el­le Ernäh­rung gespro­chen”. Sie emp­fin­det es als wün­schens­wert, wenn Kli­en­ten zu Ver­än­de­run­gen ihres mög­li­cher­wei­se krank­ma­chen­den Lebens­stils bereit sind – also zum Bei­spiel ihre Ernäh­rung ändern oder sich mehr sport­lich betä­ti­gen möch­ten. “Die CHT kann somit bedeu­tend zu einem gesün­de­ren Lebens­wan­del bei­tra­gen”, so Blumer.

Kom­ple­men­tär­me­di­zin Als natur­heil­kund­li­che The­ra­pie ist die CHT, so die Erfah­rung von Blu­mer, zudem eine Maß­nah­me, deren tief­grei­fen­de Effek­te die Wir­kung ande­rer medi­zi­ni­scher Behand­lun­gen opti­mie­ren kön­nen. Damit wird die Darm­spü­lung zu einem ech­ten kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Ver­fah­ren – sie ergänzt vor allem ganz­heit­li­che, natur­heil­kund­li­che The­ra­pien (Homöo­pa­thie, Phy­to­the­ra­pie, Manualtherapie).

Chro­ni­sche Erkran­kun­gen CHT im Rah­men einer ärzt­lich ver­an­lass­ten Behand­lung wird vor allem als ergän­zen­des Ver­fah­ren bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen ein­ge­setzt, die auf den erheb­li­chen Hei­lungs­im­puls der Darm­spü­lung reagie­ren kön­nen. Hier­zu gehö­ren unter ande­rem Erkran­kun­gen des rheu­ma­ti­schen For­men­krei­ses, chro­ni­sche Haut­er­kran­kun­gen (Akne, Schup­pen­flech­te, Neu­ro­der­mi­tis), Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen (Angi­na pec­to­ris, Blut­hoch­druck), Stoff­wech­sel­stö­run­gen (Zucker­krank­heit) oder All­er­gien. Wich­tig: Darm­spü­lun­gen sind aus natur­heil­kund­li­cher Sicht nie­mals als Mono­the­ra­pie, son­dern sind immer in Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren Ver­fah­ren durchzuführen.

Spe­zi­el­les Manch­mal wird die Darm­spü­lung auch als Vor­be­rei­tung einer “Darm­sa­nie­rung” oder zur Bekämp­fung von “krank­ma­chen­den Darm­pil­zen” durch­ge­führt. Die hier­bei bestim­men­de Auf­fas­sung, bestimm­te Spe­zi­es der aus Mil­li­ar­den von Mikro­or­ga­nis­men bestehen­den Darm­flo­ra füh­re bei vie­len Men­schen zu Erkran­kun­gen, wur­de wis­sen­schaft­lich nie­mals bestätigt.

Kon­tra­in­di­ka­tio­nen

Bei Krank­hei­ten von Herz und Kreis­lauf, Blut­hoch­druck, Leber­er­kran­kun­gen, nach Darm­ope­ra­tio­nen oder Darm­ver­schluss darf die Darm­spü­lung nur im Rah­men einer ärzt­li­chen Behand­lung durch­ge­führt wer­den. Das glei­che gilt für Nie­ren­er­kran­kun­gen (zum Bei­spiel Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz) oder bei Stö­run­gen des Mine­ral­stoff­wech­sels. Grund: Die CHT kann wegen der ein­lauf­be­ding­ten Mine­ral­stoff-Kon­zen­tra­ti­ons­un­ter­schie­de zwi­schen Kör­per und Darm­in­halt zu kurz­fris­ti­gen Elek­tro­lyt-Ver­schie­bun­gen im darm­na­hen Gewe­be und im Blut füh­ren, was bei die­sen Grund­er­kran­kun­gen Stö­run­gen ver­stär­ken kann (bei­spiels­wei­se zu einer vor­über­ge­hen­den Herz­rhyth­mus-Stö­rung füh­ren kann). Schwan­ge­re soll­ten kei­ne Colon-Hydro-The­ra­pie durch­füh­ren las­sen. Bei unsach­ge­mä­ßer Anwen­dung der CHT sind Ver­let­zun­gen der Darm­wand, Bauch­krämp­fe, Blu­tun­gen oder Infek­tio­nen mög­lich. Des­halb soll­ten nur qua­li­fi­zier­te The­ra­peu­ten das Ver­fah­ren anwenden.

