Brasilienholz

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Bra­si­li­en­holz (lign bra­si­lia­num), ein sehr fes­tes, har­tes und schwe­res Holz, wovon es zwei ver­schied­ne Sor­ten, in gan­zen Stü­cken sowohl als geras­pelt gie­bt, näm­lich ein in gan­zen Stü­cken schwärz­lich­tes, in Spä­nen aber licht­ro­thes Holz von süß­li­chem Ge-schma­cke, wel­ches das eigent­li­che gemei­ne Bra­si­li­en­o­der Sapan­holz ist, ohne Zwei­fel von dem in Ost- und West­in­di­en wach­sen­den, sehr ansehn­li­chen Bau­me Cae­sal­pi­nia Sap­pan L. [Rumpf amb. 4. T. 21.] mit stach­lich­tem Sten­gel und gefie­der­ten Blät­tern, deren Blätt­chen läng­licht, ungleich­sei­tig und aus­ge­schnit­ten sind.

Die zwei­te und theu­ers­te Sor­te Bra­si­li­en­holz ist das Fer­ne­bock- oder Fer­nam­buk­holz (lign. fer­nam­bu-ci), von der Stadt Fer­nam­buk so benannt, wo es ein­ge­schifft wird. Es ist schwer und hart, und hat in Spä­nen eine schön­ro­the Far­be und einen weni­ger süß­li­chen Geschmack. Ver­muth­lich rührt es von dem Stamm­ker­ne eines in Bra­si­li­en, Jamai­ka und Caro­li­na wach­sen­den Bau­mes mit sta­chel­lo­sem Stam­me und Blät­tern der Cae­sal­pi­niavesi­ca­ria L. [Slo­ane bist. jam. 2. Tab. 181. F. 2. 3.] her.

Aus­ser sei­ner Anwen­dung zur Fär­be­rei über­haupt und eini­ger Arz­nei­be­rei­tun­gen ins­be­sond­re, nimmt man es zur Berei­tung der rothen Din­te. Daß der Absud des Bra­si­li­en­hol­zes die Hit­ze der Wech­sel­fie­ber min­de­re, und die ers­ten Wege stär­ken kön­ne, wie die Alten behaup­te­ten, ist sehr zu zweifeln.