Bitterignatz

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bit­te­ri­gnatz, Igna­tia ama­ra L. [Camel­li in phi­los. trans. Vol. 21. Tab. 1. Fig. 4, 5, 6.] ein auf den phil­ip­pi­ni­schen Inseln Cato­lon­gay und Cant­a­ra ein­hei­mi­scher, klet­tern­der Baum, mit eiför­mig zuge­spitz­ten fünfrib­bi­gen Blät­tern mit lan­gen, wei­ßen, hän­gen­den, wie Jas­min rie­chen­den Blu­men und bir­nen­för­mi­gen Früch­ten, wel­che mit einer har­ten, glat­ten Scha­le umklei­det sind, in des­sen wei­chem bit­ter­li­chem Mar­ke etwa 20 Samen­ker­ne liegen.

Sie füh­ren den Namen Igna­ti­us­boh­nen (faba. St. Igna­tii, faba indi­ca, faba sebri­fu­ga) sind fast einen Zoll lang, etwas platt, auf der einen Sei­te erha­ben, auf der andern viel­eckig, von aus­sen licht­braun, und wie mit Stau­be (der sich aber nicht abwi­schen läßt) bestreu­et, inner­lich grün­bräun­lich und glän­zend, von fast horn­ar­ti­ger Här­te und äus­serst bit­term, anhal­ten­dem Geschma­cke. Sie sind seit 1699 vor­züg­lich und zuerst durch die Jesui­ten bekannt worden.

Was­ser zieht aus die­sen Samen mehr als der Wein­geist aus. Man bedient sich der­sel­ben gewöhn­lich geras­pelt (rasur. fabae St. Ign.), da sie sich so schwer pül­vern lassen.

Zu zwei bis sechs Gran, höchs­tens zu zehn Gran hat man die­se äus­serst hef­tig wir­ken­de Dro­gue gegen Wech­sel­fie­ber und Fall­sucht gebraucht. Vor­züg­lich die Lebens­ver­rich­tun­gen und die Reiz­bar­keit scheint sie zu hem­men, in über­mä­si­gen Gaben aber letz­te­re zu erre­gen, wenigs­tens in Unord­nung zu set­zen. In gro­ßen Gaben erregt sie auch Aus­lee­run­gen von oben und unten. Ihr Gegen­gift scheint ein star­ker Kaf­fee­auf­guß zu seyn; And­re sagen kal­tes Was­ser und Zitronsaft.