Starke Heilungsimpulse durch Umstimmung

Vie­le Colon-Hydro-The­ra­peu­ten erle­ben in ihrer täg­li­chen Pra­xis aus­ge­präg­te, spon­ta­ne The­ra­pie­re­ak­tio­nen, von denen auch Blu­mer berich­tet: “Vie­le Pati­en­ten füh­len sich nach der Behand­lung plötz­lich, als könn­ten sie Bäu­me aus­reis­sen”. Dies führt sie nicht nur auf den rei­ni­gen­den oder ent­schla­cken­den Effekt der Darm­spü­lun­gen zurück. “Dahin­ter steckt mehr”, sagt die CHT-Exper­tin. Die Men­schen wür­den aus ihrem All­tag geris­sen, erfüh­ren durch die The­ra­pie einen inten­si­ven Hei­lungs­an­reiz. “Denn vie­le Men­schen leben vor sich hin, sind gestresst und gefan­gen von ihren all­täg­li­chen Sor­gen”. Die Darm­spü­lung mit ihrem offen­sicht­lich rei­ni­gen­den Effekt gibt sol­che Hei­lungs­im­pul­se. Aus natur­heil­kund­li­cher Sicht geht es aller­dings wer­ni­ger um Rei­ni­gung von Stuhl­res­ten oder eine wis­sen­schaft­lich nicht fass­ba­re “Ent­schla­ckung”, son­dern um “Umstim­mung”. Die­se bedeu­tet in der Humo­ral­the­ra­pie (“Säf­te­leh­re”) eine, durch star­ke Rei­ze beding­te, ener­ge­ti­sche Umori­en­tie­rung von Pati­en­ten inner­halb der Grund­kräf­te der Welt. Dabei leuch­tet manch­mal die lebens- und gesund­heits­be­stim­men­de dyna­mi­sche Grund­idee des Men­schen (Para­cel­sus nann­te dies den “inne­ren Archae­us”) blitz­ar­tig auf. Und führt spon­tan – wie ein kör­per­li­ches Aha-Erleb­nis – zu Wohl­be­fin­den und Freu­de. Im Rah­men die­ser “Rück­be­sin­nung” taucht das Men­schen­ide­al – wie der Phö­nix aus der Asche – so wie­der auf, wie es ursprüng­lich viel­leicht gedacht und erschaf­fen wur­de. Der erkrank­te Orga­nis­mus erhält dadurch – aus sich selbst her­aus – sein eigent­li­ches Hei­lungs­ziel zurück. Und damit eine neue Chan­ce auf Gesun­dung. CHT ist somit, wie ande­re Umstim­mungs­the­ra­pien auch, eine ech­te natur­heil­kund­li­che The­ra­pie – eine The­ra­pie, deren Dyna­mik aus der Natur selbst stammt.

Darm-Wun­­der: Der Darm ist das längs­te Organ des Men­schen: Dünn- und Dick­darm erge­ben in ent­spann­tem Zustand eine Län­ge von etwa acht bis neun Metern. Mit der rie­si­gen Ober­flä­che des Darms setzt sich der mensch­li­che Kör­per inten­siv mit der Aus­sen­welt aus­ein­an­der: Mit Hil­fe ande­rer Orga­ne wird im Darm kör­per­frem­de zu ver­wert­ba­rer Nah­rung umge­wan­delt. Aus­ser­dem ist der Darm Wirt für zahl­rei­che Mikro­or­ga­nis­men. Sie leben in sym­bio­ti­scher Wei­se auf sei­ner Ober­flä­che: Für die Lie­fe­rung ihrer Nah­rung pro­du­zie­ren bestimm­te Mikro­or­ga­nis­men zum Bei­spiel Vit­ami­ne, die der Mensch nicht her­stel­len kann. Ande­re Mikro­or­ga­nis­men hin­ge­gen sind schäd­lich für den Orga­nis­mus und kön­nen zu Erkran­kun­gen füh­ren. Des­halb ver­fügt der Darm über ein sehr wir­kungs­vol­les Unter­schei­dungs­sys­tem, mit dem er den Kör­per gegen das Ein­drin­gen uner­wünsch­ter Fremd­stof­fe oder Orga­nis­men schützt. Daher gilt der Darm als Haupt­sitz des Immun­sys­tems und trägt wesent­lich zur Gesund­heit und des Wohl­be­fin­dens bei.

Autorin
• Mari­on Kaden, natür­lich leben (2008).
Quel­len
Ver­ei­ni­gung Colon-Hydro-The­ra­pie Schweiz (www.colon.ch)
wei­te­re Infos
Darm­ge­sund­heit: Super­or­ga­nis­mus Mensch
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