Wirkung
In ihrer Heimat findet die Pflanze als Anthelmintikum Anwendung1. Sie enthält namentlich in frischem Zustande das giftig wirkende, amorphe, flüchtige Alkaloid Spigeliin2 und verursacht, in größeren Dosen genossen, Vomitus, dilatierte Pupillen, Dyspnoe und Konvulsion3.
Die verwandte Species, Spigelia marilandica, deren Wurzel in Portugal und Mexiko offizinell ist, gilt ebenfalls als Wurmmittel, doch waren die Ergebnisse der tierexperimentellen Untersuchungen so ungünstig, daß nach Chopra und Chandler4 der Gebrauch kaum empfohlen werden kann.
Für die Homöopathie wurde Spigelia von Hahnemann5 geprüft, wobei sich die deutlichsten Wirkungen am Auge und am Herzen zeigten. Sie wird von homöopathischen Ärzten mit großem Erfolg bei Neuralgien, insbesondere Supraorbitalneuralgien, und rheumatischen Herzaffektionen angewandt. So hatte Fleischmann (Gumpendorfer Hospital in Wien) gute Erfolge bei “rheumatischer Karditis“6. Auch bei heftigen skrofulösen Augenentzündungen der Kinder mit Lichtscheu und starker Ciliarneuralgie und bei Angina pectoris wird sie angewandt.
Stauffer7 beobachtete Heilung eines Falles, bei dem jahrelang jeder Spaziergang eine Stenokardie veranlaßte. Als charakteristisches Symptom für die Anwendung von Spigelia werden stechende, schießende und reißende Schmerzen genannt.