Benediktflockblume, Centaurea benedictaL. [Zorn. pl. med. Tab. 122.] mit doppelt stachlichten Blumendeckschuppen, welche wollig und mit einer besondern Hülle versehen sind, und gezähnt stachlichten Blättern, welche halb an den Stengel herunter laufen. Dieses zwei Schuh hohe Sommergewächs ist in Spanien, auf Chio und Lemnos einheimisch, und blüht in unsern Gärten im Juni und Juli.
Das Kraut oder die Blätter (herb. fol. cardui be-nedicti) sind geruchlos, aber von sehr bitterm Ge-schmacke. Man hat sie von langen Zeiten her im Anfang des Juli gesammelt, doch scheinen sie kräftiger gleich vor der Blüthe zu Anfange des Juni. Sie geben etwa 3/4 an wässerigem und 1/7 an geistigem Extrakte. Ihr Aufguß treibt trüben Harn. Was andre bittre Pflanzen zur Auflösung der Eingeweideverstopfungen, gegen Gicht, Migräne, Magenschwäche, Würmer, Wechselfieber, Kacherie, und als Harn und Schweiß treibendes Mittel ausrichten können, vermag auch diese Pflanze; daß sie aber zu allen diesen Absichten so vorzüglich sey, als die Alten wähnten, ist noch zweifelhaft. Ihre Bitterkeit ist nicht ekelhaft, und weit weniger bei Absüden flüchtig, als die andern Pflanzen; dieß giebt ihr Vorzüge.
Sonst, wiewohl selten, ward auch die spindelförmige, ästige, zaserichte, weiße Wurzel (radix card. ben.) zu gleicher Absicht gebraucht.
Ihre Samen (sem. card. ben.) die auch Stichkörner genannt wurden, sind länglich, dicklicht, gestreift, oben mit einem Haarbüschel besetzt, und enthalten unter einer bittern Schale einen ölicht süßen Kern. Man hat sie oft zu Emulsionen genommen, und ihrer Gestalt wegen sie thörichterweise gegen Seitenstich, auch in Pocken und Masern, ohne Grund, gerühmt.
Das Salz (sal. card. ben.) aus der verbrannten Pflanze ausgelaugt, ist nichts mehr als eine mit etwas bränzlichtem Oele verunreinigte Potasche, welcher ebenfalls die von jenem angerühmten Tugenden zukommen, nur daß es wohl zwanzig mal theurer als letztere ist.