Braunbetonie, Betonica officinalis L. [Zorn pl. med. Tab. 143.] mit unterbrochnen Blumenähren und an der Spitze eingeschnittenen, mittlern Lappen der untern Blumenkronlippe, eine ausdauernde an Bergwiesen auf schattigen Stellen wachsende, im Mai und Juni blühende anderthalb Fuß hohe Pflanze.
Die Blumen und Blätter (flor. fol. betonicae), vorzüglich letztere, haben frisch einen eignen, nicht starken, gewürzhaft widrigen Geruch und einen gra-sichten Geschmack, und sind noch in der Apotheke. Die Alten hielten sie für eine Panazee in fast allen Krankheiten; die neuere Erfahrung aber hat nichts dem Aehnliches gesehn. Der Geruch scheint etwas betäubend anthysterisches zu verrathen. Die Blätter geben in Pulver noch hie und da ein Nießmittel ab.
Die Wurzel, welche bitter und sehr ekelhaft schmeckt, leert schon in kleiner Gabe heftig von oben und unten aus.