Bitterkirsche

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bit­ter­kir­sche, Pru­nus maha leb L. [Jacq. fl. aus­tr. 3. Tab. 227] mit strauß­för­mi­gen Blüt­hen am Ende der Zwei­ge, und herz­för­mi­gen Blät­tern, wel­che dicke und stark und mit zwei Drü­sen ver­se­hen sind. Die­ser auf stei­nich­ten Ber­gen auch in Deutsch­land wild­wach­sen­de klei­ne Baum zeigt sei­ne Blü­t­he im Mai und Brach­mo­nat, und sei­ne erb­sen­gro­ßen bit­ter­li­chen Bee­ren rei­fen zu Ende des Heumonats.

Die gro­ßen Stei­ne die­ser Bee­ren ent­hal­ten einen bit­tern Kern (nuclei maha­leb) von einem bit­ter­man-del­ar­ti­gen Wohl­ge­ru­che, der sei­ner Aehn­lich­keit mit Wan­zen unge­ach­tet sehr lieb­lich ist. Gepül­vert wer­den sie zu wohl­rie­chen­den Sei­fen genommen.

Die ihnen bei­geleg­te erhit­zen­de Wir­kung scheint nicht gegrün­det, da das wohl­rie­chen­de Oel, wel­ches sie in der Destil­la­ti­on lie­fern, voll des eigent­hüm­li-chen Grund­we­sens der Lor­beer­kir­sche und der bit­tern Man­deln zu seyn scheint, und gewiß arz­nei­li­cher Ver­su­che werth ist, da es in ganz bestimm­ba­ren Gaben gebraucht wer­den kann, wel­ches bei dem fast nie von glei­cher Stär­ke zu erhal­ten­den Kirsch­lor­beer­was­ser der Fall nicht ist.

Blu­men und Blät­ter lie­fern ein ähn­li­ches wohl­rie­chen­des Wasser.

Das gleich­falls (vor­züg­lich trock­ne) sehr wohl­rie­chen­de Holz (lign. sanc­tae luciae, St. Gre­go­ri­us­holz) soll von den Spa­ni­ern in der Was­ser­scheu gebraucht wor­den seyn.