Buzenklette

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Buzen­klet­te, Arc­ti­um lap­pa L. [Zorn pl. med. Tab. 387.] mit herz­för­mi­gen, sta­chel­lo­sen, gestiel­ten Blät­tern, eine bekann­te an unge­bau­ten Orten, an Zäu­nen und Wegen, vor­züg­lich an Vor­städ­ten wach­sen­de zwei­jäh­ri­ge Pflan­ze, wel­che im Juni und Juli blüht.

Ihre Wur­zel (rad. Bar­da­nae, rad. lap­pae majo-ris) ist lang, dick, äus­ser­lich schwärz­licht, inner­lich weiß, fast geruch­los, von süß­li­chem, etwas schärf­li­chem und bit­ter­li­chem Geschma­cke. Sie sol­len am kräf­tigs­ten im ers­ten Jah­re gesam­melt seyn, und wenn sie frisch ver­braucht wer­den. Am kräf­tigs­ten ist die Rin­de der Wurzel.

Fast all­ge­mein schreibt man ihr eine gro­ße Wirk­sam­keit zu, das lympha­ti­sche Sys­tem in Thä­tig­keit zu set­zen, daher ihre Kraft, den Harn (weiß­trü­be) abzu­füh­ren, Schweiß zu trei­ben, und des­halb in Gicht, Skro­pheln und Haut­krank­hei­ten Diens­te zu leisten.

Auch die noch bit­te­rern Blät­ter (fol. Bar­da­nae) sind zu glei­chem Behu­fe, obgleich mit min­derm Erfol­ge ange­wen­det worden.

Dem oben brei­ten, unten spit­zen und höcke­rich­ten Samen (semen Bar­da­nae), wel­cher bit­ter­lich, schärf­lich schmeckt, hat man eine unge­mein star­ke, harn­trei­ben­de Kraft zugeschrieben.