Piper nigrum L. (schwarzer Pfeffer), ein Kletterstrauch aus der Familie der Piperazeen, mit zerstreut stehenden, kurzgestielten, breit eiförmigen, zugespitzten, lederartigen Blättern, schlanken, lockerblutigen Ähren und kugeligen, erbsengroßen, grünen, dann roten, zuletzt gelben Beeren. Der Pfeffer ist eine uralte Kulturpflanze und im wilden Zustand nicht bekannt. Er stammt aber wohl aus Südasien und wird jetzt auf Sumatra, Java, Borneo, Singapur, Penang, Malakka und in einigen Ländern der Ostküste des Golfs von Siam, in Westindien etc. angebaut. Auch in Neuguinea und Westafrika sind Anbauversuche gemacht worden. Die Kultur steht auf niederer Stufe, man vermehrt den Pfeffer durch Samen oder Stecklinge, er bedarf einer gemilderten Sonnenbestrahlung, und die Eingebornen pflanzen ihn daher an Waldrändern an. Zur Stütze der Pflanzen werden Pfähle oder Bäume mit wenig dichtem Laub, wie Mangifera, Erythrina, Uncaria Gambir, Areca, benutzt. Man erntet die Früchte, sobald sie rot zu werden beginnen, und trocknet sie an der Sonne oder über mäßigem Feuer.
ABB. Gewürzpflanzen, Ab. 10
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Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).