Balsamtolubaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bal­samtolubaum, Tolu ife ra b als am um L. mit einer fünf­blät­te­ri­gen Blu­men­kro­ne, wovon das Eine Blatt grö­ßer und umge­kehrt herz­för­mig ist, und Blät­tern, wel­che nach Bauh in denen des Johan­nis­brod­baums ähn­lich sind, ein Baum, wel­cher an der Hon­du­ras­bai in der Pro­vinz Tolu nicht weit von Car­tha­ge­na wächst.

Von selbst und nach Ein­schnit­ten in sei­ne Rin­de gie­bt er den Tolu bal­sam (bals. tolut­an.) von sich, wel­cher in Kür­bisscha­len zu uns kömmt. Er ist kaum flüs­sig, in fei­ne Fäden dehn­bar; in der Käl­te hart.

Der bes­te, aber höchst sel­te­ne, ist weiß­gilb­lich, bald mehr gold­gilb­lich, von einem süßen, gewürz­haf­ten Geschma­cke, wel­cher etwas schär­fer als der des Mech­a­bal­sams ist, und einem durch­drin­gen­den, lieb­li­chen, jes­mi­n­ar­ti­gen Zitronengeruche.

Mit der Zeit wird er hart und brü­chig, mit Bei­be­hal­tung sei­ner sinn­li­chen Eigen­schaf­ten und Kräf­te, und wird dann gewöhn­lich für Opo­bal­sa­mum sic­cumaus­ge­ge­ben.

Eine dun­kel­ro­the Sor­te har­ten Tolub­al­sams hat unter­misch­te hell­ro­the Fle­cken, und ein­ge­sprenk­te gold­far­bi­ge Punkte.

Die zwei­te und die fol­gen­den Sor­ten spie­len aus dem Gelb­lich­brau­nen ins Grün­lich­ro­the, sind auch wohl noch dunk­ler von Far­be, haben einen mehr ben­zoe­ar­ti­gen süß­li­chen Geruch, und gemä­sigt gewürz­haf­ten Geschmack, wel­cher gelin­der als der des perua­ni­schen Bal­sams ist. Man nennt ihn schwar­zen Tolu-bal­sam (bals. tolut­a­nus niger). Er kömmt in dicken, sehr har­ten, aus­ge­höhl­ten, ame­ri­ka­ni­schen Wall­nüs­sen zu uns.

Der Tolub­al­sam löset sich sehr leicht im Vitriol­äther, auch ganz im Wein­geis­te auf.

Die Ver­fäl­schung des trock­nen mit Gei­gen­harz ent­deckt man auf glü­hen­den Koh­len durch den Terben-thingeruch.

Unter allen Bal­sa­men wäre der inne­re Gebrauch die­ses nur wenig erhit­zen­den, gelin­den Bal­sams am ver­zeih­lichs­ten, wäre er nur leicht ächt zu bekom­men. In Schwä­che der Harn­we­ge, in Nach­trip­pern, weni­ger in der Lun­gen­sucht; äus­ser­lich in gerei­nig­ten der Hei­lung sich nähern­den Geschwüren.