Etwas über das Barfußgehen

von E. Baum (Mit­glied im Bund für Kom­plex-Bio­che­mie, 1926)

Die Wich­tig­keit vie­len und regel­mä­ßi­gen Bar­fuß­ge­hens für das kör­per­li­che Wohl­be­fin­den scheint jetzt wie­der in Ver­ges­sen­heit zu kom­men. Außer bei direk­ten Kuren, also stun­den­wei­se, wird es sel­ten aus Gesund­heits­grün­den jetzt noch geübt und auch da nur meist in eng umgrenz­ten Gär­ten und Höfen. Und die Weni­gen wer­den mit lieb­lo­sem Stau­nen und ver­ächt­li­chem Ach­sel­zu­cken ange­starrt, die den Mut haben, auch aus­wärts, also auf wei­te­ren Fuß­wan­de­run­gen im Som­mer, bar­fuß zu gehen. – Unter bar­fuß ver­ste­he ich näm­lich nicht nur ohne Strümp­fe, son­dern auch ohne Schu­he und ohne San­da­len, weil ich nach eige­ner Erfah­rung gera­de die Berüh­rung der Fuß­soh­le mit dem Erd­bo­den für unge­mein bele­bend, stär­kend und erfri­schend anse­he. Gera­de im Hoch­som­mer möch­te ich dar­um an alle Natur­heil­freun­de zwei ernst­li­che Bit­ten richten.

Ers­tens: Ver­sucht es nur und geht ein­mal im hei­ßen Som­mer ganz bar­fuß ein tüch­ti­ges Stück spa­zie­ren. Ihr braucht euch vor dem Ver­let­zen der Füße gar nicht zu ängs­ti­gen, mit ein wenig Uebung weicht der Fuß von sel­ber allem Schäd­li­chen aus. – Ich und mei­ne drei Kin­der haben uns in zehn Jah­ren noch nie hin­dernd ver­letzt! Zwei­tens, und vor allem aber: Ach­tet wenigs­tens die Ener­gie der­je­ni­gen, die sich trotz des „unschö­nen Anblicks“ ihrer Ner­ven und Gesund­heit zulie­be bar­fuß in die Welt hin­aus­wa­gen, und ver­mei­det höh­ni­sche und unfreund­li­che Bemerkungen.

Daß ihr das Lächeln oft­mals nicht unter­drü­cken könnt, will ich gern glau­ben, ich weiß, wie „komisch“ der unge­wohn­te Anblick wirkt, aber das scha­det nichts, das Lachen wird den Aus­ge­lach­ten nicht sehr weh tun, und für die Lachen­den ist es sogar gesund. Also haben wir dann das Bewußt­sein, uns selbst und ande­ren etwas Gutes ange­tan zu haben.

Quel­le
Baum E: Etwas über das Bar­fuß­ge­hen. Die Kom­­plex-Bio­­che­­mie (Volks­tüm­li­che Zeit­schrift für Kom­­plex-Bio­­che­­mie und natur­ge­mä­ße Gesund­heits­pfle­ge). 1925 Jul 1;5(7):104.

Anmerkung 2015

Den Anmer­kun­gen des unbe­kann­ten DHU-Bicom­­plex-Anwen­­ders von 1925 ist auch 90 Jah­re spä­ter kaum etwas hin­zu­zu­fü­gen. Ich mache die glei­chen Erfah­run­gen: 1. Bar­fuß­lau­fen (3x die Woche) zieht magisch die oft iro­ni­schen Bli­cke der Mit­men­schen auf sich. 2. Für mei­ne Knie­be­schwer­den sind rund 20 bar­fuß gelau­fe­ne Kilo­me­ter jede Woche Gol­des wert – fast alle rheu­ma­ähn­li­chen, schmerz­haf­ten Knie-Beschwer­­den sind seit­her verflogen.

Anders als E. Baum habe ich das Bar­fuß­lau­fen jedoch von mei­nen Kin­dern über­nom­men, die mir das auf beein­dru­cken­de Wei­se geschil­dert und vor­ge­macht haben. Ich tue mir aller­dings nicht die Här­te an, mit­ten in der Groß­stadt bar­fuß zu lau­fen, son­dern lau­fe nur im nahe­ge­le­ge­nen Wald (wobei vor allem die vie­len Kien­äp­fel der Kie­fern eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung sind und stän­di­ge Auf­merk­sam­keit verlangen…).

Natür­lich ist Bar­fuß­lau­fen kein All­heil­mit­tel, aber es ist ein Weg zu mehr Natür­lich­keit im All­tag und zu einer natür­li­chen Bean­spru­chung des Kör­pers wie sie die Schöp­fung (Evo­lu­ti­on) für uns vor­ge­se­hen hat. Und dies ist – nicht nur bei rheu­ma­ti­schen Pro­ble­men – von erheb­li­cher Bedeu­tung für die natur­heil­kund­li­che Gesund­heits­pfle­ge (sie­he „Rheu­ma: Beweg­lich­keit her­stel­len ist am wich­tigs­ten“). Eine natur­me­di­zi­ni­sche Opti­on ist das DHU Bicom­plex Heil­mit­tel Nr. 9 („Gicht- und Rheu­ma­tis­mus­mit­tel“, PZN 0544906).

Viel Spaß also beim Bar­fuß­lau­fen und Tau­tre­ten im Frühling,

Ihr Rai­ner H. Bubenzer

Bicom­­p­le­­xe-Gesun­d­heits­­­be­ra­­ter,
Ber­lin, 26. Febru­ar 2015